Das Thema Finanzen wird nicht nur in Schulen, sondern häufig auch in den Medien in gewissen Bereichen nach wie vor vernachlässigt. Dabei muss sich im Prinzip jeder Bundesbürger spätestens mit Beginn einer Ausbildung, eines Studiums oder der beruflichen Tätigkeit mit der Finanzplanung beschäftigen, die eine wichtige Grundlage darstellt. Insbesondere aktuell ist die Finanzplanung aufgrund zunehmender Krisen in Deutschland und rund um den Globus von großer Bedeutung, weshalb wir uns im Beitrag gerne diesem Thema widmen möchten.
- Was bedeutet Finanzplanung eigentlich?
- Welche Bausteine zählen zu einer guten Finanzplanung?
- Rente und Altersvorsorge: Der wohl wichtigste Baustein der Finanzplanung
- Absicherung von Risiken: Mehrere Versicherungen sinnvoll
- Fortlaufende Finanzplanung: Verhältnis von Einnahmen und Ausgaben
- Immobilieneigentum geplant: Rechtzeitig mit der Planung beginnen
Was bedeutet Finanzplanung eigentlich?
Die wesentliche Aufgabe der Finanzplanung wird im Grunde schon an der Bezeichnung deutlich. Es geht darum, dass du alle relevanten finanziellen Themen ordnen und dir einen Überblick darüber verschaffst, was du diesbezüglich in den nächsten Jahren und zum Teil Jahrzehnten noch unternehmen musst. Du planst also im wahrsten Sinne des Wortes deine Finanzen für die Zukunft. Damit sind auch kurzfristige Angelegenheiten gemeint, wie zum Beispiel ein gesundes Verhältnis zwischen Einnahmen und Ausgaben zu haben. Aber auch an die langfristige Finanzplanung solltest du denken, die zum Beispiel im Aufbau einer privaten Altersvorsorge und der Absicherung besteht. In den folgenden Abschnitten gehen wir näher darauf ein, welche wichtigen Themen eine Finanzplanung beinhalten sollte.
Welche Bausteine zählen zu einer guten Finanzplanung?
Beginnen solltest du mit der Finanzplanung möglichst frühzeitig, spätestens jedoch bei Eintritt der folgenden Lebenssituationen:
- Beginn einer Ausbildung
- Beginn eines Studiums
- Beginn der beruflichen Tätigkeit
- Heirat
- Familienplanung (Kinder)
All das sind einschneidende Ereignisse, bei denen auch in finanzieller Hinsicht Änderungen an der Tagesordnung sind. So gilt es zum Beispiel, nach der Geburt eines Kindes an einige Aspekte zu denken, die bisher in der Finanzplanung vielleicht noch keine Rolle gespielt haben. Doch was sind eigentlich die grundlegenden Bausteine einer guten Finanzplanung? In erster Linie sind es die folgenden Elemente, die eine Finanzplanung unbedingt aufweisen sollte. Je nach Lebenssituation können dann noch weitere Bausteine hinzu kommen, sodass sich die Finanzplanung in erster Linie mit den folgenden Themen beschäftigt:
- Rente und Altersvorsorge
- Absicherung / Versicherungen
- Geldanlage und Vermögensaufbau
- Einnahmen und Ausgaben
- Finanzierungen
- Wertpapiere
- Steuern
Lass uns jetzt auf einige dieser relevanten Bausteine näher eingehen und was diese mit einer guten Finanzplanung im Detail zu tun haben.
Rente und Altersvorsorge: Der wohl wichtigste Baustein der Finanzplanung
Nahezu unbestritten ist, dass das Thema Rente und Altersvorsorge wohl der wichtigste Baustein einer jeden Finanzplanung ist. Zwar beschäftigen sich oft erst 40-Jährige mit dem Aufbau einer privaten Altersvorsorge, aber empfehlenswert ist es, damit definitiv früher zu beginnen. Je früher du beispielsweise in einen Sparvertrag einzahlst, desto weniger an monatlichen Beiträgen musst du aufwenden, um später das gesteckte Ziel zu erreichen. Innerhalb der Finanzplanung spielen im Hinblick auf Rente und Vorsorge die drei folgenden Säulen der Altersvorsorge in Deutschland eine Rolle:
- Gesetzliche Rente
- Betriebsrente
- Private Vorsorge
Die gesetzliche Rente erhältst du automatisch, wenn du während deines Arbeitslebens in die Rentenkasse eingezahlt hast. Wenn es die Möglichkeit gibt, solltest du dich zudem bei deinem Arbeitgeber über eine mögliche Betriebsrente informieren, die durchaus ein sinnvoller Zusatzbaustein in der Altersvorsorge darstellt. Mit am wichtigsten ist allerdings der Aufbau einer privaten Vorsorge. Dieser hat die wesentliche Aufgabe, deine spätere Versorgungslücke zu schließen, die zwischen deinem gewünschten Einkommen und der gesetzlichen Rente nebst eventueller Betriebsrenten entsteht. Zum Aufbau einer privaten Altersvorsorge stehen an den Finanzmärkten eine Reihe von Produkten zur Verfügung, wie zum Beispiel:
- Banksparplan
- Private Rentenversicherung
- Kapitallebensversicherung
- Fondssparplan
- ETF-Sparplan
- Aktiensparplan
Besonders empfehlenswert sind ETF-Sparpläne, weil diese einerseits eine gute Rendite aufweisen und auf langfristige Sicht betrachtet auch relativ sicher sind.
Absicherung von Risiken: Mehrere Versicherungen sinnvoll
Spätestens mit Beginn eines Studiums, einer Ausbildung oder dem Start ins Berufsleben werden Versicherungen relevant. Diese zählen ebenfalls zu einer guten Finanzplanung, da sie vor eventuellen finanziellen Folgen von Schäden schützen. Dabei gibt es sogar mehrere existenzbedrohende Schäden, die du allerdings leicht über die entsprechende Versicherung abdecken kannst. Empfehlenswert sind – unabhängig vom Alter – vor allen Dingen spätestens mit dem Beginn eines Studiums, einer Ausbildung oder dem Start ins Berufsleben die folgenden Versicherungsarten:
- Private Haftpflichtversicherung
- Berufsunfähigkeitsversicherung
- Hausratversicherung
- Zahnzusatzversicherung
Andere Versicherungen können zusätzlich optional sinnvoll sein, wie zum Beispiel eine Wohngebäudeversicherung bei Immobilieneigentum, die Kfz-Versicherung beim Führen eines Kraftfahrzeugs im Straßenverkehr oder auch die private Unfallversicherung, die vor negativen, finanziellen Folgen eines Unfalls im privaten Bereich schützt. Darüber hinaus bist du in Deutschland über die entsprechende Sozialversicherungssysteme schon sehr gut gegen weitere Risiken geschützt, wie zum Beispiel Krankheit, Arbeitslosigkeit oder einem Unfall im Zusammenhang mit deiner beruflichen Tätigkeit.
Zur Finanzplanung gehört in dem Zusammenhang allerdings auch, dass du für dich persönlich überflüssige Versicherungen auch nicht abschließt. Allzu häufig werden für viele Menschen relativ wenig sinnvolle Versicherungen angeboten, wie zum Beispiel Medienversicherungen, Handyversicherungen, die Reisegepäckversicherungen oder eine Insassenunfallversicherung. Zur guten Finanzplanung zählt daher, dass du dich mit deinem persönlichen Bedarf auseinandersetzt und auch nur die Versicherung wählst, die für dich relevante Risiken abdecken kann.
Fortlaufende Finanzplanung: Verhältnis von Einnahmen und Ausgaben
Während die Finanzplanung im Bereich Rente, Vorsorge und Absicherung eher langfristig orientiert ist, gibt es auch die fortlaufende und kurzfristige Finanzplanung. Diese beschäftigt sich insbesondere mit dem Thema Bank, Geld, Einnahmen und Ausgaben. Hier geht es im Wesentlichen darum, dass du möglichst jederzeit eine ausreichende Liquidität hast, um zum Beispiel unvorhergesehene Ausgaben abdecken zu können. Am einfachsten startest du die Planung in dem Bereich so, dass du – möglichst in regelmäßigen Abständen – eine sogenannte Einnahmen- und Ausgabenrechnung erstellst.
Diese ähnelt einem Haushaltsbuch und beinhaltet, dass du deine monatlichen Fixkosten erfasst und addierst. Im zweiten Schritt geht es darum, dass die monatlichen Ausgaben keinesfalls höher als deine Einnahmen, also insbesondere dein Gehalt, sein sollten. Stellst du an dem Punkt der Finanzplanung jedoch fest, dass du monatlich im Durchschnitt mehr Ausgaben als Einnahmen hast, ist bereits Handlungsbedarf vorhanden.
Unter der Voraussetzung solltest du in deine zukünftige Finanzplanung mit einbeziehen, dass du an einigen Stellen Ausgaben reduzierst. Meistens ist das relativ einfach möglich, indem zum Beispiel nicht unbedingt notwendige Freizeitausgaben gestrichen werden, an Lebensmitteln gespart wird oder sonstige Reduzierungen möglich sind. Diese Finanzplanung ist deshalb wichtig, weil ein frei verfügbares Einkommen die Grundlage dafür ist, später vielleicht auch mal einen Kredit aufzunehmen und vor allem nicht schleichend in die Überschuldung zu geraten.
Immobilieneigentum geplant: Rechtzeitig mit der Planung beginnen
Ein recht großes Thema im Bereich der Finanzplanung betrifft späteres Immobilieneigentum, insbesondere in Form eines Hauses und einer Eigentumswohnung. Du solltest auch diesbezüglich rechtzeitig mit der Planung beginnen und nicht ganz spontan an die Aufnahme eines Immobiliendarlehens denken, wenn du das gewünschte Haus faktisch vor Augen hast. Zur Planung gehört zum Beispiel, dass du dich mit dem Thema Bausparen beschäftigst, denn immerhin gibt es mit dem Bauspardarlehen eine zinsgünstige Möglichkeit, etwas Geld im Rahmen der Immobilienfinanzierung einzusparen. Darüber hinaus solltest du in die langfristige Planung einbeziehen, welchen Darlehensbetrag du dir zum Beispiel im Rahmen der Baufinanzierung überhaupt leisten kannst. Darauf basierend darfst du dann infrage kommende Immobilien auswählen.