Auch der Handel mit Wertpapieren wird für Anleger und Trader immer komfortabler. Oftmals kann über einen Broker schon eine Handelsplattform in Anspruch genommen werden, mittels derer es möglich ist, über den PC Aufträge zu erteilen. Die neusten Entwicklungen in diesem Bereich sind die sogenannten Trading Apps. Dabei handelt es sich um spezielle Applikationen, die in erster Linie von Brokern, aber auch von spezialisierten Finanzdienstleistern, angeboten werden. Was du zum Thema Trading Apps wissen solltest, das erfährst du in unserem Beitrag.
Wie läuft der Handel mit Wertpapieren ab?
Grundsätzlich hast du als Anleger – je nach Bank oder Broker – mehrere Möglichkeiten, wie du heutzutage eine Order zum Handel mit Wertpapieren erteilen kannst. Allerdings bieten natürlich nicht sämtliche Anbieter alle Optionen an, die in erster Linie die folgende Auswahl beinhalten:
- Auftrag persönlich in der Filiale erteilen
- Auftragserteilung per Telefax oder Telefon
- Stationäre Handelsplattform auf dem PC
- Direktzugriff über den Browser
- Trading-App
Die zwei zuerst genannten Optionen bieten im Grunde ausschließlich noch einige Filialbanken an. Dort kannst du dem Mitarbeiter persönlich einen Auftrag erteilen oder stattdessen alternativ bei der Bank anrufen oder ein Telefax senden. Diese Kommunikationswege erscheinen vielen Tradern heutzutage eher „mittelalterlich“, weil es vor allem online bessere und schnellere Möglichkeiten gibt, um einen Handelsauftrag zu erteilen. Daher nutzen inzwischen die meisten Trader und Anleger tatsächlich Broker und Banken, die entweder eine Handelsplattform für den PC offerieren oder bereits im Bereich der Trading Apps aktiv sind.
Was sind Trading Apps?
Trading Apps sind im Grunde nichts anderes als spezielle Applikationen, die es dir ermöglichen, über das Smartphone und einen speziellen Zugang Handelsaufträge zu erteilen. Du machst daher prinzipiell nichts anderes als über die Handelsplattform am PC, nur dass eben alles mit den entsprechenden Schritten per App abläuft. Das führt dazu, dass du auch bequem und von unterwegs aus Aufträge erteilen kannst. Mittlerweile weisen die meisten Trading Apps durchaus umfangreiche Funktionen auf, die nur teilweise denen einer Handelsplattform nachstehen, die du über den PC oder Laptop in Anspruch nehmen kannst. Das führt dazu, dass die Applikationen immer beliebter von einer wachsenden Anzahl von Anlegern und Tradern genutzt werden.
Welche Funktionen weisen die Trading Apps auf?
Moderne Trading Apps weisen mittlerweile sämtliche Funktionen auf, die du zum Handel mit Wertpapieren benötigst. Das beinhaltet, dass du von einer Handels-App die folgenden Leistungen erwarten kannst:
- Abruf des Depotbestandes und der Depotumsätze
- Wertpapierorder erteilen
- Charts abrufen
- Analyse-Tools nutzen
- Kommunikation mit dem Anbieter
- Abruf von Realtime Kursen
Bei manchen Trading Apps gibt es mittlerweile sogar einen Lernbereich, in dem du unter anderem die Möglichkeit hast, dir als Neuling Video-Tutorials zu verschiedenen Themen im Bereich Wertpapierhandel abzurufen. Am wichtigsten sind aber natürlich die Grundfunktionen, nämlich dass du dein Depot aufrufen, Kurse betrachten und entsprechende Handelsaufträge erteilen kannst, die dann an die Bank oder den Broker weitergeleitet werden.
Welche Art von Trading Apps gibt es?
Mit der Bezeichnung Trading App werden oft alle Applikationen bezeichnet, die den Wertpapierhandel zum Thema haben. Doch Vorsicht: Nicht alle Apps aus dieser Rubrik sind auch tatsächlich im engeren Sinne Trading Apps. Manchmal werden nämlich auch solche Applikationen so bezeichnet, die ausschließlich dem Informationsabruf dienen, über die du aber keine Handelsaufträge erteilen kannst.
Echte Trading Apps müssen sich also dadurch auszeichnen, dass eine Anbindung an eine Bank oder einen Broker besteht, sodass tatsächlich Wertpapierorders von dir eingereicht werden können. Auf dieser Grundlage lassen sich die Apps aus Rubrik Brokerage in folgenden Gruppen einteilen:
- Echte Trading Apps
- Informations-Apps
- Analyse-Apps
- Verwaltungs-Apps
Bei Analyse Apps handelt es sich zum Beispiel um Applikationen, mit denen du Kurse untersuchen kannst, insbesondere anhand der Chart- und Fundamentalanalyse. Die Apps helfen dir also eher dabei, sich für das eine oder andere Wertpapier zu entscheiden. Eine weitere Art von Apps sind die sogenannten Verwaltungs-Apps. Diese dienen vorwiegend dazu, dass du dort zum Beispiel alle in deinem Depot befindlichen Positionen erfassen und dann verwalten kannst. Solche Apps sind unter Umständen mit Funktionen wie einem Kursalarm ausgestattet, der dich informiert, wenn das Wertpapier zum Beispiel aktuell ein bestimmter Kurs unterschritten hat.
Wer bietet echte Trading Apps an?
Echte Trading Apps machen natürlich nur dann Sinn, wenn eine Anbindung besteht, sodass die von dir erteilten Orders auch tatsächlich an eine Börse weitergeleitet oder im außerbörslichen Handel ausgeführt werden können. Deshalb sind es in erster Linie die folgenden Anbieter, die wir im Bereich der Trading Apps vorfinden:
- Banken
- Broker
- Spezielle Finanzdienstleister
Sollte der Anbieter einer Trading App ein externer und demzufolge spezieller Finanzdienstleister sein, muss natürlich ebenfalls gewährleistet werden, dass eine Anbindung an die Börse oder zumindest an einen Broker besteht. Aus dem Grund sind in der Regel vor allem Online-Broker diejenigen Anbieter einer Trading App, die du am häufigsten vorfindest. Darüber hinaus gibt es allerdings gerade in den letzten zwei Jahren eine wachsende Gruppe von Anbietern, nämlich die sogenannten Neobroker.
Handel ausschließlich per Trading App: die neuen Neobroker
Bekannt für die Nutzung einer Trading App sind insbesondere in den letzten zwei Jahren die sogenannten Neobroker geworden. Die wörtlich „neuen Broker“ bieten ihren Kunden nämlich in vielen Fällen ausschließlich den Handel per App und demzufolge nicht mehr über eine stationäre Handelsplattform am PC an. Manche Neobroker stellen nach wie vor beide Alternativen zur Verfügung, aber im Grunde basiert das Angebot stets vor allem auf dem Handel per Smartphone, also über eine Trading App.
Es sind momentan insbesondere Trader und Anleger im Alter zwischen 18 und 35 Jahren, die solche Trading Apps der Neobroker bevorzugt nutzen. Immerhin bietet das Angebot der neuartigen Broker einige Vorteile, wie zum Beispiel:
- Kostenlose oder zumindest preisgünstige Orders
- Handel per Smartphone von überall aus
- Umfangreiche Funktionen der Trading Apps
Neben der komfortablen Nutzung der Trading Apps ist es für die meisten Anleger und Trader sicherlich ein Hauptargument, sich für einen Neobroker zu entscheiden, dass die Orderkosten äußerst gering sind. Manchmal können die Wertpapierorders sogar kostenfrei erteilt werden oder es fällt lediglich eine Fremdkostenpauschale von beispielsweise einem Euro an. Damit sind die meisten Neobroker deutlich günstiger als klassische Online-Broker und erst recht als Banken, die ebenfalls den Wertpapierhandel zur Verfügung stellen.