Minikredite für kleine Darlehenssumme – wirklich eine Alternative?

Am Finanzmarkt gibt es immer wieder neue Produkte, unter anderem im Finanzierungsbereich. Während Dispositionskredite und Ratenkredite schon seit Jahrzehnten von den Banken angeboten und von Millionen Kunden genutzt werden, gibt es sogenannte Minikredite erst seit wenigen Jahren. Diese werden häufig auch als Mikrokredite bezeichnet und kennzeichnen sich vor allem durch die sehr geringen Darlehenssummen. Wir möchten in unserem Beitrag näher auf diese Mikrokredite eingehen und dabei unter anderem die Frage beantworten, ob diese Form der Finanzierung eine echte Alternative darstellen kann.

Was sind Minikredite?

Von Minikrediten wird meistens dann gesprochen, wenn es sich um kleine Darlehen handelt, bei denen die Kredit üblicherweise zwischen 100 und 1.500 Euro beträgt. Kennzeichnend ist unter anderem, dass solche Mikrokredite nicht von den gewöhnlichen Banken zur Verfügung gestellt werden, sondern stattdessen von speziellen Finanzdienstleistern. Deren wesentliche und manchmal einzige Geschäftstätigkeit besteht darin, diese Minikredite zu vergeben und natürlich durch Zinserträge, aber auch durch einige Gebühren, Einnahmen zu generieren.

Wie funktionieren Minikredite?

Im Hinblick auf das Grundprinzip funktionieren Minikredite genauso wie Ratenkredite oder auch Kleinkredite, die vielleicht auch du schon einmal bei deiner Bank aufgenommen hast. Das bedeutet, dass du die gewünschte Darlehenssumme ausgezahlt bekommst und anschließend nebst Zinsen an den jeweiligen Kreditgeber zurückzuzahlen hast. Ein Unterschied zwischen dem gewöhnlichen Ratenkredit und dem Minikredit besteht allerdings neben der deutlich geringeren Darlehenssumme bei den Mikrokrediten darin, dass auch die Laufzeit wesentlich kürzer als bei klassischen Bankdarlehen ist. Während sich diese bei Ratenkrediten meist zwischen 12 und 72 Monaten bewegt, musst du Minikredite für gewöhnlich in ein bis zwei Monaten wieder zurückzahlen. Von diesem Unterschied abgesehen funktionieren Minikredite jedoch genauso wie Ratenkredite, die du bei deiner Bank aufnimmst.

Welche Kosten fallen bei Minikrediten an?

Bei Minikrediten entstehen naturgemäß Zinsen, die für dich als Kreditnehmer dementsprechend Kosten darstellen. Die Zinssätze der Minikredite bewegen sich eher im Bereich von Dispositionskrediten als von gewöhnlichen Ratenkrediten der Banken. Das bedeutet, dass du momentan für Minikredite meistens einen Zinssatz zwischen durchschnittlich 7 bis 12 Prozent zahlst. Allerdings muss es sich bei den Zinsen nicht um die einzigen Kosten handeln, die im Zusammenhang mit dem Mikrokredit entstehen können.

Kostenpflichtige Zusatzoptionen häufig bei Minikrediten zu finden

Neben den Zinsen kann es zu weiteren Gebühren kommen, wenn du nämlich eine der oft angebotenen Zusatzfunktionen nutzen, die kostenpflichtig sind. Mit diesen Optionen möchten die Minikredit-Anbieter ihr Angebot attraktiver machen und es soll zudem eine Abweichung zum Standardangebot erkennbar sein. Die einzelnen Optionen sind seitens der Kunden in der Regel freiwillig zubuchbar und hängen vom jeweiligen Minikredit-Anbieter ab. Dazu gehören in der Praxis insbesondere:

  • Mehr-Raten-Option
  • Schnellere Auszahlung / Bearbeitung des Kreditantrages
  • Erstellen eines Kredit-Scorings

Die kostenpflichtige Mehr-Raten-Option beinhaltet, dass du etwas mehr Zeit hast, um den Minikredit zurückzuzahlen. Während du das Mikrodarlehen standardmäßig vielleicht innerhalb von einem Monat wieder an den Kreditgeber zurückzahlen musst, wird die Laufzeit durch die Mehr-Raten-Option zum Beispiel auf drei oder sechs Monate verlängert. Dadurch verringert sich naturgemäß die monatliche Rate, sodass die Mehr-Raten-Option oft von Kreditnehmern beansprucht wird, die sich die gewöhnliche Rate mit einer Laufzeit von einem Monat nicht leisten könnten.

Eine ebenfalls häufiger anzutreffende, kostenpflichtige Zusatzoption ist die schnellere Abwicklung und Bearbeitung des Darlehensantrages. Während es manchmal standardmäßig bis zu 20 Tage dauern kann, bis das Geld auf dem Konto zur Verfügung steht, kann diese Option zum Beispiel dazu führen, dass du deinen beantragten Kreditbetrag schon nach wenigen Tagen auf dem Konto hast. Eher wenige Minikredit-Anbieter offerieren eine weitere Option, nämlich das Erstellen eines Kredit-Scorings. Dies kann anderen Banken als Anhaltspunkt dazu dienen, dass du vielleicht eine gute Bonität hast.

Wann lohnt sich ein Minikredit?

Der Minikredit lohnt sich nur unter der Voraussetzung, dass du einen relativ geringen Kreditbedarf haben. Ratenkredite werden zum Beispiel oft gar nicht unterhalb von 3.000 Euro angeboten. Die größte Alternative zum Minikredit ist sicherlich der Dispositionskredit, der auch von den Zinsen her nicht wesentlich teurer sein dürfte. In der Regel lohnt sich ein Minikredit daher nur, wenn du entweder keinen Dispositionskredit hast oder dieser bereits ausgeschöpft wurde. Im Gegensatz zu Banken fordern Minikredit-Anbieter nämlich häufiger keine Schufa-Auskunft, sodass es sich beim Mikrokredit durchaus um einen sogenannten Kredit ohne Schufa handeln kann. Daher sind Minikredite vor allem für solche Kreditsuchenden interessant, die aufgrund eines negativen Merkmals in der Schufa keinen Ratenkredit oder auch keinen Dispositionskredit von der Bank erhalten würden.

Zusammengefasst sind es die folgenden Situationen, in denen ein Minikredit sinnvoll sein kann:

  • Kein Dispositionskredit vorhanden
  • Dispositionskredit bereits ausgeschöpft
  • Geringerer Kreditbedarf von maximal 1.500 Euro
  • Schnelle Rückzahlung innerhalb weniger Monate möglich
  • Negatives Merkmal in der Schufa verhindert gewöhnlichen Bankkredit

Wer bietet Minikredite an?

Wie in der Einleitung bereits erwähnt, gibt es einige Spezialanbieter von Minikrediten. Diese findest du am besten, indem du das Schlagwort „Minikredit Anbieter“ in eine der bekannten Suchmaschinen eingibst. Anschließend macht es Sinn, dass du einen Minikredit-Anbieter Vergleich durchführst, da sich die Konditionen und Bedingungen naturgemäß von Anbieter zu Anbieter unterscheiden können. Zu den führenden Minikredit Anbieter in Deutschland zählen momentan unter anderem:

Gibt es Alternativen zum Minikredit?

Im Finanzierungsbereich gibt es einige Alternativen zum Minikredit, mit denen du eine Finanzierung oft ebenso gut durchführen kannst. An erster Stelle ist sicherlich der Dispositionskredit zu nennen, da auch dieser eher für kurzfristigen Liquiditätsbedarf und geringere Darlehenssumme gedacht ist. Ist ein solcher Dispokredit vorhanden und das Limit noch nicht ausgeschöpft, bietet es sich dementsprechend an, nicht extra einen Minikredit aufzunehmen.

Eine weitere Alternative können Kleinkrediten sein, die von manchen Banken (insbesondere Direktbanken) vergeben werden. Die Darlehenssummen starten dort oft schon ab 1.000 Euro und nicht erst mit 3.000 Euro, wie es häufig bei Ratenkrediten der Fall ist. Daher kann der Kleinkredit der Bank durchaus eine gute Alternative zum Minikredit sein, zumal es dort für gewöhnlich keine gebührenpflichtigen Zusatzoptionen gibt.

Eine dritte Alternative zum Minikredit kann darin bestehen, dass du über eine Kreditkarte verfügst und dort ein Kreditlimit in Anspruch nehmen kannst. Die Sollzinsen auf dem Kreditkartenkonto sind zwar manchmal etwas höher als die Zinsen bei Minikrediten. Da du das Geld allerdings normalerweise binnen weniger Monate zurückzahlst, wirkt sich diese Differenz nicht großartig auf deine Gesamtkosten aus.

Der Kredit ohne Schufa stellt übrigens deshalb meistens keine Alternative zum Minikredit dar, weil dort – wie beim Ratenkredit der Bank – oft erst ab Darlehenssummen von 2.500 Euro oder 3.000 Euro begonnen wird. Zusammengefasst lässt sich festhalten, dass der Minikredit durchaus sinnvoll sein kann, es aber im Endeffekt oft andere und manchmal bessere Alternativen zur Finanzierung gibt.

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