Aktiensparplan – regelmäßiger Vermögensaufbau mit Wertpapieren

Wer regelmäßig Vermögen aufbauen möchte, der entscheidet sich in der Regel für einen Sparplan. An den Finanzmärkten werden in diese Rubrik mehrere Optionen angeboten, wie zum Beispiel Banksparpläne, private Rentenversicherungen oder auch Fondssparpläne. Eine noch vergleichsweise neue Variante von Sparplänen, auch wenn diese von einigen Banken und Brokern schon seit mehreren Jahren offeriert werden, sind Aktiensparpläne.

In unserem Beitrag erfährst du, worum es sich dabei handelt und worin die Unterschiede zwischen einem Aktiensparplan und einem Fonds- oder ETF-Sparplan bestehen. Ferner gehen wir auf die wesentlichen Eigenschaften der Aktiensparpläne ein und worin deren Vor- und Nachteile im Hinblick auf einen regelmäßigen Vermögensaufbau liegen.

Was ist ein Aktiensparplan?

Der Inhalt eines Aktiensparplans geht im Prinzip bereits aus deinen Namen hervor. In diesem Fall sparen Anleger nicht in Fonds oder zahlen Geld in einen Banksparplan ein, sondern stattdessen sparst du in Aktien. Das funktioniert so, dass von den monatlichen Beträgen, beispielsweise 200 Euro, entsprechend definierte Aktien gekauft werden. Diese werden anschließend in ein Depot eingebucht. Der Aktiensparplan als solcher funktioniert automatisch, denn er wird regelmäßig, ohne dass der Anleger und Sparer jeweils einen separaten Auftrag erteilen muss, ausgeführt.

Wie funktioniert ein Aktiensparplan?

Der Aktiensparplan ist in seiner Funktionsweise identisch mit einem Fonds- oder ETF-Sparplan. Das bedeutet, dass du im ersten Schritt eine Bank oder einem Broker finden musst, bei dem du ein Wertpapierdepot eröffnest, falls du noch kein Depotkonto besitzt. Anschließend musst du dich beim Einrichten des Aktiensparplans für die folgenden Eckdaten entscheiden:

  • Welche Aktie soll gekauft werden?
  • Monatlicher Beitrag (Sparbeitrag)?
  • Ausführungstermin des Sparplans?
  • Abweichender Ausführungsrhythmus, zum Beispiel vierteljährlich

Diese Eckdaten reichen im Prinzip schon aus, damit Bank oder Broker wissen, dass du die von dir gewählten Aktien zum Stichtag automatisch zum Beispiel für monatlich 200 Euro erwerben möchtest. Im Gegensatz zum Kauf an der Börse funktioniert es bei Aktiensparplänen manchmal, dass nicht nur volle Stücke Aktien erworben werden, sondern auch Bruchteile. Für Anleger und Sparer ist das ein Vorteil, da auch vom Kurs her recht teure Aktien, die zum Beispiel einen momentan Kurs von mehreren Hundert Euro haben, innerhalb eines Aktiensparplan erworben werden können.

Die Auswahl der Aktien zum Aktiensparplan

Eine ganz wichtige Entscheidung muss der Sparer innerhalb eines Aktiensparplans selbst treffen, nämlich welche Aktien erworben werden sollen. Hier liegt auch ein großer Unterschied zu ETF- und Fondssparplänen, auf den wir im nächsten Abschnitt noch näher eingehen werden. Auch die Rendite und prinzipiell der Erfolg des Aktiensparens sind maßgeblich davon abhängig, für welchen Aktienwerte du dich entscheidest und ob es sich dabei um eine gute Wahl gehandelt hat.

Worin unterscheiden sich Fondssparplan und Aktiensparplan?

Aktiensparpläne haben zahlreiche Gemeinsamkeiten mit ETF- oder Fondssparplänen, es gibt allerdings auch einige Unterschiede zu beachten. Die wesentliche Differenz besteht natürlich darin, dass du beim Aktiensparplan als Sparer selbst dafür verantwortlich sind, die infrage kommenden Aktien auszuwählen. Meistens sparst du entweder in eine oder maximal drei bis fünf unterschiedliche Aktien, die im Rahmen des Sparplans gekauft werden können. Beim Fondssparplan hingegen ergibt sich eine deutlich breitere Diversifizierung, weil die entsprechende Fondsgesellschaft in der Regel zwischen 20 bis 50 unterschiedliche Aktientitel im Portfolio hat. Darüber hinaus entscheidet der Fondsmanager, welche Aktienwerte aufgrund seiner Erfahrungen und seiner Einschätzungen ins Depot aufgenommen werden.

Gleiches gilt für ETFs, denn auch dort ist fest vorgegeben, welche Aktien der Fonds beinhaltet, nämlich die eines zugrunde liegenden Index. Demgegenüber hat der Sparer positiv ausgedrückt beim Aktiensparplan natürlich die Möglichkeit, selbst zu entscheiden und zwischenzeitlich Änderungen vorzunehmen, welche Aktien er für besonders aussichtsreich hält. Ein weiterer Unterschied zwischen Aktiensparplan und Fonds- bzw. ETF-Sparplan bezieht sich auf das Riester-Sparen. Während sowohl ETFs als auch aktiv gemanagte Fonds im Rahmen des Riester-Sparens genutzt werden können, gelten Aktiensparpläne als nicht riesterfähig. Dieser Unterschied ist vor allem von großer Relevanz, falls du den Vermögensaufbau mit einem Riester-Sparvertrag kombinieren möchtest.

Ein weiterer Unterschied kann darin bestehen, dass du beim Aktiensparplan eventuell Monat für Monat etwas mehr Kapital aufwenden musst. Das kann damit zusammenhängen, dass nicht alle Banken und Broker Aktiensparpläne zur Verfügung stellen, bei denen auch Bruchteile einer einzelnen Aktie erworben werden können. Hat die Aktie dann beispielsweise einen Kurswert von 450 Euro, musst du eben mindestens diesen Betrag einzahlen, wenn du exakt das Wertpapier erwerben möchtest. Zusammengefasst gibt es zwischen Aktienfonds und Fondssparplänen insbesondere die folgenden Unterschiede:

  • Professionelles Fondsmanagement, welches über Portfolio Zusammensetzung entscheidet bei Fondssparplänen
  • Aktiensparpläne nicht riesterfähig
  • Mitunter mehr Kapitalaufwand bei Aktiensparplänen erforderlich
  • Sparer muss die infrage kommenden Wertpapiere selbst selektieren
  • Diversifizierung bei Fonds- und ETF-Sparplänen automatisch, bei Aktiensparplänen maximal manuell möglich

Welche Risiken gibt es bei Aktiensparplänen?

Das Gesamtrisiko hängt beim Aktiensparplan vor allem davon ab, für welche Wertpapiere du dich entscheidest und ob du eine Diversifizierung vornimmst. Damit ist gemeint, dass du zum Beispiel einen monatlich angedachten Sparbeitrag von 300 Euro nicht in eine einzelne Aktie investierst, sondern den Betrag beispielsweise auf fünf unterschiedliche Aktienwerte je 60 Euro aufteilst. Somit gestaltest du deine eigene Diversifizierung, die das Gesamtrisiko des Aktiensparplans (deutlich) reduzieren kann.

Grundsätzlich besteht beim Aktiensparplan naturgemäß immer das Risiko, dass es zu einem Totalausfall deines angelegten Geldes kommt. Das wäre vor allem unter der Voraussetzung der Fall, dass die entsprechenden Aktiengesellschaften insolvent werden. Dort hilft ebenfalls die Diversifizierung, denn natürlich ist es deutlich unwahrscheinlicher, dass zum Beispiel alle fünf im Depot befindlichen Aktienwerte mit ihrer entsprechenden Aktiengesellschaft insolvent werden, als wenn lediglich ein Aktientitel in den Aktiensparplan aufgenommen wurde. Dementsprechend gibt es bei Aktiensparplänen drei Hauptrisiken, nämlich:

  • Emittentenrisiko
  • Kursrisiko
  • Ertragsrisiko

Welche Rendite erziele ich mit dem Aktiensparplan?

Der Grund, der am meisten für die Wahl eines Aktiensparplans spricht, ist sicherlich die im Durchschnitt sehr gute Rendite. Zwar gibt es auch diesbezüglich erhebliche Unterschiede zwischen den einzelnen Aktientiteln. Schaut man sich allerdings die langfristigen Renditen bei Aktien an, so belaufen sich diese nicht selten auf durchschnittlich zwischen sieben bis neun Prozent im Jahr. Hinzu kommt, dass keine hohen Managementgebühren die Rendite bei Aktiensparplänen verringern, weil sich der Sparer selbst um die Auswahl der Wertpapiere kümmert. Das ist ein deutlicher Vorteil gegenüber aktiv gemanagten Aktienfonds und den entsprechenden Fondssparplänen, denn dort können die Managementgebühren durchaus zwischen 1,5 und 2,0 Prozent im Jahr betragen.

Fazit zu Aktiensparplänen

Beim Aktiensparplan handelt es sich um eine moderne Form des Vermögensaufbaus, der sicherlich für viele Sparer interessant ist. Für Aktiensparpläne sprechen insbesondere die durchschnittlich guten Renditen und manchen Sparern macht es schlichtweg Spaß, sich selbst um die Selektion der Aktientitel zu kümmern. Gegen solche Sparpläne spricht für manche Sparer insbesondere die Tatsache, dass Aktiensparpläne nicht riesterfähig sind und sie sich selbst um die Auswahl kümmern müssen, während sie sich bei Fondssparplänen auf den erfahrenen Fondsmanager verlassen können.

🤞 Verpasse nichts mehr!

Wir senden keinen Spam! Erfahre mehr in unserer Datenschutzerklärung.