Legionellen sind in Mietwohnungen eine große Gefahr. Diese Bakterien wachsen in warmem Wasser und können sehr schädlich sein. Wenn Mieter Legionellen finden, haben sie das Recht, die Miete zu mindern.
Wie viele Legionellen im Wasser sind, ist sehr wichtig. Die Trinkwasserverordnung sagt, dass es nicht mehr als 100 KBE/100 ml sein darf. Aber es gibt Fälle, wo es viel mehr war. Die Gerichte entscheiden oft unterschiedlich, wie viel Miete man mindern kann.
Manche Gerichte denken, dass schon bei 100 KBE/100 ml eine Minderung gerechtfertigt ist. Andere sagen, es muss mindestens 10.000 KBE/100 ml sein. Die Minderung kann zwischen 10% und 100% der Miete liegen.
Mieter sollten wissen, was sie tun können, wenn sie Legionellen finden. Eine Mietminderung kann helfen, dass der Vermieter das Problem löst. Die Regeln für Vermieter wurden 2023 strenger.
Schlüsselerkenntnisse
- Legionellen im Trinkwasser können zu erheblichen Gesundheitsrisiken führen
- Der technische Maßnahmewert liegt bei 100 KBE/100 ml
- Mietminderungen von 10% bis 100% sind je nach Schwere des Befalls möglich
- Gerichtsentscheidungen zur Mietminderung variieren stark
- Vermieter haben seit 2023 verschärfte Handlungspflichten bei Legionellenbefall
Gesundheitsrisiken durch Legionellen im Trinkwasser
Legionellen im Trinkwasser sind ein großes Gesundheitsrisiko. Sie wachsen am besten bei Temperaturen zwischen 25 °C und 50 °C. Die beste Zeit für sie ist zwischen 30 °C und 45 °C. Bei über 60 °C sterben sie ab.
Grenzwerte nach der Trinkwasserverordnung
Die Trinkwasserverordnung setzt Grenzwerte für Legionellen. Bei 100 KBE pro 100 Milliliter muss man schnell handeln. Bei 10.000 KBE muss man sofort reagieren.
Gesundheitliche Auswirkungen von Legionellen
Legionellen können ernste Krankheiten verursachen. Dazu gehören die Legionärskrankheit und das Pontiac-Fieber. Besonders ältere Menschen, Raucher und Schwache sind gefährdet.
Nachweis der Bakterien im Wasser
Man findet Legionellen durch spezielle Tests. Vermieter müssen alle drei Jahre testen lassen. Bei Verdacht kann man schnell testen. Ein genauer Nachweis hilft, Schutzmaßnahmen zu treffen.
Legionellen Mietminderung: Rechtliche Grundlagen und Voraussetzungen
Bei Legionellenbefall in Mietwohnungen gibt es wichtige rechtliche Punkte. Vermieter müssen bestimmte Pflichten einhalten. Mieter haben Anspruch auf eine sichere Wohnung.
Mietmangel bei Legionenellenbefall
Ein Legionellenbefall gilt als Mietmangel, wenn die Konzentration 100 KBE pro 100 ml Wasser überschreitet. In solchen Fällen können Mieter eine Mietminderung von 10 bis 20 Prozent verlangen. Bei Konzentrationen über 1.000 KBE/100 ml ist die Gefährdung hoch.

Dokumentation und Meldepflichten
Vermieter müssen Legionellenkontrollen regelmäßig durchführen. Diese Pflicht gilt für Warmwasseranlagen mit mehr als 400 Litern Inhalt oder Leitungen mit über drei Litern Volumen. Die erste Prüfung muss innerhalb von drei bis zwölf Monaten nach Inbetriebnahme erfolgen. Danach sind Kontrollen alle drei Jahre nötig.
Vermieterpflichten bei Legionellenbefall
Bei positivem Legionellenbefund müssen Vermieter sofort handeln. Sie müssen Sanierungsmaßnahmen durchführen und diese zehn Jahre lang dokumentieren. Eine thermische Desinfektion mit Wassererhitzung auf 70 °C ist in 85 % der Fälle erfolgreich. Vermieter müssen ihre Mieter über den Befall informieren und Schutzmaßnahmen einleiten.
Gefährdungsstufe | Legionellenkonzentration (KBE/100 ml) | Erforderliche Maßnahmen |
---|---|---|
Niedrig | Unter 100 | Regelmäßige Kontrollen |
Erhöht | 100 – 1.000 | Ursachenforschung, Sanierung |
Hoch | Über 1.000 | Sofortige Sanierung, Nutzungseinschränkung |
Mietminderung in der Praxis durchsetzen
Wenn dein Trinkwasser Legionellen enthält, kannst du als Mieter eine Mietminderung beantragen. Der erste Schritt ist, das Problem zu dokumentieren. Schreibe deinem Vermieter, dass es Legionellen im Wasser gibt und fordere ihn auf, etwas zu tun.
Wenn der Vermieter nicht reagiert, kannst du die Miete senken. Die Menge, um die du mindern kannst, hängt von der Schwere des Problems ab. Gerichte haben unterschiedliche Entscheidungen getroffen:
Beeinträchtigung | Mögliche Mietminderung |
---|---|
Leichte Überschreitung der Grenzwerte | 5-10% |
Deutliche Überschreitung | 10-20% |
Nutzungsverbot des Wassers | bis zu 100% |
Um deine Rechte als Mieter durchzusetzen, schreibe eine schriftliche Ankündigung. Erkläre, warum du die Miete mindern möchtest. Sammle Beweise wie Wassertests oder ärztliche Berichte. Bei Problemen kann ein Anwalt für Mietrecht helfen.

Die Mietminderung beginnt, wenn du den Mangel bemerkst. In schweren Fällen ist es klug, einen Experten oder das Gesundheitsamt zu konsultieren. Das stärkt deine Position und zeigt die Gefahr für deine Gesundheit.
Fazit
Legionellenprävention ist sehr wichtig für die Gesundheit von Mietern. Es ist wichtig, regelmäßig Kontrollen durchzuführen und schnell zu handeln, wenn es Verdacht gibt. Mieter sollten ihre Rechte kennen und bei Problemen aktiv werden.
Gerichtsurteile zeigen, wie wichtig es ist, Mieterrechte zu stärken. Zum Beispiel entschied das Amtsgericht Leipzig 2016, dass Legionellen in einer Wohnung eine Minderung von mindestens 10% rechtfertigen. Auch eine subjektiv empfundene Gefährdung kann laut Amtsgericht Dresden zu einer Minderung von 25% führen.
Vermieter haben eine große Verantwortung für sauberes Trinkwasser. Sie müssen Grenzwerte einhalten und regelmäßig prüfen. Sie müssen Mieter auch schnell informieren. Eine offene Kommunikation zwischen Mietern und Vermietern ist wichtig für eine gute Legionellenprävention.