Zu wenig Rente – Was kann ich beantragen?

Mit fortschreitendem Alter muss man sich zwangsläufig mit dem Thema „Rente“ beschäftigen. Gerade in Deutschland ist dieses Thema ziemlich umstritten. Immer öfter liest man in Zeitungen und im Internet etwas von der sogenannten Rentenarmut. Es gibt verschiedene Wege, herauszufinden mit wie viel Rente man im Ruhestand überhaupt rechnen kann. Schon im jungen Alter sollte man sich darum kümmern und am besten Vorsorgen, damit man hinterher nicht in die Rentenarmut rutscht. Sollte man nun aber schon kurz vor der Rente stehen und merken, dass man deutlich zu wenig Rente bekommt, kommt die Frage auf, welche staatlichen Hilfen man beantragen könnte, um das Defizit auszugleichen.

Was Betroffene gegen zu wenig Rente tun können, wann man überhaupt von der Rentenarmut spricht und welche Hilfen man beantragen kann, erfährst du in diesem Ratgeber.

Was ist die Rentenarmut?

Rentenarmut bezieht sich auf die Situation, in der Menschen im Alter nicht genug Geld haben, um ihren Lebensunterhalt zu bestreiten. Dies kann durch niedrige Renten, hohe Lebenshaltungskosten oder eine Kombination aus beidem verursacht werden.

In vielen Ländern sind die Renten, die von der gesetzlichen Rentenversicherung gezahlt werden, nicht ausreichend, um den Lebensunterhalt im Alter zu sichern. Dies kann dazu führen, dass Menschen gezwungen sind, ihre Ersparnisse aufzubrauchen oder staatliche Unterstützung in Anspruch zu nehmen.

Ein weiteres Problem ist, dass die Lebenserwartung in vielen Ländern gestiegen ist, während die Renten nicht im gleichen Umfang angepasst wurden. Dadurch kann es sein, dass Menschen länger im Alter leben müssen, aber nicht genug Geld haben, um ihren Lebensunterhalt zu bestreiten.

Es gibt auch Faktoren, die die Rentenarmut verschärfen können, wie z.B. die Tatsache, dass immer mehr Menschen in Teilzeit arbeiten und deshalb weniger in die Rentenversicherung einzahlen und weniger Rentenansprüche haben. Auch die fehlende Alterssicherung in Form von privaten Vorsorgeprodukten trägt dazu bei.

Um Rentenarmut zu verhindern, gibt es verschiedene Möglichkeiten wie z.B. Anhebung der Renten, Senkung der Lebenshaltungskosten, Förderung der privaten Vorsorge oder die Verlängerung des Renteneintrittsalters.

Rentenarmut in Deutschland

In Deutschland gibt es ein hohes Maß an Rentenarmut. Obwohl die gesetzliche Rentenversicherung in Deutschland als eine der besten und sichersten weltweit gilt, leben viele Menschen im Alter trotzdem in Armut.

Einer der Gründe dafür ist, dass die Renten in Deutschland in den letzten Jahren im Vergleich zu den Lebenserhaltungskosten gesunken sind. Die durchschnittliche Rente beträgt derzeit etwa 1200 Euro im Monat, was für viele Menschen nicht ausreicht, um ihren Lebensunterhalt zu bestreiten.

Ein weiteres Problem ist, dass viele Menschen in Deutschland nicht genug in die Rentenversicherung einzahlen, um später eine ausreichende Rente zu erhalten. Dies kann darauf zurückzuführen sein, dass sie nur in Teilzeit arbeiten oder in prekären Beschäftigungsverhältnissen tätig sind, die keine ausreichende Altersvorsorge ermöglichen.

Die Armut im Alter ist in Deutschland ein großes und komplexes Problem, das viele Faktoren beeinflusst. Um es zu bekämpfen, hat die Regierung in Deutschland eine Reihe von Maßnahmen ergriffen, wie zum Beispiel die Erhöhung der Renten, die Förderung der privaten Altersvorsorge und die Verbesserung der Arbeitsbedingungen.

Ab wann gilt die eigene Rente als zu wenig?

Es gibt keine eindeutige Antwort darauf, ab wann man als „zu wenig Rente“ erhält. Eine Rente gilt in der Regel als „zu niedrig“ oder „armutsgefährdend“, wenn sie nicht ausreicht, um den Lebensunterhalt im Alter zu bestreiten.

In Deutschland gilt ein Rentenbetrag von 60% des letzten Bruttoeinkommens als Armutsgefährdung.

Es gibt auch internationale Standards wie z.B. die EU-Armutsrisikoschwelle von 60% des Medianeinkommens eines Landes, die als Indikator dafür dient, ob eine Person armutsgefährdet ist oder nicht.

Es ist jedoch zu beachten, dass diese Schwellenwerte lediglich als Orientierung dienen und nicht für jede Person oder jede Situation gültig sind. Eine Person, die beispielsweise hohe Kredit- oder Pflegekosten hat, kann auch mit einer Rente über diesen Schwellenwerten in Armut leben.

In jedem Fall ist es wichtig, dass jeder selbst überprüft, ob seine Rente ausreichend ist, um seine individuellen Bedürfnisse und Verpflichtungen zu decken.

Wie man der niedrigen Rente entgegenwirken kann

Es gibt verschiedene Möglichkeiten, einer zu niedrigen Rente entgegenzuwirken:

  1. Private Vorsorge: Eine Möglichkeit ist die Förderung der privaten Altersvorsorge. Hierbei kann man in verschiedene Vorsorgeprodukte wie zum Beispiel Riester- oder Rürup-Rente investieren, um die Rentenlücke zu schließen.
  2. Arbeitsbedingungen verbessern: Eine andere Möglichkeit ist die Verbesserung der Arbeitsbedingungen. Durch mehr Teilzeit- und befristete Arbeitsverhältnisse, werden weniger Beiträge in die Rentenversicherung gezahlt und somit weniger Rentenansprüche erworben.
  3. Rentenreformen: Eine weitere Möglichkeit ist die Durchführung von Rentenreformen, um die Renten zu stabilisieren und an die steigenden Lebenserhaltungskosten anzupassen.
  4. Beratung in Anspruch nehmen: Es empfiehlt sich auch, professionelle Beratung in Anspruch zu nehmen, um die individuellen Möglichkeiten auszuloten und die beste Vorgehensweise zu finden.

Man sollte unbedingt darauf achten, dass diese Maßnahmen langfristig wirken und nicht unbedingt sofort Abhilfe schaffen. Es ist wichtig, frühzeitig damit zu beginnen, um eine ausreichende Rente sicherzustellen.

Unterstützung durch die Arbeitgeber

Arbeitgeber können verschiedene Maßnahmen ergreifen, um die Renten ihrer Arbeitnehmer aufzubessern:

  1. Betriebliche Altersvorsorge: Arbeitgeber können ihren Arbeitnehmern die Möglichkeit einer betrieblichen Altersvorsorge anbieten. Hierbei können Arbeitgeber zusätzlich zu den Beiträgen, die die Arbeitnehmer selbst zahlen, eigene Beiträge zahlen, um die Vorsorge zu unterstützen.
  2. Arbeitsbedingungen verbessern: Arbeitgeber können auch dafür sorgen, dass ihre Arbeitnehmer regelmäßig und in Vollzeit arbeiten, um ihre Rentenansprüche zu maximieren.
  3. Fort- und Weiterbildung: Arbeitgeber können ihren Arbeitnehmern auch die Möglichkeit bieten, sich fort- und weiterzubilden, um ihre Chancen auf dem Arbeitsmarkt zu verbessern und ihre Einkommensmöglichkeiten zu erhöhen.
  4. Information und Beratung: Arbeitgeber können ihre Arbeitnehmer auch durch Information und Beratung unterstützen, damit diese ihre Rentenansprüche und die Möglichkeiten der Altersvorsorge besser verstehen und nutzen können.

Es muss darauf geachtet werden, dass Arbeitgeber in Deutschland nicht verpflichtet sind, diese Maßnahmen zu ergreifen. Es hängt von den jeweiligen Unternehmen und Branchen ab, inwieweit Arbeitgeber die Altersvorsorge ihrer Arbeitnehmer unterstützen.

Wie könnte der Staat vorgehen, um die Renten zu verbessern?

Der Staat kann durch verschiedene Maßnahmen dazu beitragen, eine bessere Rente zu gewährleisten. Eine Möglichkeit ist durch Rentenreformen, bei denen die Rentenformeln angepasst werden, um die Renten stabil zu halten und an die steigenden Lebenserhaltungskosten anzupassen.

Eine weitere Möglichkeit ist die Förderung der privaten Altersvorsorge durch staatliche Zuschüsse oder steuerliche Vergünstigungen. Hierdurch können die Bürger ihre Rentenlücke durch private Vorsorgeprodukte wie Riester- oder Rürup-Rente schließen.

Eine weitere Maßnahme kann die Verbesserung der Arbeitsbedingungen sein, durch die die Arbeitnehmer mehr und in Vollzeit arbeiten und somit mehr Beiträge in die Rentenversicherung zahlen und mehr Rentenansprüche erwerben.

Staatliche Informations- und Beratungsangebote können ebenfalls helfen, die Bürger über ihre Rentenansprüche und die Möglichkeiten der Altersvorsorge besser aufzuklären und zu unterstützen.

Dies sind nur einige Beispiele für Maßnahmen, die der Staat ergreifen kann, um eine bessere Rente zu gewährleisten. Es ist wichtig zu beachten, dass die Umsetzung dieser Maßnahmen von den politischen Entscheidungen und den wirtschaftlichen Bedingungen des jeweiligen Landes abhängt.

Die Grundsicherung zum Aufbessern der Rente

Die Grundsicherung ist ein staatliches Sozialleistungsprogramm, das dazu dient, Menschen mit geringem Einkommen oder ohne Einkommen ein existenzsicherndes Auskommen zu gewährleisten. Es dient als letztes Auffangnetz für Menschen, die nicht in der Lage sind, ihren Lebensunterhalt aus eigenen Mitteln oder durch andere Sozialleistungen zu bestreiten.

Die Grundsicherung umfasst in der Regel Leistungen wie finanzielle Unterstützung, Wohngeld, Krankenversicherung und weitere Sozialleistungen. Die Leistungen werden nach Bedürftigkeit und Einkommen berechnet und können sich von Land zu Land unterscheiden.

Die Grundsicherung richtet sich an Menschen, die arbeitslos sind, kein ausreichendes Einkommen haben oder aufgrund von Krankheit, Alter oder Behinderung nicht in der Lage sind, ihren Lebensunterhalt selbst zu bestreiten.

In Deutschland wird die Grundsicherung durch das Sozialgesetzbuch – Zweites Buch (SGB II) und das Sozialgesetzbuch – Zwölftes Buch (SGB XII) geregelt.

Voraussetzungen der Grundsicherung

Um als Rentner in Deutschland Grundsicherung zu erhalten, müssen bestimmte Voraussetzungen erfüllt sein. Eine der wichtigsten Voraussetzungen ist, dass der Rentner nur über ein geringes Einkommen und geringes Vermögen verfügen darf. Diese Freigrenzen variieren je nach Bundesland und können sich von Zeit zu Zeit ändern.

Eine weitere Voraussetzung ist das Alter. Der Rentner muss das Rentenalter erreicht haben. Wohnsitz in Deutschland ist eine weitere Voraussetzung, denn der Rentner muss seinen Wohnsitz zwingend in Deutschland haben.

Krankenversicherung ist eine weitere Voraussetzung, um Grundsicherung zu bekommen. Der Rentner muss krankenversichert sein, entweder durch eine gesetzliche oder private Krankenversicherung.

Eine weitere Voraussetzung für die Grundsicherung ist die Bedürftigkeit. Der Rentner darf nicht in der Lage sein, seinen Lebensunterhalt aus eigenen Mitteln oder durch andere Sozialleistungen zu bestreiten. Es müssen Anträge gestellt und eine Prüfung durch die zuständigen Behörden durchgeführt werden, um die Bedürftigkeit des Rentners festzustellen.

Beachte unbedingt, dass diese Voraussetzungen nur allgemeine Richtlinien darstellen und es in Einzelfällen zu Abweichungen kommen kann. Es empfiehlt sich, sich an eine örtliche Grundsicherungsstelle oder an eine beratende Stelle zu wenden, um die individuellen Möglichkeiten zu prüfen.

Wohngeld als Rentner

Rentner in Deutschland können Wohngeld beantragen, um die Kosten für ihren Wohnraum zu unterstützen. Wohngeld ist eine staatliche Leistung, die auf die Bedürftigkeit und die Höhe der Wohnkosten abgestimmt ist. Um Wohngeld als Rentner zu beantragen, müssen folgende Schritte beachtet werden:

  1. Antragsformular: Zunächst muss ein Antragsformular ausgefüllt werden, das beim zuständigen Wohngeldamt oder online auf der Website des zuständigen Bundeslandes erhältlich ist.
  2. Einkommensnachweise: Der Antragsteller muss Einkommensnachweise wie z.B. Rentenbescheide, Lohn- und Gehaltsabrechnungen oder Bescheinigungen über sonstige Einkünfte vorlegen.
  3. Wohnkosten: Der Antragsteller muss Nachweise über die Höhe seiner Wohnkosten wie z.B. Miet- oder Nebenkostenabrechnungen vorlegen.
  4. Versicherungen: Der Antragsteller muss Nachweise über seine Versicherungen, z.B. Krankenversicherung, vorlegen.
  5. Bedürftigkeit: Der Antragsteller muss nachweisen, dass er bedürftig ist und dass sein Einkommen und sein Vermögen nicht ausreichend sind, um die Wohnkosten zu tragen.

Die Voraussetzungen für die Wohngeldbeantragung können von Bundesland zu Bundesland unterschiedlich sein und es kann passieren, dass sie sich mit der Zeit ändern. Es empfiehlt sich, sich direkt an das zuständige Wohngeldamt zu wenden, um die alle in Betracht kommenden Möglichkeiten zu prüfen.

Welche weiteren Möglichkeiten haben Rentner in Deutschland?

Rentner in Deutschland können eine Reihe von weiteren staatlichen Leistungen in Anspruch nehmen, um ihre Rente aufzubessern. Dazu gehören:

  1. Krankenversicherung: Rentner, die ihre Krankenversicherung nicht selbst finanzieren können, können eine staatliche Unterstützung in Anspruch nehmen.
  2. Pflegeversicherung: Rentner, die pflegebedürftig werden, können Leistungen aus der Pflegeversicherung beziehen, um die Kosten für die Pflege zu decken.
  3. Steuererleichterungen: Rentner können von steuerlichen Erleichterungen profitieren, wie zum Beispiel höheren Freibeträgen oder einer höheren Steuerermäßigung bei Pflegeleistungen.
  4. Renteninformation: Rentner können sich über ihre Rentenansprüche informieren und beraten lassen, um sicherzustellen, dass sie alle ihnen zustehenden Leistungen erhalten.
  5. Unter Umständen ist es sogar möglich, dass Rentner sich von der GEZ befreien lassen, sodass auch diese finanzielle Belastung wegfällt. Dadurch bleibt ebenfalls mehr von der Rente übrig.

Die genauen Leistungen und die dazugehörigen Voraussetzungen für die Inanspruchnahme der staatlichen Hilfeleistungen können wiederrum von Bundesland zu Bundesland variieren. Außerdem können sich die Voraussetzungen mit der Zeit ändern. Möchte man als Rentner nun staatliche Hilfen in Anspruch nehmen, um die Rente aufzubessern, sollte man sich im Vorhinein an eine beratende Stelle wenden, die einem dabei helfen kann die persönlichen Chancen auf Gewährung der Hilfen begutachten zu können.

Die eigene Rente ohne staatliche Zuschüsse aufbessern

Es gibt mehrere Möglichkeiten, um die Rente ohne staatliche Hilfe aufzubessern. Eine davon ist das Sparen in einer privaten Rentenversicherung oder in einer betrieblichen Altersversorgung. Diese Formen der Altersvorsorge ermöglichen es, regelmäßig Geld zur Seite zu legen und von attraktiven Verzinsungen und staatlichen Förderungen zu profitieren. Eine weitere Möglichkeit ist das Anlegen in Aktien, Immobilien oder andere Anlageformen, die langfristig eine Rendite erwarten lassen.

Hierbei sollte man sich jedoch bewusst sein, dass auch Verluste möglich sind. Eine Kombination aus beiden Varianten kann sinnvoll sein, um das Risiko zu streuen. Es ist wichtig sich frühzeitig Gedanken darüber zu machen und eine auf die eigene Situation abgestimmte Strategie zu entwickeln. Eine Beratung durch einen Finanzberater kann hierbei helfen, die verschiedenen Möglichkeiten optimal zu nutzen. Es ist empfehlenswert, sich regelmäßig mit dem Thema auseinandersetzen und eventuell die Anlagestrategie an die aktuelle Situation anzupassen. Es ist auch wichtig, darauf zu achten, dass die eigene Rente ausreichend ist und sich eventuell nach Alternativen umzusehen, wenn dies nicht der Fall ist.

Sollte man es versäumt haben, frühzeitig mit dem Sparen oder dem Investieren in Aktien anzufangen, können Rentner natürlich auch damit weiter machen den Einzahlungszeitraum in die Rentenversicherung zu verlängern. Sobald sie über das Renteneintrittsalter hinweg arbeiten, zahlen sie mehr in die Rentenkassen ein und erhalten dadurch logischer Weise auch eine höhere Rente. Eine weitere Alternative ist das Aufstocken der Rente mit einem Minijob. Diese geht natürlich nur unter der Voraussetzung, dass man sich selbst noch fit genug dafür fühlt.

Fazit

Die Rente in Deutschland lässt häufig zu Wünschen übrig. Es gibt viele Möglichkeiten, um der Rentenarmut vorzubeugen. Man muss damit nur frühzeitig beginnen und sich früh mit dem Thema Rente beschäftigen. Bezieht man bereits Rente und merkt man, dass diese nicht ausreicht, um den Lebensunterhalt zu bestreiten, kann man staatliche Hilfen, wie die Grundsicherung oder auch das Wohngeld in Anspruch nehmen und so Hilfe erhalten. Ein Beratungsgespräch bei den jeweils zuständigen Stellen gibt Aufschluss über die jeweiligen Möglichkeiten und kann einem weitere Türen öffnen.

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