Digitalisierung bei Banken – viele Bereiche bereits betroffen

Die Digitalisierung hält natürlich auch in der Bank- und Finanzbranche weiterhin Einzug. Streng genommen gibt es durch Automatisierungen und eben die Digitalisierung dort teilweise schon Jahrzehnten Prozesse, die in anderen Branchen heute erst anlaufen. Wir möchten uns in diesem Beitrag der Frage widmen, in welcher Form Bankkunden heutzutage und schon seit längerer Zeit mit der Digitalisierung im Finanzbereich konfrontiert sind.

Was versteht man unter Digitalisierung?

Der Begriff der Digitalisierung ist zwar allgegenwärtig, häufig wissen Verbraucher aber gar nicht, was sich dahinter genau versteckt. Im Allgemeinen ist mit Digitalisierung gemeint, dass bestimmte Tätigkeiten und Prozesse nicht mehr manuell durch den Menschen ausgeführt werden, sondern durch die Technik. In Verbindung mit der Digitalisierung steht die Automatisierung, die in manchen Branchen schon seit Jahrzehnten läuft.

Bei der Digitalisierung geht es vor allem darum, Prozesse zu beschleunigen, effizienter zu machen und dadurch mit weniger Aufwand das gleiche Ziel wie vorher zu erreichen. Menschen sind im Rahmen der Digitalisierung zwar noch eingebunden, führen aber normalerweise keine einfachen Tätigkeiten mehr aus. Dies erledigen stattdessen unter anderem Computerprogramme oder sonstige, digitale Instrumente.

Geldautomaten als Ursprungsform der Digitalisierung

Wenn man den Begriff der Digitalisierung etwas weiter fasst, dann sind im Prinzip die Geldautomaten der Banken sozusagen der Vorreiter der Digitalisierung in der Finanzbranche. Der erste Geldausgabeautomat hierzulande wurde im Mai 1968 in Betrieb genommen, und zwar von der Kreissparkasse in TĂĽbingen. Zur damaligen Zeit konnten allerdings nur ca. 1.000 besonders solvente Kunden den entsprechenden Automaten nutzen. Dies hat sich im Laufe der Zeit deutlich verändert, denn heutzutage kann jeder Bankkunde – selbst mit einer schlechten Bonität – jederzeit an einem Geldautomaten Bargeld verfĂĽgen.

Digitalisierung im Kommunikationsbereich

Nicht nur bei Bank-Services hat die Digitalisierung schon massiven Einzug gehalten, sondern dies gilt ebenfalls für den Kommunikationsbereich. Früher mussten manche Dinge zwingend in der Geschäftsstelle des Kreditinstitutes erledigt werden. In einem weiteren Schritt gab es dann die Möglichkeit, zum Beispiel Handelsaufträge für die Börse per Telefax an die entsprechenden Bankmitarbeiter weiterzuleiten. Heute klingt das nahezu vorsintflutlich, denn im Zeitalter des Internets werden zum Beispiel Handelsaufträge schon seit vielen Jahren direkt über eine bestimmte Webseite (Handelsplattform) erfasst.

Bei der reinen Kommunikation hat sich ebenfalls viel getan. Kreditinstitute und andere Finanzdienstleister kontaktieren ihre Kunden heutzutage häufig per E-Mail und es kann auf der Webseite des entsprechenden Kreditinstitutes meistens ein Live-Chat genutzt werden. Gerade diese Live-Chats sind ein Synonym für die fortschreitende Digitalisierung. Manchmal werden nämlich Fragen der Kunden nicht mehr von einem menschlichen Sachbearbeiter beantwortet, sondern von einem sogenannten Bot. Dabei handelt es sich um ein kleines Computerprogramm, das anhand vorgefertigter Bausteine ebenfalls vorgefertigte Antworten auf Fragen der Kunden gibt. Solche Bot sind natürlich für die Banken extrem effizient, weil keine Zeit eines Mitarbeiters mehr beansprucht wird.

Online-Banking als Meilenstein der Digitalisierung

Als eine Art Meilenstein der Digitalisierung gilt noch heute das Online-Banking, welches mittlerweile über 30 Millionen Bundesbürger mehr oder weniger regelmäßig nutzen. In Deutschland startete das Online-Banking vor über 40 Jahren, nämlich zu Beginn der 80er-Jahre. Heutzutage kann im Prinzip jeder Bankkunde vom heimischen PC oder auch Smartphone aus online Zugriff auf sein Girokonto erhalten und zum Beispiel Überweisungen tätigen. Die Funktionen sind beim Online-Banking in den letzten Jahrzehnten immer vielfältiger geworden, sodass zum Beispiel heutzutage folgende Dinge online erledigt werden können:

  • Erteilen von Ăśberweisungen
  • Einrichten von Daueraufträgen
  • RĂĽckgabe von Lastschriften
  • Eröffnung eines Wertpapierdepots und Wertpapierhandel
  • Beantragung und FĂĽhrung eines Kreditkontos
  • Abschluss von Versicherungen
  • Beantragung von Kreditkarten

VideoIdent-Verfahren als moderne Form der Legitimierung

Ein weiterer Baustein im Zuge der Digitalisierung bei Banken ist das sogenannte Video VideoIdent-Verfahren. Bis vor einigen Jahren mussten Kunden sich nach einer Online-Kontoeröffnung in der Regel mittels PostIdent-Verfahren legitimieren. Das bedeutet, dass sie eine Geschäftsstelle der Post aufsuchen und sich dort persönlich mit ihrem Ausweis identifizieren mussten. Dies war natürlich relativ zeitaufwendig, denn nicht überall ist eine Filiale der Deutschen Post um die Ecke.

Durch die Digitalisierung wurde das PostIdent-Verfahren mittlerweile immer mehr durch das sogenannte VideoIdent-Verfahren ersetzt. Hier kann die Legitimierung komplett von Zuhause aus erfolgen, denn der jeweilige Kunde nimmt entweder per Webcam eine Verbindung mit einem Mitarbeiter auf oder legitimiert sich einfach per App. Dieses System ist natĂĽrlich nicht nur fĂĽr Kunden, sondern ebenfalls fĂĽr die Banken effizienter und Zeit sparender.

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Digitale Kredite immer häufiger genutzt

Im Finanzierungsvergleich hat die Digitalisierung bei Banken dazu geführt, dass es immer mehr sogenannte digitale Kredite gibt. Diese werden häufig alternativ auch als papierlose Darlehen bezeichnet. Es handelt sich dabei grundsätzlich um Onlinekredite, die allerdings noch einen Schritt weiter gehen. Im Gegensatz zu den ursprünglichen Onlinekrediten gibt es bei digitalen Darlehen nämlich keinerlei ausgedruckte Kreditverträge mehr, sondern der Kunde kann sich den entsprechenden Darlehensvertrag herunterladen oder erhält ihn per E-Mail. Eine Unterschrift ist ebenfalls nicht mehr notwendig, denn diese wird durch die digitale Signatur ersetzt. Dafür gibt der Kreditnehmer meistens einen Code ein, den er zuvor von der Bank erhalten hat. Das hat den Hintergrund, dass er damit die Richtigkeit der Darlehensverträge bestätigt und der Kunde dementsprechend sein Einverständnis erklärt. Bei der Finanzierung meiner zur Altersvorsorge angeschafften Immobilien lief das meiste auch digital ab, meinen Finanzberater und den Bankangestellten habe ich nie persönlich getroffen. Dennoch musste der finale Kreditvertrag postalisch mit Unterschrift versendet werden.

Digitaler geht es kaum noch: Kryptowährungen

Wenn es ein Synonym für die Digitalisierung in der Bankbranche gibt, dann sind es definitiv Kryptowährungen. Das digitale Geld strebt danach, irgendwann vielleicht sogar den gewöhnlichen Zahlungsverkehr mit FIAT-Währungen zu ersetzen. Die erste Kryptowährung war der Bitcoin und geht auf das Jahr 2009 zurück. Seither fanden immer mehr digitalen Währungen den Weg auf den Markt, sodass es heutzutage mehrere Tausend Kryptowährungen gibt.

Das digitale Geld wird zwar oft zu reinen Spekulationszwecken genutzt, dient aber eigentlich sehr gut dem Zahlungsverkehr. Transaktionen mit Kryptowährungen wie dem Bitcoin sind sicher, schnell und kosteneffizient. Dennoch muss hier noch eine Weiterentwicklung erfolgen, denn bis dato akzeptieren nicht einmal 10 Prozent aller Händler vor Ort und online eine digitale Währung. Ob sich dieser Baustein der Digitalisierung auf Dauer fortsetzen wird oder nicht, können selbst Experten heute noch nicht einschätzen. Wer in Kryptowährungen investieren möchte, ohne sich selber damit zu beschäftigen, kann inzwischen sogar Anteile an Krypto Fonds erwerben.

Digitalisierung auch im Versicherungswesen

Nicht nur in der Bankenbranche, sondern auch im Versicherungswesen hält die Digitalisierung immer weiteren Einzug. Auch hier werden mittlerweile Verträge per E-Mail versendet oder es können Anträge auf bestimmte Versicherungen über die Webseite der entsprechenden Versicherungsgesellschaft gestellt werden. Zudem gibt es immer mehr Tools, die Versicherungsnehmer im Alltag nutzen können. Ein Beispiel ist eine Art Blackbox fürs Auto, die Daten über das Fahrverhalten und sonstige Details aufzeichnet. Dahinter steht häufig ein digitaler Tarif, der für Kunden kostengünstiger ist und den Versicherungsgesellschaften interessante Informationen liefert.

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