Ratgeber zur energetischen Sanierung von Altbauten

Hat man sich ein altes Haus gekauft, ist es oft so, dass dieses Haus nicht dem heutigen energetischen Standard entspricht und dass eine Sanierung notwendig werden kann. Das Hauptmerkmal liegt dann mittlerweile darauf die Sanierung so durchzuführen, dass man möglichst viel Energie einspart oder aber sogar selbst Energie erzeugt. So eine energetische Sanierung ist jedoch grade bei Altbauten oft eine Herausforderung und das auch in finanzieller Hinsicht. Damit du vor keinen bösen Überraschungen stehst, geben wir dir unseren Ratgeber zur energetischen Sanierung von Altbauten an die Hand und erklären dir alles rund um dieses Thema.

Die energetische Sanierung: Darum geht’s

Eine energetische Sanierung bezieht sich auf eine Reihe von Maßnahmen, die durchgeführt werden, um die Energieeffizienz eines Gebäudes zu verbessern. Ziel ist es, den Energieverbrauch zu reduzieren, die Umweltbelastung zu verringern und oft auch den Wohnkomfort zu erhöhen. Eine solche Sanierung kann für verschiedene Gebäudetypen durchgeführt werden, sei es Wohnhäuser, Bürogebäude oder Industrieanlagen. Im Wesentlichen geht es darum, ältere oder ineffiziente Strukturen auf den neuesten Stand der Technik zu bringen, um den Energiebedarf zu senken.

Die Arbeiten, die typischerweise im Rahmen einer energetischen Sanierung durchgeführt werden, sind vielfältig und können je nach den spezifischen Bedürfnissen und Eigenschaften des Gebäudes variieren. Hier sind einige häufige Maßnahmen:

  1. Wärmedämmung: Eine der grundlegendsten Maßnahmen ist die Verbesserung der Wärmedämmung des Gebäudes. Dies kann durch die Installation von Dämmstoffen in Wänden, Dächern, Böden und Fenstern erreicht werden. Eine effektive Wärmedämmung reduziert den Wärmeverlust im Winter und verhindert das Eindringen von Hitze im Sommer, was den Energieverbrauch für Heizung und Kühlung senkt.
  2. Erneuerung der Heizungsanlage: Der Austausch veralteter Heizungsanlagen durch effizientere Modelle, wie zum Beispiel Brennwertkessel oder Wärmepumpen, trägt wesentlich zur Reduzierung des Energieverbrauchs bei. Moderne Heizsysteme nutzen oft erneuerbare Energiequellen wie Solarthermie oder Biomasse.
  3. Luftdichtheit verbessern: Undichte Stellen in der Gebäudehülle können zu einem erheblichen Energieverlust führen. Daher werden bei einer energetischen Sanierung oft Maßnahmen ergriffen, um die Luftdichtheit des Gebäudes zu verbessern, zum Beispiel durch Abdichtung von Fenstern, Türen und Anschlüssen.
  4. Energetisch optimierte Beleuchtung: Die Installation energieeffizienter Beleuchtungssysteme, wie LED-Lampen, trägt ebenfalls zur Senkung des Energieverbrauchs bei. Diese Lampen verbrauchen weniger Strom und haben eine längere Lebensdauer als herkömmliche Glühlampen.
  5. Nutzung erneuerbarer Energien: Die Integration von erneuerbaren Energien, wie Solar- oder Photovoltaikanlagen, kann einen bedeutenden Beitrag zur Energieversorgung des Gebäudes leisten. Solche Systeme wandeln Sonnenenergie in Wärme oder elektrische Energie um und reduzieren somit den Bedarf an konventioneller Energie.
  6. Lüftungsanlagen mit Wärmerückgewinnung: Durch den Einbau von Lüftungsanlagen mit Wärmerückgewinnung kann die Luftqualität in einem Gebäude verbessert werden, ohne dass dabei wertvolle Wärmeenergie verloren geht. Diese Systeme nutzen die Abluft, um die einströmende Frischluft zu erwärmen, was den Energieverbrauch für die Heizung reduziert.
  7. Monitoring und Regelungssysteme: Die Installation von intelligenten Systemen zur Überwachung und Steuerung des Energieverbrauchs kann helfen, den Energieverbrauch weiter zu optimieren. Durch kontinuierliches Monitoring und die Anpassung von Heizung, Kühlung und Beleuchtung an den tatsächlichen Bedarf lässt sich der Energieverbrauch weiter reduzieren.

Diese Maßnahmen sind oft Teil eines umfassenden energetischen Sanierungskonzepts, das individuell auf die Bedürfnisse und Gegebenheiten des jeweiligen Gebäudes zugeschnitten ist. Durch eine sorgfältige Planung und Umsetzung können energetische Sanierungen nicht nur den Energieverbrauch senken, sondern auch langfristig Kosten sparen und den Wert des Gebäudes steigern.

Energetische Sanierung bei Altbauten: Darauf kommt es an

Bei der energetischen Sanierung von Altbauten gibt es eine Vielzahl von Aspekten zu beachten, um sicherzustellen, dass die Sanierung effektiv ist und die angestrebten Ziele erreicht werden. Altbauten weisen oft spezifische Eigenschaften auf, die bei der Planung und Durchführung einer Sanierung berücksichtigt werden müssen.

Ein zentraler Punkt ist die Erhaltung des historischen Charakters und des architektonischen Erbes des Gebäudes. Alte Gebäude können einen einzigartigen Charme und eine besondere Atmosphäre haben, die es zu bewahren gilt. Bei der Sanierung sollten daher Maßnahmen ergriffen werden, die den Charakter des Gebäudes respektieren und seine historischen Merkmale nicht beeinträchtigen. Dies kann bedeuten, dass bestimmte Bauelemente wie Fassaden, Fenster oder Türen sorgfältig restauriert statt ausgetauscht werden.

Ein weiterer wichtiger Aspekt ist die Berücksichtigung der Bauphysik des Gebäudes. Altbauten haben oft eine andere Bauweise und Materialzusammensetzung als moderne Gebäude, was sich auf ihr thermisches Verhalten auswirken kann. Bevor energetische Sanierungsmaßnahmen durchgeführt werden, ist daher eine gründliche Analyse der Bausubstanz und der vorhandenen Bautechniken erforderlich. Dies kann helfen, potenzielle Schwachstellen zu identifizieren und geeignete Sanierungsmethoden auszuwählen, die den spezifischen Anforderungen des Gebäudes gerecht werden.

Ein weiterer wichtiger Gesichtspunkt ist die Integration von modernen Technologien und Materialien, um die Energieeffizienz des Gebäudes zu verbessern, ohne dabei den historischen Charakter zu beeinträchtigen. Dies erfordert oft eine sorgfältige Abwägung zwischen dem Erhalt des ästhetischen Erscheinungsbilds des Gebäudes und der Notwendigkeit, energieeffiziente Lösungen zu implementieren. Zum Beispiel können historische Fenster mit energiesparenden Verglasungen ausgestattet oder mit zusätzlichen Dichtungen versehen werden, um den Wärmeverlust zu reduzieren, ohne dabei das Erscheinungsbild zu stark zu verändern.

Ein weiterer wichtiger Aspekt ist die Berücksichtigung des Nutzerverhaltens und der Wohnbedürfnisse. Altbauten können oft eine andere Raumaufteilung und Nutzung haben als moderne Gebäude, was sich auf den Energieverbrauch auswirken kann. Bei der Sanierung sollten daher nicht nur technische Maßnahmen zur Verbesserung der Energieeffizienz berücksichtigt werden, sondern auch Aspekte wie Raumkomfort, Luftqualität und Nutzerfreundlichkeit. Dies kann zum Beispiel die Optimierung der Raumtemperatur durch die Installation von intelligenten Heizungs- und Belüftungssystemen oder die Verbesserung der Beleuchtung und der Tageslichtnutzung umfassen.

Schließlich ist auch die langfristige Wirtschaftlichkeit und Nachhaltigkeit der Sanierungsmaßnahmen zu berücksichtigen. Obwohl die Initiierung einer energetischen Sanierung zunächst mit Kosten verbunden sein kann, können langfristig betrachtet erhebliche Einsparungen bei den Energiekosten erzielt werden. Daher ist es wichtig, bei der Planung der Sanierung nicht nur kurzfristige Kosten, sondern auch langfristige Einsparpotenziale und ökologische Auswirkungen zu berücksichtigen. Dies kann die Auswahl von Materialien und Technologien umfassen, die langlebig, wartungsarm und umweltfreundlich sind, sowie die Integration von erneuerbaren Energien und energieeffizienten Lösungen, die langfristig zu einer nachhaltigen Energieversorgung des Gebäudes beitragen.

Mit diesen Kosten kannst du ungefähr rechnen

Die Höhe der Kosten kann natürlich nicht pauschal vorhergesagt werden. Es kommt immer ganz auf den Einzelfall an. Punkte, wie die Auswahl der Baufirmen, die Örtlichkeit und die eigenen Wünsche und Vorstellungen können den Preis bestimmen und beeinflussen. 

Bei einer umfassenden energetischen Sanierung eines Altbaugebäudes mit einer Wohnfläche von 120 Quadratmetern können die Kosten je nach Umfang der Maßnahmen und den spezifischen Bedingungen des Gebäudes erheblich variieren. Eine solche Sanierung umfasst in der Regel eine Vielzahl von Maßnahmen zur Verbesserung der Energieeffizienz, die sowohl die Gebäudehülle als auch die technischen Anlagen betreffen.

Zu den Kosten für eine energetische Sanierung gehören in erster Linie die Material- und Arbeitskosten für die einzelnen Sanierungsmaßnahmen. Dazu gehören unter anderem die Kosten für die Wärmedämmung von Wänden, Dach und Fußböden, den Austausch oder die Nachrüstung von Fenstern und Türen, die Erneuerung der Heizungsanlage sowie die Installation von Lüftungs- und Belüftungssystemen mit Wärmerückgewinnung. Die genauen Kosten für diese Maßnahmen hängen von verschiedenen Faktoren ab, wie zum Beispiel der Art und Qualität der verwendeten Materialien, der Größe und Komplexität des Gebäudes sowie dem Arbeitsaufwand für die Installation.

Darüber hinaus können auch Kosten für die Planung und Beratung durch Fachleute, wie Architekten, Energieberater oder Ingenieure, anfallen. Diese Experten können bei der Entwicklung eines individuellen Sanierungskonzepts helfen, das auf die spezifischen Anforderungen und Gegebenheiten des Gebäudes zugeschnitten ist, und dabei unterstützen, die richtigen Maßnahmen auszuwählen und zu planen.

Weitere Kosten können für behördliche Genehmigungen und Auflagen entstehen, die je nach Standort und Art der geplanten Maßnahmen variieren können. Auch die Kosten für eventuelle Umbaumaßnahmen oder Renovierungsarbeiten im Zuge der Sanierung, wie zum Beispiel die Neugestaltung von Räumen oder die Modernisierung von Sanitär- und Elektroinstallationen, sollten berücksichtigt werden.

Insgesamt können die Kosten für eine umfassende energetische Sanierung eines Altbaugebäudes mit einer Wohnfläche von 120 Quadratmetern mehrere Zehntausend bis hin zu Hunderttausenden von Euro betragen, abhängig von den spezifischen Anforderungen und dem gewünschten Standard der Sanierung. Es ist daher wichtig, die Kosten sorgfältig zu kalkulieren und verschiedene Finanzierungsmöglichkeiten, wie staatliche Förderprogramme oder Kredite, in Betracht zu ziehen, um die Investition langfristig rentabel zu machen.

Staatliche Förderungen

In Deutschland gibt es eine Vielzahl von staatlichen Förderprogrammen, die die Durchführung energetischer Sanierungen unterstützen und Anreize für Eigentümer schaffen, ihre Gebäude energieeffizienter zu gestalten. Diese Förderungen werden von verschiedenen Institutionen auf Bundes-, Landes- und kommunaler Ebene bereitgestellt und decken eine breite Palette von Maßnahmen zur Verbesserung der Energieeffizienz ab.

Ein zentrales Förderprogramm auf Bundesebene ist die KfW (Kreditanstalt für Wiederaufbau), die eine Reihe von zinsgünstigen Krediten und Zuschüssen für energetische Sanierungen anbietet. Das bekannteste Programm ist das KfW-Programm „Energieeffizient Bauen und Sanieren“, das verschiedene Fördermodule umfasst, darunter:

  • KfW-Effizienzhaus: Hierbei werden besonders energieeffiziente Neubauten oder Sanierungen gefördert, die bestimmte energetische Anforderungen erfüllen. Je nach erreichtem Effizienzhausstandard können zinsgünstige Kredite und Tilgungszuschüsse gewährt werden.
  • KfW-Einzelmaßnahmen: Diese Förderung richtet sich an Einzelmaßnahmen wie Wärmedämmung, Heizungserneuerung oder den Einbau erneuerbarer Energien. Auch hier können zinsgünstige Kredite oder Tilgungszuschüsse beantragt werden.
  • Bundesförderung für effiziente Gebäude (BEG): Seit Anfang 2021 wurden verschiedene bestehende Förderprogramme gebündelt und unter dem Dach der BEG zusammengeführt. Die BEG umfasst weiterhin Förderungen für energieeffiziente Neubauten und Sanierungen.

Neben den Förderprogrammen der KfW bieten auch die Bundesländer eigene Förderprogramme für energetische Sanierungen an. Diese können zusätzliche finanzielle Unterstützung oder regionale Besonderheiten bieten. Die genauen Bedingungen und Förderhöhen variieren je nach Bundesland und Programm.

Um staatliche Förderungen für eine energetische Sanierung in Anspruch zu nehmen, ist es wichtig, sich vor Beginn der Sanierungsmaßnahmen über die verschiedenen Fördermöglichkeiten zu informieren und die Voraussetzungen sowie Antragsverfahren zu prüfen. In der Regel müssen bestimmte technische Anforderungen erfüllt und Anträge vor Beginn der Maßnahmen gestellt werden. Oft ist auch eine vorherige energetische Beratung oder die Beauftragung eines Energieberaters erforderlich.

Für die Beantragung von Fördermitteln sind in der Regel Antragsformulare und Nachweise über die geplanten Maßnahmen sowie Kostenvoranschläge erforderlich. Nach Abschluss der Maßnahmen müssen oft auch Nachweise über die ordnungsgemäße Durchführung der Arbeiten erbracht werden. Es ist ratsam, sich frühzeitig über die einzelnen Schritte und Fristen zu informieren und gegebenenfalls Unterstützung durch Fachleute in Anspruch zu nehmen, um von den staatlichen Förderungen optimal zu profitieren.

Fazit

Energetische Sanierungen können eine Vielzahl von sehr aufwendigen Arbeiten umfassen. Je nach Alter und Zustand des Gebäudes kann der Umfang der Arbeiten deutlich zunehmen. Bevor man eine solche Sanierung angeht, ist es ratsam, sich Hilfe zu nehmen, um alle möglichen Kostenpositionen genauestens durchzuplanen. Je nachdem, wie hoch die Investitionssumme wird, kann man auch zu staatlichen greifen. Mit unserem Ratgeber zur energetischen Sanierung von Altbauten bist du erst einmal gut aufgestellt und weißt, worauf zu achten ist.

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