Die Mietbürgschaft ist eine Art Sicherheit, die manchmal nützlich ist. Sie basiert auf § 765 Abs. 1 BGB. Vermieter können so zusätzliche Sicherheit bekommen.
Bei der Mietbürgschaft übernimmt eine dritte Person die Verantwortung. Das ist anders als bei der Mietkaution, wo der Mieter selbst haftet.
Die Höhe der Mietbürgschaft ist auf drei Monatsmieten begrenzt. Bei 500 Euro Miete pro Monat darf die Bürgschaft also 1.500 Euro nicht überschreiten. Das schützt Mieter und Bürgen vor zu hohen Kosten.
Vermieter wählen oft die Mietbürgschaft, wenn sie Zweifel haben. Das passiert bei niedrigem Einkommen, freiberuflicher Arbeit oder schlechter Bonität. Der Bürge muss seine Zahlungsfähigkeit nachweisen.
Kernpunkte
- Mietbürgschaft als Alternative zur klassischen Kaution
- Maximale Höhe: Drei Nettokaltmieten
- Rechtliche Grundlage: § 765 Abs. 1 BGB
- Einsatz bei Zweifeln an der finanziellen Situation des Mieters
- Bürge muss Zahlungsfähigkeit nachweisen
Grundlagen der Bürgschaft Miete
Die Mietbürgschaft ist eine Alternative zur Mietkaution. Sie basiert auf rechtlichen Grundlagen, die Mieter und Vermieter kennen sollten.
Definition und rechtliche Basis
Eine Mietbürgschaft ist eine Vereinbarung, bei der ein Dritter für den Mieter einsteht. Die rechtlichen Grundlagen finden sich im Bürgerlichen Gesetzbuch. Eine Besonderheit: Vermieter müssen die Bürgschaft nicht akzeptieren.
Maximale Höhe der Bürgschaft
Die Höhe der Bürgschaft hängt von der gesetzlichen Grenze für Mietsicherheiten ab. Sie darf höchstens drei Nettokaltmieten betragen. Wenn die Bürgschaft mehr kostet, ist der Überschuss unwirksam und muss zurückgezahlt werden.
Unterschied zur Mietkaution
Im Gegensatz zur Mietkaution bindet die Bürgschaft kein Kapital des Mieters. Die Kosten einer Mietbürgschaft liegen oft bei bis zu 5 Prozent der Kautionssumme pro Jahr. Bei der Kaution profitiert der Mieter von Zinserträgen, die aktuell aber gering ausfallen.
Merkmal | Mietbürgschaft | Mietkaution |
---|---|---|
Kapitalbindung | Keine | Ja |
Kosten | Jährliche Gebühr | Einmalige Zahlung |
Zinserträge | Nein | Ja, aber gering |
Die Wahl zwischen Mietbürgschaft und Mietkaution hängt von der individuellen finanziellen Situation ab. Die Bürgschaft kann für Mieter vorteilhaft sein, die ihr Kapital anderweitig nutzen möchten.
Arten der Mietbürgschaft und deren Besonderheiten
Es gibt verschiedene Möglichkeiten, die Kaution für eine Wohnung zu stellen. In Deutschland gibt es drei Hauptformen. Jede hat ihre eigenen Besonderheiten.
Elternbürgschaft als häufigste Form
Die Elternbürgschaft ist bei jungen Mietern sehr beliebt. Eltern bürgen für die Mietzahlungen ihres Kindes. Vermieter können bis zu drei Nettokaltmieten als Bürgschaft verlangen.
Diese Option ist kostengünstig, aber birgt Risiken für die Bürgen.
Mietkautionsversicherung als Alternative
Die Mietkautionsversicherung ist eine Alternative zur Kaution. Der Mieter zahlt eine jährliche Prämie, die zwischen 50 und 100 Euro liegt. Bei einer Kaltmiete von 600 Euro und einer Prämie von 5% wären die Kosten etwa 90 Euro pro Jahr.

Bankbürgschaft (Bankaval)
Die Bankbürgschaft, auch Bankaval genannt, ist eine weitere Möglichkeit. Hier übernimmt die Bank die Bürgschaft für den Mieter. Die Kosten betragen regelmäßig etwa 5 Prozent der Bürgschaftssumme, ohne zusätzliche Gebühren.
Diese Form erfordert eine positive Bonitätsprüfung und ein Konto bei einer deutschen Bank.
Bürgschaftsart | Kosten | Besonderheiten |
---|---|---|
Elternbürgschaft | Keine direkten Kosten | Risiko für Eltern |
Mietkautionsversicherung | 50-100 € jährlich | Flexible Lösung |
Bankbürgschaft | Ca. 5% der Summe | Bonitätsprüfung nötig |
Rechtliche Formulierungen und Haftungsrisiken
Bei Mietbürgschaften gibt es wichtige rechtliche Aspekte. Diese können die Haftungsrisiken stark beeinflussen. Wir schauen uns die wichtigsten Punkte für Mieter und Bürgen an.
Selbstschuldnerische Bürgschaft verstehen
Eine selbstschuldnerische Bürgschaft bedeutet, der Bürge kann direkt vom Vermieter in Anspruch genommen werden. Der Vermieter muss nicht zuerst den Mieter belangen. Die Haftung ist auf maximal drei Monatskaltmieten begrenzt.
Diese Grenze gilt auch, wenn zusätzlich eine Barkaution geleistet wird.
Bürgschaft auf erstes Anfordern
Bei dieser Form muss der Bürge sofort zahlen, wenn der Vermieter die Bürgschaft einfordert. Eine Prüfung der Forderung findet erst nachträglich statt. Das erhöht die Haftungsrisiken für den Bürgen erheblich.
Einrede der Vorausklage
Die Einrede der Vorausklage ist ein wichtiges Recht des Bürgen. Es besagt, dass der Vermieter zuerst versuchen muss, die Forderung beim Mieter einzutreiben. Erst wenn dies erfolglos bleibt, kann er sich an den Bürgen wenden.
Bei einer selbstschuldnerischen Bürgschaft entfällt dieses Recht.
Besondere Regelungen bei Wohngemeinschaften
In einer Wohngemeinschaft gelten spezielle Regeln. Jeder Mitbewohner haftet in der Regel nur für seinen Anteil an der Miete. Bürgen sollten genau prüfen, für welchen Teil der Miete sie bürgen.
Eine Gesamtbürgschaft für alle Mitbewohner kann hohe Haftungsrisiken bergen.

Wichtig zu wissen: Eine Bürgschaft kann unwirksam sein, wenn sie den Bürgen finanziell überfordert. Auch bei Kündigung des Mietvertrags erlischt die Bürgschaft, sofern keine offenen Forderungen bestehen.
In Ausnahmefällen, etwa zur Abwendung einer Kündigung wegen Zahlungsverzugs, kann die Haftung über die übliche Grenze hinausgehen.
Fazit
Die Mietbürgschaft hat Vorteile und Nachteile. Sie hilft vielen, wie jungen Leuten und Auszubildenden, eine Wohnung zu mieten. Sie müssen nicht viel Geld als Kaution hinterlegen.
Die Höhe der Bürgschaft ist auf drei Monatsmieten begrenzt. Das schützt Mieter vor zu viel Geldverlust.
Es gibt verschiedene Arten von Mietbürgschaften. Dazu gehören die Elternbürgschaft und die Bankaval. Jede hat ihre eigenen Merkmale.
Bei einer rechtssicheren Bürgschaft muss alles schriftlich sein. Alle Beteiligten müssen klar benannt werden. Bei selbstschuldnerischen Bürgschaften ist Vorsicht geboten, da der Bürge direkt in Anspruch genommen werden kann.
Mietbürgschaften haben Vorteile wie schnelle Verfügbarkeit und keine hohe Einmalzahlung. Doch es gibt auch Nachteile, wie Haftungsrisiken für den Bürge. In Städten sind sie oft üblich und bieten Sicherheit für Vermieter.
Es ist wichtig, alle Optionen zu prüfen. Bei Unsicherheiten sollte man rechtliche Beratung suchen. So kann man eine gute Entscheidung treffen.