Mikroapartments: Eine gute Alternative?

Der Wohnungsmarkt in Deutschland wird immer rarer und gleichzeitig teurer. Dadurch, dass es immer mehr Menschen gibt, wird der Wohnraum immer knapper. Wer dennoch eine gute Wohnung, in der gewünschten Lage findet, muss oft tief in die Tasche greifen, um diese finanzieren zu können. Mieten ab 1.000,00 Euro sind keine Seltenheit mehr. Eine gute Alternative zu den herkömmlichen Wohnungen können sogenannte Mikroapartments sein. Wie der Name schon sagt, handelt es sich dabei um besonders kleine Apartments bzw. Wohnungen.

Wir erklären dir, wo man solche Mikroapartments finden kann, was zu diesen Apartments genau zählt und wo diese preislich im Normalfall ungefähr liegen.

Der Wohnungsmarkt und seine Knappheit

Der Wohnungsmarkt in Deutschland befindet sich seit Jahren in einem Zustand der Anspannung, der sich durch eine zunehmende Knappheit von bezahlbarem Wohnraum auszeichnet. Diese Situation ist das Ergebnis einer Vielzahl von Faktoren, die sich über einen längeren Zeitraum hinweg entwickelt haben und sich gegenseitig verstärken.

Zunächst einmal ist die steigende Nachfrage nach Wohnraum ein wesentlicher Treiber für die Verknappung auf dem Wohnungsmarkt. Diese steigende Nachfrage wird durch verschiedene Faktoren beeinflusst, darunter die Zuwanderung in Städte, die Urbanisierungstrends und die demografischen Veränderungen, wie beispielsweise die steigende Zahl an Einpersonenhaushalten oder die Zunahme von Singlehaushalten durch Trennungen und Scheidungen.

Ein weiterer entscheidender Faktor ist das Ungleichgewicht zwischen Angebot und Nachfrage auf dem Wohnungsmarkt. Insbesondere in Ballungszentren und Großstädten wie Berlin, Hamburg oder München ist die Bautätigkeit oft nicht ausreichend, um mit der steigenden Nachfrage Schritt zu halten. Dies führt dazu, dass die Zahl der verfügbaren Wohnungen im Vergleich zur steigenden Bevölkerungszahl nicht ausreichend zunimmt, was wiederum die Preise in die Höhe treibt und Wohnraum knapp werden lässt.

Des Weiteren spielen auch politische und rechtliche Rahmenbedingungen eine Rolle. Bürokratische Hürden und langwierige Genehmigungsverfahren können den Bau neuer Wohnungen verzögern und die Kosten erhöhen, was viele Investoren abschreckt. Darüber hinaus haben steigende Baupreise und Grundstückspreise dazu beigetragen, dass der Bau neuer Wohnungen für viele Entwickler und Investoren unrentabel wird.

Die Folgen dieser Entwicklung sind vielfältig und betreffen unterschiedliche Bevölkerungsgruppen. Geringverdiener und Menschen mit niedrigem Einkommen sind besonders stark von der Verknappung des Wohnraums betroffen, da sie sich die steigenden Mieten oft nicht leisten können und zunehmend Schwierigkeiten haben, bezahlbaren Wohnraum zu finden. Dies führt nicht selten zu sozialer Segregation und zur Verdrängung einkommensschwacher Bevölkerungsschichten aus den Innenstadtbereichen.

Mikroapartments als Alternative

Mikroapartments sind kleine, kompakte Wohneinheiten, die in der Regel zwischen 15 und 50 Quadratmeter groß sind und alles bieten, was für ein komfortables Wohnen auf begrenztem Raum benötigt wird. Sie sind oft voll möbliert und verfügen über eine funktionale Raumgestaltung, die darauf abzielt, den verfügbaren Platz bestmöglich zu nutzen. Typischerweise beinhalten Mikroapartments eine Wohn- und Schlafbereich, eine Küchenzeile sowie ein Bad. Manche Mikroapartments bieten auch Gemeinschaftsbereiche wie Waschküchen oder Gemeinschaftsräume für Bewohner.

Die Attraktivität von Mikroapartments als Alternative zu herkömmlichen Wohnungen liegt in mehreren Faktoren begründet. Zunächst einmal sind sie oft kostengünstiger als größere Wohnungen. Da der zur Verfügung stehende Raum begrenzt ist, sind die Mieten für Mikroapartments in der Regel niedriger, was sie besonders für Studenten, Berufseinsteiger und Menschen mit begrenztem Budget attraktiv macht.

Darüber hinaus bieten Mikroapartments eine hohe Flexibilität. Aufgrund ihrer kleinen Größe sind sie leicht zu reinigen und zu pflegen, was insbesondere für Menschen, die viel unterwegs sind oder einen hektischen Lebensstil haben, von Vorteil ist. Sie eignen sich auch gut für temporäre Wohnsituationen oder als Zweitwohnsitz in der Stadt.

Ein weiterer Vorteil von Mikroapartments ist ihre Lage. Sie werden oft in zentralen Stadtlagen oder in der Nähe von Universitäten und Arbeitsplätzen gebaut, was kurze Wege und eine gute Anbindung an öffentliche Verkehrsmittel ermöglicht. Dies kann dazu beitragen, Pendelzeiten zu verkürzen und die Lebensqualität zu verbessern.

Darüber hinaus bieten Mikroapartments oft eine Vielzahl von Annehmlichkeiten und Gemeinschaftseinrichtungen, die den Bewohnern zur Verfügung stehen. Dazu gehören beispielsweise Fitnessstudios, Dachterrassen, Gemeinschaftsräume oder Waschküchen. Diese Einrichtungen fördern das soziale Miteinander und bieten den Bewohnern zusätzliche Möglichkeiten zur Freizeitgestaltung und Entspannung.

Wie hoch sind die Kosten für ein Mikroapartment?

Die Kosten für ein Mikroapartment in Deutschland können je nach Standort, Ausstattung, Größe und Zusatzleistungen variieren. In der Regel sind Mikroapartments jedoch aufgrund ihrer kleinen Größe und ihrer oft einfachen Ausstattung kostengünstiger als größere Wohnungen.

In Großstädten und Ballungszentren wie Berlin, München oder Hamburg, wo die Mieten generell hoch sind und bezahlbarer Wohnraum knapp ist, können die Preise für Mikroapartments tendenziell höher sein als in ländlichen Gebieten oder kleineren Städten. Dort kann die Nachfrage nach kompaktem Wohnraum ebenfalls hoch sein, vor allem in Universitätsstädten oder wirtschaftlich starken Regionen.

Die Kosten für ein Mikroapartment können auch stark von der Lage innerhalb der Stadt oder des Stadtteils abhängen. In zentralen Lagen mit guter Infrastruktur und Nähe zu Arbeitsplätzen, Universitäten oder öffentlichen Verkehrsmitteln sind die Mieten oft höher als in Randgebieten oder weniger attraktiven Vierteln.

Zusätzlich zur Lage spielen auch die Ausstattung und Zusatzleistungen eine Rolle bei der Preisgestaltung von Mikroapartments. Apartments, die voll möbliert sind und zusätzliche Annehmlichkeiten wie Gemeinschaftsbereiche, Fitnessstudios oder Reinigungsservices bieten, können tendenziell teurer sein als Wohnungen ohne diese Extras.

Um konkrete Zahlen zu nennen: In deutschen Großstädten können die Mieten für ein Mikroapartment je nach Lage, Ausstattung und Größe zwischen etwa 400 und 1000 Euro pro Monat liegen. In einigen besonders teuren Stadtteilen oder exklusiven Wohnanlagen können die Mieten für Mikroapartments sogar noch höher sein.

Darum lohnen Mikroapartments sich für Investoren

Mikroapartments sind für Investoren attraktiv aus verschiedenen Gründen. Zunächst einmal bieten sie eine vergleichsweise hohe Rentabilität. Aufgrund ihrer kleinen Größe können Mikroapartments oft zu einem niedrigeren Preis pro Quadratmeter gebaut werden als größere Wohnungen. Dies bedeutet, dass die Investitionskosten pro Einheit niedriger sind, was die Rentabilität des Projekts erhöht.

Darüber hinaus ermöglicht die hohe Nachfrage nach bezahlbarem Wohnraum in städtischen Gebieten eine schnelle Vermietung von Mikroapartments. Insbesondere in Ballungszentren und Großstädten, wo Wohnraum knapp ist und die Mieten hoch sind, gibt es eine große Zielgruppe für kompakte Wohnungen. Dies minimiert das Risiko von Leerständen und garantiert eine kontinuierliche Einnahmequelle für Investoren.

Ein weiterer Vorteil von Mikroapartments aus Sicht der Investoren ist ihre Flexibilität. Da sie eine breite Palette von Mietern ansprechen können, darunter Studenten, Berufseinsteiger, Pendler oder Singles, ist das Risiko einer Leerstandsquote aufgrund sich ändernder Marktanforderungen geringer. Darüber hinaus ermöglichen Mikroapartments oft eine flexible Preisgestaltung, da sie für verschiedene Zielgruppen attraktiv sind. Dies bedeutet, dass Investoren die Möglichkeit haben, die Mieten entsprechend der aktuellen Marktsituation anzupassen.

Des Weiteren sind Mikroapartments oft Teil von größeren Wohnkomplexen oder gemischt genutzten Gebäuden, die zusätzliche Einnahmequellen bieten können. Zum Beispiel können Gemeinschaftseinrichtungen wie Fitnessstudios, Waschküchen oder Coworking-Spaces zusätzliche Mieteinnahmen generieren und den Gesamtwert der Immobilie steigern.

Ein weiterer wichtiger Aspekt ist die vergleichsweise niedrige Fluktuation bei Mietern von Mikroapartments. Aufgrund ihrer kleinen Größe und oft temporären Nutzung als Erstwohnsitz oder Zweitwohnsitz bleiben viele Mieter über längere Zeiträume hinweg in ihren Wohnungen. Dies reduziert die Kosten für die Vermietung und Wartung der Einheiten und trägt zur Stabilität des Cashflows bei.

Die Vor- und Nachteile von Mikroapartments zusammengefasst

Mikroapartments bieten eine Reihe von Vorteilen, die sie für bestimmte Zielgruppen attraktiv machen. Zu den wichtigsten Vorteilen gehören:

  1. Kostengünstigkeit: Mikroapartments sind oft deutlich günstiger als größere Wohnungen. Dies macht sie besonders attraktiv für Studenten, Berufseinsteiger, Singles oder Menschen mit begrenztem Budget, die in teuren städtischen Gebieten leben möchten.
  2. Geringer Platzbedarf: Durch ihre kleine Größe benötigen Mikroapartments weniger Platz und sind daher auch in dicht besiedelten städtischen Gebieten leichter verfügbar. Dies ermöglicht eine effiziente Nutzung des verfügbaren Raums und trägt zur Reduzierung des Flächenverbrauchs bei.
  3. Niedrigere Betriebskosten: Aufgrund ihrer kompakten Größe und einfacheren Ausstattung haben Mikroapartments in der Regel niedrigere Betriebskosten, was sich in niedrigeren Nebenkosten für die Mieter niederschlagen kann.
  4. Flexibilität: Mikroapartments sind oft flexibel nutzbar und können als Hauptwohnsitz, Zweitwohnsitz oder temporäre Unterkunft dienen. Sie können auch als möblierte oder unmöblierte Einheiten vermietet werden, was eine breite Palette von Mietern anspricht.
  5. Zentrale Lage: Viele Mikroapartments befinden sich in zentralen Stadtlagen oder in der Nähe von Universitäten, Arbeitsplätzen und öffentlichen Verkehrsmitteln. Dies ermöglicht kurze Wege und eine gute Anbindung an die Infrastruktur der Stadt.

Trotz ihrer Attraktivität haben Mikroapartments auch einige Nachteile:

  1. Begrenzter Platz: Aufgrund ihrer kleinen Größe bieten Mikroapartments begrenzten Platz und können für manche Menschen zu beengt wirken. Dies kann insbesondere für Familien oder Menschen mit vielen persönlichen Gegenständen problematisch sein.
  2. Eingeschränkte Privatsphäre: Da Mikroapartments oft nur aus einem einzigen Raum bestehen, kann die Privatsphäre eingeschränkt sein. Dies kann insbesondere dann zum Problem werden, wenn die Wohneinheiten hellhörig sind oder sich in stark frequentierten Gebieten befinden.
  3. Begrenzte Ausstattung: Mikroapartments bieten in der Regel nur begrenzten Platz für Möbel und persönliche Gegenstände. Dies kann zu Einschränkungen bei der Einrichtung und Nutzung des Wohnraums führen und erfordert oft kreative Lösungen, um den verfügbaren Platz optimal zu nutzen.
  4. Hohe Fluktuation: Aufgrund ihrer temporären Nutzung und der oft jungen Zielgruppe können Mikroapartments eine hohe Fluktuation bei den Mietern aufweisen. Dies kann zu vermehrtem Verwaltungsaufwand und Leerstandszeiten führen.
  5. Geringere Wiederverkaufswerte: Im Vergleich zu größeren Wohnungen können Mikroapartments möglicherweise geringere Wiederverkaufswerte haben, da sie aufgrund ihrer Größe und begrenzten Nutzungsmöglichkeiten eine kleinere Zielgruppe ansprechen.

Fazit

Es ist demnach erkennbar, dass Mikroapartments nicht unbedingt eine Alternative für eine normale Wohnung sind. Das gilt gerade, wenn man einen Blick auf die Kosten wirft. Mit bis zu 1.000,00 Euro, können solche Apartments schnell einmal so teuer werden, wie normale Wohnungen. Allerdings ist das dahinterstehende Konzept – den zur Verfügung stehenden Raum bestmöglich auszunutzen – nicht zu vernachlässigen. So erhält man nämlich eine eher kleine, aber dennoch bestmöglich ausgestattete Wohnung für einen angemessenen Preis.

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