Kaufnebenkosten reduzieren – so sparst du die Maklergebühr

Die Kaufpreise für Immobilien sind in den letzten zehn Jahren zum Teil erheblich gestiegen. Trotzdem schaffen es noch eine Reihe von Bürgern, sich den Traum von den eigenen vier Wänden zu erfüllen. Neben dem Kaufpreis gibt es einen weiteren Kostenfaktor, nämlich die sogenannten Kaufnebenkosten. Diese werden vom Volumen her häufig unterschätzt, können jedoch insgesamt betrachtet zwischen 10 bis 20 Prozent auf Grundlage des Kaufpreises ausmachen. Ein Teil dieser Kaufnebenkosten sind oftmals die Maklergebühren. Wie du diese reduzieren oder im besten Fall einsparen kannst, das erfährst du in unserem Beitrag.

Was sind die Kaufnebenkosten?

Bei den Kaufnebenkosten handelt es sich um Ausgaben für Immobilienkäufer, die neben dem zu zahlenden Kaufpreis anfallen. Deshalb wird auch von den Nebenkosten des Kaufs gesprochen. Es gibt im Wesentlichen drei Kaufnebenkosten, von denen zwei obligatorisch sind, während ein Kostenfaktor zumindest häufiger optional ist. Die Kaufnebenkosten setzen sich in der Praxis meistens aus den folgenden Komponenten zusammen:

  • Notar- und Grundbuchkosten
  • Grunderwerbsteuer
  • Maklergebühren

Obligatorisch sind zum einen die Notar- und Grundbuchkosten sowie zum anderen die Grunderwerbsteuer. Einsparpotenzial gibt es lediglich bei der Grunderwerbsteuer, denn die 16 Bundesländer veranschlagen zum Teil unterschiedliche Sätze. Der Unterschied liegt im besten Fall bei drei Prozent, sodass du diesen Prozentsatz einsparen kannst, wenn du dich für ein besonders günstiges Bundesland entscheiden. Das größte Einsparpotenzial gibt es jedoch bei den Maklergebühren.

Maklergebühren: Unnötiger Kostenfaktor beim Kauf einer Immobilie?

Immobilienmakler bieten eine Dienstleistung an, nämlich sich um die Vermittlung eines Hauses oder einer Eigentumswohnung zu kümmern. In den letzten zehn Jahren ist die Anzahl der Immobilienmakler deutlich angestiegen. Das hat unter anderem dazu geführt, dass es immer weniger Objekte gibt, die du direkt vom Eigentümer erwerben kannst und bei denen der Verkauf nicht über einen Makler abgewickelt wird.

Die allgemeingültige Regelung im Hinblick auf die Kosten sieht nach wie vor so aus, dass in vielen Fällen die Käufer der Immobilie auch die Maklergebühren zahlen, mindestens zur Hälfte. Das bedeutet, dass für Immobilienkäufer zum Teil Maklergebühren zwischen drei bis sieben Prozent des Kaufpreises anfallen können. Wenn wir mit einer Gebühr von fünf Prozent rechnen, dann würde das bei einem Kaufpreis von beispielsweise 300.000 Euro bedeuten, dass du 15.000 Euro Maklergebühren zahlen musst.

Passende Immobilie schwer zu finden: Makler hilft bei der Suche

Natürlich hat der Immobilienmakler sowohl für Immobilieneigentümer mit Verkaufswillen als auch für Kaufinteressenten durchaus seinen Sinn. Wer ein Haus oder eine Eigentumswohnung veräußern möchte, der beauftragt häufig einen Immobilienmakler, damit dieser sich um den Verkauf des Objektes kümmert. Auf der anderen Seite nutzen auch Kaufinteressenten den Makler, damit möglichst schnell die passende Immobilie gefunden werden kann. Der Service eines Immobilienmaklers beinhaltet daher häufig die folgenden Leistungen:

  • Erstellen eines Exposes
  • Anbieten der Immobilie auf einschlägigen Portalen
  • Durchführung von Besichtigungen
  • Abwicklung des Verkaufs mitsamt notwendiger Formalitäten

Die Leistungen zeigen, dass sowohl Käufer als auch Verkäufer durch einen Immobilienmakler durchaus Zeit sowie Aufwand einsparen können. Dagegen stehen allerdings die Kosten, die insbesondere als Kaufnebenkosten für Immobilienkäufer nicht unerheblich sind. Daher stellen sich Kaufinteressenten häufiger die Frage, wie sie die Maklergebühren möglichst einsparen können.

Option 1: Verhandlung mit dem Immobilienverkäufer

Ein großer Teil aller zum Verkauf stehenden Immobilien in Deutschland wird über einen entsprechenden Makler vermittelt und veräußert. Wenn ein Immobilienmakler also bereits tätig ist, gibt es keine Möglichkeit mehr, die Maklergebühren komplett einzusparen. Dann müssen entweder Käufer oder Verkäufer – teilweise in geteilter Rechnung – die Maklercourtage zahlen.

Für dich als Kaufinteressent besteht dann nur noch die Option, mit dem Verkäufer zu verhandeln, ob dieser zumindest einen Teil der zu entrichtenden Maklergebühr übernimmt. Ob sich der Immobilieneigentümer darauf allerdings einlässt, hängt sicherlich auch davon ab, wie begehrt das zum Verkauf stehende Objekt ist und wie lange er bereits versucht, seine Immobilie veräußern. Manchmal lassen sich diesbezüglich Regelungen treffen, sodass das Zahlen der Maklergebühr zum Beispiel jeweils zur Hälfte vorgenommen wird.

Option 2: Mit dem Immobilienmakler verhandeln

Natürlich hast du als Käufer nicht nur die Möglichkeit, mit dem Verkäufer zu verhandeln, ob dieser einen Teil der zu entrichtenden Maklergebühr übernimmt. Das bietet sich in erster Linie unter der Voraussetzung an, dass du sonst die vollen Maklergebühren zahlen müsstest. Ist das der Fall und lässt sich der Immobilieneigentümer nicht auf eine Verhandlung ein, gibt es noch die Option, dass du mit dem Immobilienmakler selbst sprichst.

Selbstverständlich hat der Makler zu jedem Zeitpunkt die Möglichkeit, den Satz seiner veranschlagten Gebühr zu reduzieren. Ob dementsprechende Verhandlungen allerdings erfolgreich sind oder nicht, hängt wiederum vor allem davon ab, wie stark das Interesse an der zum Verkauf stehenden Immobilie ist. Jedenfalls lohnen sich Verhandlungen, denn bei einem Kaufpreis von beispielsweise 300.000 Euro würde jedes Prozent eingesparter Maklergebühr dazu führen, dass du 3.000 Euro an Kaufnebenkosten einsparen kannst.

Option 3: Immobilien ohne Makler suchen

Die dritte Option, wie du die Maklergebühren als Kaufnebenkosten im besten Fall sogar komplett einsparen kannst, ist sicherlich die aufwändigste. Die meisten, aber nicht alle Immobilien, werden bereits über einen Makler vermittelt. Das bedeutet, dass du gezielt nach solchen Objekten suchen musst, bei denen noch kein Immobilienmakler eingeschaltet ist. Um solche Häuser oder Eigentumswohnungen zu finden, kannst du dich zum Beispiel den folgenden Informationsquellen bedienen, um von einem zum Verkauf stehenden Objekt zu erfahren:

  • Freunde, Bekannte und Arbeitskollegen
  • Immobilienportale
  • Annonce in Zeitschriften
  • Schilder an Häusern („Zum Verkauf“)

Die besten Chancen bestehen darin, dass du zum Beispiel von einem Arbeitskollegen oder Freund erfährst, dass ein Haus bald zum Verkauf steht, bevor der Immobilieneigentümer bereits einen Makler eingeschaltet hat. Dann stehen die Chancen gut, dass du dich auf direktem Wege mit dem Verkäufer einigen kannst und deswegen auch kein Immobilienmakler eingeschaltet werden muss.

Fazit zum Einsparen der Maklercourtage als Kaufnebenkosten

Grundsätzlich solltest du als Immobilienkäufer versuchen, die Maklergebühren einzusparen oder zumindest zu reduzieren. Dazu gibt es mehrere Möglichkeiten, wie du in unserem Beitrag erfahren hast. Einen Versuch ist es auf jeden Fall Wert, denn die durchschnittlichen Kaufnebenkosten in Form der Maklergebühren belaufen sich bei einem Kaufpreis von beispielsweise 300.000 Euro auf 10.000 bis 20.000 Euro.

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