Die Unternehmergesellschaft (UG) ist auch als „Mini-GmbH“ bekannt. Sie ist eine haftungsbeschränkte Gesellschaft, die für Gründer und Kleinunternehmer interessant ist. Seit 2008 ist sie als Sonderform der GmbH verfügbar. Man kann ein Unternehmen mit nur 1 Euro Startkapital gründen.
Im Vergleich zur klassischen GmbH, die 25.000 Euro Startkapital benötigt, ist die UG günstiger. Sie bietet einen einfachen Einstieg in die Selbstständigkeit. Die Gesellschafter einer UG haben den Vorteil, dass ihre Haftung auf das Gesellschaftsvermögen beschränkt ist.
Die UG unterliegt jedoch speziellen Regeln. Sie muss „UG (haftungsbeschränkt)“ im Namen führen. Außerdem muss sie 25% des Jahresüberschusses als Rücklagen bilden, bis ein Stammkapital von 25.000 Euro erreicht ist. Erst dann kann sie in eine vollwertige GmbH umgewandelt werden.
Wichtige Punkte zur UG:
- Mindeststammkapital ab 1 Euro möglich
- Haftungsbeschränkung auf das Gesellschaftsvermögen
- Pflicht zur Rücklagenbildung in Höhe von 25% des Jahresüberschusses
- Namenszusatz „UG (haftungsbeschränkt)“ erforderlich
- Umwandlung in GmbH nach Erreichen eines Stammkapitals von 25.000 Euro
Die Unternehmergesellschaft (UG) im Überblick
Die Unternehmergesellschaft (UG) ist auch als „Mini-GmbH“ oder „1-Euro-GmbH“ bekannt. Sie wurde 2008 eingeführt. Sie hat ein niedrigeres Mindeststammkapital als die klassische GmbH.
Bei der GmbH muss man mindestens 25.000 Euro investieren. Bei der UG reicht schon eine Einzahlung von 1 Euro pro Gesellschafter.
Definition und Merkmale der UG
Die UG ist eine spezielle Form der GmbH. Die Gesellschafter sind nur mit dem Gesellschaftsvermögen haftbar. Sie müssen 25% des Jahresüberschusses als Rücklage einbehalten, bis das Stammkapital erreicht ist.
Bei der UG sind Sacheinlagen verboten. Bis das Stammkapital vollständig in bar eingezahlt ist, dürfen keine Sacheinlagen geleistet werden. Die Firmierung muss „Unternehmergesellschaft (haftungsbeschränkt)“ oder „UG (haftungsbeschränkt)“ enthalten.
Unterschiede zur klassischen GmbH
Es gibt einige Unterschiede zwischen der UG und der GmbH:
Merkmal | UG | GmbH |
---|---|---|
Mindeststammkapital | 1 Euro | 25.000 Euro |
Rücklagenpflicht | 25% des Jahresüberschusses | Keine Pflicht |
Sacheinlagen | Verboten bis Stammkapital voll eingezahlt | Erlaubt |
Firmierung | Zusatz „UG (haftungsbeschränkt)“ erforderlich | Zusatz „GmbH“ erforderlich |
Die UG unterliegt den gleichen Regeln wie die GmbH, wie zum Beispiel bei der Haftung. Der Gründungsprozess dauert sechs bis acht Wochen. Es gibt keine Begrenzung auf die Anzahl der Gesellschafter.
Gründung einer Unternehmergesellschaft
Die Gründung einer Unternehmergesellschaft (UG) ist einfach. Es gibt einige wichtige Schritte und Formalitäten. Hier erfährst du alles Wichtige, um deine UG erfolgreich zu gründen.
Schritte zur Gründung einer UG
Es gibt 6 Schritte zur Gründung einer UG:
- Gesellschaftsvertrag aufsetzen (mit notarieller Beurkundung)
- Stammkapital einzahlen (mindestens 1 €)
- Geschäftsführer bestellen
- Handelsregistereintragung beantragen
- Gewerbe anmelden
- Steuernummer beantragen
Der Gründungsprozess dauert 2 bis 6 Wochen. Mit guter Vorbereitung und frühem Einreichen kann man Zeit sparen.
Erforderliches Stammkapital und Einzahlung
Das Mindeststammkapital für eine UG beträgt 1 €. Experten raten, mit 2.000 € bis 5.000 € zu starten. So deckt man die Gründungskosten und schafft eine solide Basis.
Das Stammkapital muss vollständig eingezahlt werden, bevor man sich beim Handelsregister anmeldet. Es haftet nur das Gesellschaftsvermögen, nicht die Privatvermögen der Gesellschafter.
Notwendige Unterlagen und Formalitäten
Für die Gründung einer UG braucht man:
- Notariell beurkundeter Gesellschaftsvertrag mit „Unternehmergesellschaft (haftungsbeschränkt)“
- Gesellschafterliste mit Namen, Anschriften und Stammeinlagen
- Bestellung und Anmeldung des Geschäftsführers
- Handelsregisteranmeldung (Abteilung B, HRB) durch den Notar
- Eröffnung eines Geschäftskontos mit Gründungsurkunde, Gesellschafterliste und Ausweisen der Vertreter
Bei drei Gesellschaftern und einem Geschäftsführer spart man mit einem Musterprotokoll Kosten. Die Gesamtkosten liegen bei bis zu 2.500 €, je nach Komplexität und Dienstleistern.
Kostenpunkt | Betrag |
---|---|
Notarkosten | ca. 100 – 500 € |
Handelsregistereintragung | ca. 150 € |
IHK-Beitrag | ca. 150 – 200 € |
Gewerbeerlaubnis | ca. 20 – 40 € |
Steuerberaterkosten | ca. 500 – 1.000 € |
Nach der Eintragung ins Handelsregister ist die UG offiziell gegründet. Bis dahin firmiert sie als „UG (haftungsbeschränkt) i. G.“.
Haftung und Verantwortlichkeiten in der UG
Bei der Unternehmergesellschaft (UG) gibt es wichtige Punkte zur Haftung und Verantwortung. In einer UG haftet nur das Gesellschaftsvermögen. Die Gesellschafter haften nur mit ihrer Stammeinlage. Aber es gibt Ausnahmen, wo Gesellschafter oder Geschäftsführer persönlich haften können.
Haftungsbeschränkung auf das Gesellschaftsvermögen
Nach der Eintragung in das Handelsregister haftet nur das Gesellschaftsvermögen. Bis dahin haften die Gesellschafter mit ihrem Privatvermögen. Die Stammeinlage in einer UG muss mindestens 1 Euro betragen.
Im Vergleich dazu muss eine GmbH mindestens 25.000 Euro Stammkapital haben. Die Stammeinlage der Gesellschafter in der UG muss dort bleiben. So können Verluste oder Schadensersatz ausgeglichen werden. Unrechtmäßige Entnahmen oder das Eingehen von Risiken können persönliche Haftung bedeuten.
Persönliche Haftung der Geschäftsführer bei Fehlverhalten
Geschäftsführer einer UG haben eine große Verantwortung. Bei Fehlverhalten können sie persönlich haften. Dazu zählen Verstöße gegen die Sorgfaltspflicht, wie verspätete Insolvenzanmeldung oder Verstöße gegen Kapitalerhaltung.
Ordnungsgemäße Buchführung ist auch wichtig. Grobe Fahrlässigkeit oder Verstöße gegen das GmbH-Gesetz können zu persönlicher Haftung führen. Auch bei Durchgriffshaftung, wenn Gesellschafter ihre Pflichten verletzen, kann Privatvermögen herangezogen werden.
Die UG bietet eine attraktive Möglichkeit, eine Gesellschaft mit geringem Stammkapital zu gründen. Aber wegen des niedrigen Stammkapitals ist es wichtig, die Risiken zu kennen. Als Gesellschafter und Geschäftsführer müssen Verantwortung und Haftung ernst nehmen, um persönliche Haftung zu vermeiden und Insolvenz abzuwenden.
Was ist eine UG im Vergleich zur GmbH?
Die Unternehmergesellschaft (UG) und die Gesellschaft mit beschränkter Haftung (GmbH) unterscheiden sich in einigen Punkten. Zum Beispiel braucht eine UG nur 1 € Startkapital, während eine GmbH mindestens 25.000 € benötigt.
Bei den Gründungskosten gibt es auch große Unterschiede. Eine UG kostet bis zu 1.631 €, eine GmbH bis zu 27.460 €. Die Notarkosten für eine UG liegen zwischen 200-500 €, für eine GmbH zwischen 600-1.200 €.

Ein weiterer Unterschied ist die Gewinnausschüttung. Bei einer UG muss 25% des Überschusses als Rücklage gebildet werden, wenn das Stammkapital unter 25.000 € liegt. Bei einer GmbH wird der Gewinn anteilig an den Anteilsinhabern verteilt, ohne gesetzliche Rücklagenpflicht.
Kriterium | UG | GmbH |
---|---|---|
Mindeststammkapital | ab 1 € | 25.000 € |
Gründungskosten | bis zu 1.631 € | bis zu 27.460 € |
Notarkosten | 200-500 € | 600-1.200 € |
Rücklagenpflicht | 25% des Jahresüberschusses | keine gesetzliche Pflicht |
Die UG kann wegen des kleinen Stammkapitals als weniger seriös angesehen werden als eine GmbH. Trotzdem unterliegt sie fast den gleichen rechtlichen Regeln. Die Firmierung einer UG muss „UG (haftungsbeschränkt)“ enthalten. Eine Umwandlung in eine GmbH ist möglich, erfordert aber eine Kapitalerhöhung auf mindestens 25.000 €.
Vor- und Nachteile der Unternehmergesellschaft
Die Unternehmergesellschaft (UG) hat viele Vorteile für Gründer. Doch es gibt auch Nachteile. Es ist wichtig, diese gut zu kennen, bevor man sich entscheidet.
Geringes Stammkapital als Vorteil für Gründer
Ein großer Pluspunkt der UG ist das niedrige Gründungskapital. Man braucht nur 1 Euro, um zu starten. Das macht es einfacher, ein Unternehmen zu gründen, weil weniger Geld nötig ist.
Die Gesellschafter einer UG sind nur bis zu ihrer Einlage haftbar. Das ist ein großer Vorteil, solange man die Gesetze befolgt.
Pflicht zur Rücklagenbildung und Umwandlung in GmbH
Ein Nachteil ist die Pflicht zur Rücklagenbildung. Man muss 25% des Gewinns jährlich zurücklegen, bis man 25.000 Euro erreicht. Das kann das Wachstum des Unternehmens verlangsamen.
Wenn man genug Rücklagen hat, muss man in eine GmbH umwandeln. Das bringt zusätzlichen Aufwand und Kosten mit sich.
Eingeschränkte Flexibilität bei der Kapitalbeschaffung
Ein weiterer Nachteil ist die begrenzte Flexibilität bei der Kapitalbeschaffung. Der Name „UG (haftungsbeschränkt)“ kann Zweifel bei Geschäftspartnern und Banken wecken. Das kann es schwieriger machen, Kredite zu bekommen.
Vorteile UG | Nachteile UG |
---|---|
Geringes Stammkapital ab 1 € | Pflicht zur Rücklagenbildung (25% des Gewinns) |
Haftungsbeschränkung auf Gesellschaftsvermögen | Zwang zur GmbH-Umwandlung bei Erreichen von 25.000 € |
Niedrigere Gründungskosten als GmbH | Namenszusatz „UG (haftungsbeschränkt)“ kann Seriosität mindern |
Attraktiv für Startups und Gründer | Erschwerte Kreditaufnahme durch geringes Kapital |
Für wen eignet sich die Rechtsform der UG?
Die Unternehmergesellschaft (UG) ist ideal für Gründer mit neuen Ideen und wenig Geld. Sie brauchen nur 1 Euro Startkapital. So können auch kleine Unternehmen von der Haftungsbeschränkung profitieren, ohne viel Geld auszugeben.

Start-ups und Kleinunternehmer als typische Zielgruppe
Gründer mit kleinen Ideen lieben die UG. Sie können mit nur 1 Euro starten, im Gegensatz zu 25.000 Euro bei einer GmbH. Das macht die UG perfekt für Start-ups und kleine Unternehmen.
Innovative Projekte mit begrenzten Anfangsinvestitionen
Für neue Projekte mit wenig Anfangsinvestitionen ist die UG super. Sie ermöglicht Wachstum und schützt vor großen Risiken. Aber, man muss Gewinne für das Stammkapital nutzen, bis es 25.000 Euro erreicht.
Kriterium | UG (haftungsbeschränkt) | GmbH |
---|---|---|
Mindeststammkapital | 1 Euro | 25.000 Euro |
Haftung der Gesellschafter | Beschränkt auf Gesellschaftsvermögen | Beschränkt auf Gesellschaftsvermögen |
Gründungskosten | Gering bei Nutzung Mustersatzung | Höher als bei UG |
Umwandlung in GmbH | Möglich ab 25.000 Euro Stammkapital | Nicht zutreffend |
Die UG ist nicht für alle Unternehmen. Sie passt nicht zu kapitalintensiven Branchen oder schnellem Wachstum. Banken und Geschäftspartner sehen die UG oft als weniger sicher, was das Geldbeschaffen schwerer macht.
Buchführung, Steuern und laufende Kosten einer UG
Die Unternehmergesellschaft (UG) muss bestimmte Regeln für Buchführung und Steuern befolgen. Gründer sollten sich früh mit den Kosten und Formalitäten auseinandersetzen. So sichern sie eine gute Finanzverwaltung.
Buchführungspflicht nach HGB-Vorschriften
UGs müssen doppelte Buchführung nach HGB nutzen. Das bedeutet, alle Geschäfte genau zu dokumentieren und einen Jahresabschluss zu machen. Die Kosten für Buchführung bei einer inaktiven UG mit 1.000 Euro Stammkapital liegen bei etwa 1.000 Euro pro Jahr.
Zusätzlich fallen IHK-Mitgliedschaftskosten von rund 250 Euro jährlich an.
Körperschaftsteuer, Umsatzsteuer und Gewerbesteuer
Die UG zahlt 15 Prozent Körperschaftsteuer auf den Gewinn, plus 5,5 Prozent Solidaritätszuschlag. Vorauszahlungen müssen quartalsweise an das Finanzamt gezahlt werden. Bei Gewinnausschüttungen fällt eine Abgeltungsteuer von 25 Prozent plus Solidaritätszuschlag an.
Die Umsatzsteuer liegt meist bei 19 Prozent, mit Ausnahmen. Gewerbesteuer hängt vom Hebesatz der Gemeinde ab.
Monatliche Kosten für Bankgebühren, Buchhaltung und Miete
Es fallen monatliche Betriebsausgaben für die UG an. Dazu gehören:
Kostenart | Monatliche Kosten |
---|---|
Bankgebühren für Geschäftskonto | 10 – 30 Euro |
Buchhaltung und Steuerberatung | 50 – 200 Euro |
Büromiete und Nebenkosten | 300 – 1.000 Euro |
Branchenspezifische Ausgaben | variabel |
Gründer einer UG sollten mit jährlichen Kosten von mindestens 1.250 Euro rechnen. Für Steuern sollten etwa 30 Prozent des Gewinns eingeplant werden. Eine gute Buchhaltung und Steuergestaltung erreicht man mit einem erfahrenen Steuerberater.
Fazit
Die Unternehmergesellschaft (UG) ist eine gute Gründungsoption für neue Unternehmer. Sie braucht nur 1 Euro Startkapital und die Gründung kostet zwischen 250 und 500 Euro. Das macht sie günstiger als eine GmbH, die 25.000 Euro Startkapital benötigt.
Bei der UG muss man 25% des Überschusses für die Zukunft sparen, bis man 25.000 Euro erreicht. Wenn das Unternehmen wächst, kann eine Umwandlung in eine GmbH sinnvoll sein. Die Wahl der Rechtsform hängt von vielen Faktoren ab.
Die UG ist eine flexible Option für Gründer, die vorsichtig starten wollen. Aber eine professionelle Beratung ist wichtig, um die beste Rechtsform zu finden. So vermeidet man Probleme und nutzt die Flexibilität am besten aus.