Kalkulation im Finanzbereich – Formeln helfen im Alltag

Im Alltag haben die meisten Bürger sogar täglich mit finanziellen Angelegenheit zu tun, manchmal sogar, ohne sich darüber im Detail bewusst zu sein. Viele Vorgänge sind zur Gewohnheit geworden, wie zum Beispiel, welche Geld man für den Lebensmitteleinkauf bereitstellen kann. Oftmals ist es wichtig, das bestimmte Kosten zumindest überschlagsmäßig kalkuliert werden können. Dabei und bei anderen alltäglichen Dingen im Finanzbereich können einfache Formeln und Faustregeln helfen.

Kosten für den Lebensunterhalt: Von Verbrauchern häufig unterschätzt

Eine wichtige Größe wird von vielen Verbrauchern unterschätzt, nämlich was sie Monat für Monat für den Lebensunterhalt ausgeben. Vielfach werden hier bei Umfragen Beträge zwischen 300 und 500 Euro im Monat genannt, die allerdings in den meisten Fällen (deutlich) zu niedrig angesetzt sind. Ein weit verbreiteter Irrtum ist zum Beispiel, dass in den Bereich der Lebenshaltungskosten nur Aufwendungen für Nahrungsmittel, Getränke oder Hygieneartikel fallen. Tatsächlich gibt es noch einige weitere Ausgaben, die ebenfalls den Lebenshaltungskosten zugerechnet werden, nämlich:

  • Wohnkosten
  • Kleidung
  • Mobilitätskosten
  • Weiterbildungskosten
  • Kosten bei einer Tierhaltung
  • Freizeitausgaben

Wenn man diese Kosten addiert, kommt man durchschnittlich vielleicht auf eine monatliche Summe zwischen 600 und über 1.000 Euro, wobei in diesem Betrag noch nicht einmal die Wohnkosten enthalten sind. Nimmt man diese mit dazu, summieren sich die Lebenshaltungskosten leicht zum Teil auf 2.000 Euro und mehr. Damit du nicht zwangsläufig alle Ausgaben im Detail festhalten und addieren musst, gibt es sogenannte Durchschnittswerte. Daher kannst du dir merken, dass auf Grundlage der Summe der durchschnittlichen Lebenshaltungskosten, auch als private Konsumausgaben bezeichnet, momentan Monat für Monat etwa 2.500 Euro anfallen.

Was kostet mich mein Auto?

Eine ebenfalls bei den meisten Verbrauchern anfallende, regelmäßige Ausgabe hängt mit dem eigenen Fahrzeug zusammen. Man spricht in dem Fall auch von den sogenannten Mobilitätskosten. Falls du mit Bus und Bahn unterwegs bist, hast du in der Regel eine Monatskarte und weißt daher genau, welche Kosten im Zusammenhang mit der Mobilität anfallen. Millionen Bundesbürger nutzen hingegen für den beruflichen Bereich und auch in der Freizeit ein Auto. Dann wird es schnell unübersichtlich, welche Kosten tatsächlich insgesamt im Zusammenhang mit der Nutzung eines Automobils anfallen. Dabei handelt es sich nämlich in erster Linie um die folgenden Aufwendungen:

  • Benzin
  • Kfz-Steuer
  • Kfz-Versicherung
  • Inspektion / Reparaturen

Wenn du es ganz genau wissen möchtest, kannst du darüber hinaus einen Wertverlust des Fahrzeuges pro gefahrenem Kilometer ansetzen. Auch hier musst du keine umständlichen und aufwendigen Berechnungen durchführen, sondern es gibt wiederum eine Faustregel, die du dir merken kannst.

Wenn du den monatlichen, durchschnittlichen Kosten für dein Automobil wissen möchtest, dividierst du einfach den Kaufpreis durch 30. Dabei handelt es sich um eine sogenannte Faustformel, die zumindest einen durchschnittlichen Wert nennt, wie hoch deine monatlichen Mobilitätsausgaben im Zusammenhang mit dem Fahrzeug ausfallen. In diesem Durchschnittswert sind insbesondere Benzinkosten, Versicherungsbeiträge, die Kfz-Steuer und sogar der Wertverlust des Fahrzeuges enthalten, der durchschnittlich mit 0,50 Euro je Kilometer angesetzt wird.

Wie hoch sind die Ausgaben für ein Kind?

Eine besonders interessante Frage ist es, mit welchen Kosten du eigentlich rechnen musst, wenn die Frage der Familienplanung ansteht oder bereits beantwortet wurde. Hier verhält es sich in vielen Fällen ganz ähnlich wie mit den Lebenshaltungskosten, denn auch die Gesamtkosten für Kinder werden meistens unterschätzt. Du ahnst sicherlich schon, dass es auch in diesem Fall eine Hilfe gibt, sodass du nicht im Detail alle Ausgaben addieren musst, die im Zusammenhang mit deinem Kind stehen oder gestanden haben. Grundlage für einen Durchschnittswert sind Zahlen des Statistischen Bundesamtes. Hier wurde tatsächlich in der Vergangenheit schon öfter ermittelt, welche durchschnittlichen Ausgaben für Kinder in Deutschland anfallen. Dabei ist der durchschnittliche Monatsbetrag abhängig vom Alter des Kindes und staffelt sich wie folgt:

  • Bis 6 Jahre: 500 Euro monatlich
  • Bis 12 Jahre: 600 Euro monatlich
  • Bis 18 Jahre: 700 Euro monatlich

Wenn wir diese Werte zusammenrechnen, dann ergibt sich daraus, dass ein Kind in Deutschland die Eltern bis zum Erreichen der Volljährigkeit etwa 150.000 Euro kosten wird. Beim zweiten Kind wird es allerdings etwas günstiger. Das liegt zum Beispiel daran, dass Kleidung vom ersten Kind weitergegeben und auch vom zweiten Kind getragen werden kann. Ferner sind beim Einkauf größere Packungen für mehr Personen tendenziell günstiger als kleinerer, sodass auch an der Stelle etwas Geld eingespart werden kann.

Welche Rücklagen sollte ich bilden?

Immer wieder passiert es im Haushalt, dass unvorhergesehene Ausgaben anfallen. Dann ist es gut, wenn rechtzeitig an das Ansparen von Rücklagen gedacht wurde. Typische Kosten, die oft von jetzt auf gleich anfallen, sind:

  • Autoreparatur
  • Defekte Haushaltsgeräte
  • Umzug
  • Reparaturen in der Wohnung / im Haus

An der Stelle stehen zahlreiche Verbraucher vor der Frage, wie viel Geld sie am besten monatlich zurücklegen sollten, um eine geeignete Rücklage für solch unvorhergesehene Ausgaben zu haben. Leicht zu merken ist in dem Fall die Empfehlung der Fachleute. Diese lautet, dass die Rücklage im Idealfall zwischen vier und sechs Gehältern liegen sollte. Damit ist selbstverständlich das jeweilige Nettogehalt im Monat gemeint. Wenn du also zum Beispiel ein monatliches Nettoeinkommen in Höhe von 3.000 Euro hast, solltest du etwa 12.000 bis 18.000 Euro als Rücklage einkalkulieren.

Wie viel sollte ich für meine private Altersvorsorge sparen?

Ein anderes Fragezeichen, welches vielen Verbrauchern auf der Stirn geschrieben steht, bezieht sich auf das Thema private Altersvorsorge. Vielleicht hast auch du schon einmal darüber nachgedacht, wie viel Geld du eigentlich monatlich in einen Sparvertrag fließen lassen solltest, damit davon später eine ausreichende Altersvorsorge entnommen werden kann. Zwar ist der entsprechende optimale Wert sehr individuell und von mehreren Faktoren abhängig. Trotzdem hilft auch in diesem Fall eine Faustregel bzw. Formel, die wie folgt aussieht:

(Nettoeinkommen *10) / 100 = monatlicher Sparbetrag

Diese Formel musst du dir nicht einmal merken, sondern stattdessen behältst du einfach, dass du im Idealfall zwischen 10 bis 20 Prozent deines monatlichen Nettoeinkommens in einen Sparvertrag fließen lässt, um davon später eine gute, private Altersvorsorge bestreiten zu können. Wenn du noch mehr Freiraum hast und zum Beispiel 25 oder 30 Prozent deines Einkommens ansparen kannst, ist dagegen natürlich nichts einzuwenden.

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