Crowdinvesting – Investment in spannende Projekte auch für Kleinanleger

An den Finanzmärkten gibt es alternative und spannende Investments, zu denen der gewöhnliche Privatanleger häufig aber gar keinen Zugang hat. Stattdessen sind manchen Anlageformen nahezu ausschließlich für vermögende Privatkunden oder institutionelle Anleger geeignet. Dazu gehört beispielsweise der Bereich Private Equity, Venture Capital und auch allgemein das Investment in einzelne Projekte. Auf dieser Grundlage ist es für viele Anleger, insbesondere Kleinanleger, erfreulich, dass es seit einigen Jahren eine Möglichkeit gibt, wie auch sie in interessante Projekte investieren können. Das funktioniert über sogenannte Crowdinvesting-Plattformen, mit denen wir uns im folgenden Beitrag etwas näher beschäftigen möchten.

Projektfinanzierung nur für vermögende Privatanleger möglich?

Unter einer Projektfinanzierung versteht man im Allgemeinen ein Investment, bei dem Anleger in ein einzelnes Projekt investieren. Eine typische Form dieser Anlagen sind geschlossene Fonds. Dort ist es üblich, dass für ein bestimmtes Projekt Kapital eingesammelt wird, wie zum Beispiel für den Bau nebst Betrieb eines Schiffes, eines Flugzeuges oder das Errichten von Windkraftanlagen. Solche geschlossenen Fonds haben allerdings den Nachteil, dass sie zum einen sehr risikoreich sind und zum anderen für gewöhnlich mindestens zwischen 10.000 bis 20.000 Euro investiert werden müssen. Ähnliches gilt für andere Beteiligungen an Projekten, die ebenfalls oft nur institutionellen Investoren oder vermögenderen Privatanleger zugänglich sind.

Was beinhaltet das Crowdinvesting?

Das sogenannte Crowdinvesting ist vielen Anlegern sicherlich besser unter Bezeichnung Crowdfunding bekannt, auch wenn es kleinere Unterschiede zwischen diesen zwei Möglichkeiten der Investition gibt. Gemeinsam haben Crowdinvesting und Crowdfunding allerdings, dass es auf der einen Seite eine Vielzahl privater Kapitalgeber gibt und auf der anderen Seite meistens Unternehmen aus dem Bereich des Mittelstandes oder Selbstständige, die Kapital benötigen, dort auftreten.

Vereinfacht dargestellt bringen sogenannte Crowdinvesting-Plattformen also auf der einen Seite Anleger und auf der anderen Seite Kreditsuchende zusammen. Crowdinvesting bedeutet demnach nichts anderes, als dass viele Anleger, die sogenannte Crowd (Menschenmasse), ihr Kapital zur Verfügung stellen, um auf diese Weise in ein Projekt zu investieren. Crowdinvesting gibt es heutzutage vor allem in den folgenden Themenbereichen:

  • Immobilien
  • Erneuerbare Energien
  • StartUps Finanzierung
  • Mittelständische Unternehmen

Wie funktioniert Crowdinvesting?

Dass Crowdinvesting auch bei Kleinanlegern immer beliebter wird, hängt mit den verschiedenen Vorteilen zusammen. Dazu gehört unter anderem, dass Crowdinvesting recht einfach funktioniert. Als erstes meldest du dich auf einer entsprechenden Plattform an, von denen es mittlerweile allein in Deutschland mehr als 30 gibt. Entweder hat sich die entsprechende Crowdinvesting-Plattform auf ein einzelnes Themengebiet spezialisiert, wie zum Beispiel Projektfinanzierung im Bereich Immobilien, oder es handelt sich um eine offene Plattform.

Nach deiner Anmeldung hast du Einblick auf die verschiedenen Projekte mit den jeweiligen Details, in welche du dein Kapital investieren kannst. Du musst dich dann nur noch für ein oder mehrere Projekte entscheiden, in die du gerne investieren möchtest. Das Kapital wird dann entsprechend transferiert und du erhältst in der Regel entweder einen festen Zins pro Jahr oder eine andere Form der Vergütung. Sollte es keine Ausfälle geben, wird dein Kapital je nach Projekt meistens innerhalb von drei bis sechs Jahren vollständig zurückgezahlt.

Welche Vorteile hat das Crowdinvesting?

Mittlerweile erkennen immer mehr Anleger und teilweise sogar Sparer die Vorteile, die mit dem Crowdinvesting verbunden sind. Dazu gehören vor allem die nachfolgenden Vorzüge:

  • Investment oft schon ab 250 Euro möglich
  • Geldanlage in interessante Projekte
  • Gute Beimischung zum Portfolio
  • Einfache und transparente Form der Geldanlage
  • Zugang zu spannenden Projekten, die sonst oft nur institutionellen Anlegern vorbehalten sind
  • Große Auswahl an Projekten
  • Manche Crowdinvesting-Plattform bieten sogenannten Managed Service an

Es sind also in erster Linie die relativ geringe Anlagesumme und darauf basierend die Möglichkeit, das Geld zu diversifizieren, die Crowdinvesting attraktiv machen. Hinzu kommt für manche Anleger durchaus Tatsache, dass sie auf diese Weise in spannende Projekte investieren und so ihr Portfolio beimischen können, an die sonst nur institutionelle Investoren gelangen. Manche Plattform bieten sogar einen sogenannten Managed Service an. Das bedeutet, dass du zum Beispiel angibst, insgesamt 10.000 Euro investieren zu wollen, während der Managed Service dann für dich die Suche nach passenden Projekten übernimmt und entsprechend die Auswahl trifft. Wegen der geringen Mindestanlagesumme ist das Crowdinvesting prinzipiell sogar zum regelmäßigen Sparen und somit zum Vermögensaufbau geeignet.

Welche Risiken gibt es beim Crowdinvesting?

Das Crowdinvesting hat zwar zahlreiche Vorteile, allerdings solltest du auch einige Nachteile und Risiken beachten. Bei einzelnen Projekten besteht nahezu immer die Gefahr eines Totalverlustes, weil das Projekt scheitern und die entsprechende Firma insolvent gehen könnte. Zwar existiert bei manchen Crowdinvesting-Plattformen ein Absicherungspool, jedoch werden deine investierten Gelder selbst in diesen Fällen kaum über 10-15 Prozent abgesichert. Aus dem Grund ist es durchaus ratsam, dass du eine Diversifizierung vornimmst, also zum Beispiel einen Betrag von 5.000 Euro auf zehn Projekte à 500 Euro verteilen.

Ein weiterer Nachteil kann darin bestehen, dass das von dir gewünschte Projekt nicht genügend Kapital einsammeln kann, sodass die Finanzierung nicht zustande kommt und du dementsprechend kein Investment vornehmen kannst. Darüber hinaus ist es zu Beginn etwas aufwendig, sich bei den vielen Plattformen zurechtzufinden. Manche Crowdinvesting-Plattformen haben sich beispielsweise nur auf bestimmte Themen konzentriert, andere wiederum sind zwar breit gestreut, allerdings gibt es dort nur sehr wenige Projekte. Zudem solltest du dich zum einzelnen Projekt etwas näher informieren, was allerdings für gewöhnlich über die entsprechende Ausschreibung auf der Plattform gut möglich ist.

Wie schnell ist mein Kapital verfügbar?

Zu den Nachteilen des Crowdinvesting gehört, dass du dein Kapital für einen gewissen Zeitraum bindest und es in diesem Fall keine schnellen oder gar vorzeitigen Verfügungen gibt, sodass – je nach Projekt – mit einer Laufzeit zwischen drei bis sechs Jahren gerechnet werden muss. Anders ausgedrückt gibt es beim Crowdinvesting keine schnelle Verfügbarkeit des investierten Geldes, worüber du dir als Anleger im Klaren sein musst. Aus dem Grund solltest du tatsächlich nur solches Kapital in interessante Projekte investieren, welches du problemlos für die nächsten Jahre entbehren kannst.

Welche Renditen gibt es beim Crowdinvesting?

Diese Frage lässt sich pauschal nicht beantworten, da es schlichtweg vom einzelnen Projekt abhängig ist, welchen Ertrag Anleger generieren können. Die Renditen schwanken je nach Projekt deutlich und liegen oft im Bereich zwischen zwei bis teilweise mehr als acht Prozent. Denk in dem Zusammenhang bitte daran, dass die Höhe der Rendite oft in Verbindung mit dem Risiko des Investments steht. Wenn du also beispielsweise in ein Projekt investierst, bei dem der Projektinitiator jährlich einen Zins von sieben Prozent zahlt, ist das in der aktuellen Niedrigzinsphase eher ein Anzeichen dafür, dass die Anlage mit einem recht hohen Risiko verbunden ist. Wer hingegen chancenorientiert ist, der findet auf Crowdinvesting-Plattformen oft spannende und von der Rendite her attraktive Investments, denn dort kann der Ertrag durchaus zwischen sechs bis acht Prozent und sogar darüber hinaus liegen.

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