Auch im Jahre 2023 werden am Markt zahlreiche Versicherungen angeboten. Ein Versicherungscheck kann für Verbraucher sehr sinnvoll sein. Damit kannst du feststellen, welche Versicherungsarten du tatsächlich brauchst und auf welche Versicherungen du gut verzichten kannst. Wir möchten im Beitrag die wichtigsten Versicherungen nennen und dabei näher darauf eingehen, für wen die entsprechenden Absicherungen wirklich sinnvoll und empfehlenswert sind.
- Kfz-Haftpflichtversicherung: Ohnehin per Gesetz vorgeschrieben
- Teil-und Vollkaskoversicherung: Optionale Autoversicherung
- Privathaftpflichtversicherung: Die wichtigste private Versicherung
- Berufsunfähigkeitsversicherung: Für alle Berufstätigen empfehlenswert
- Hausratversicherung: Hausrat gegen Schäden absichern
- Private Unfallversicherung: Risiken abwägen und individuell entscheiden
- Insassenunfallversicherung: Meistens verzichtbar
- Zahnzusatzversicherung: Für gesetzlich Krankenversicherte definitiv empfehlenswert
- Kapital- oder Risikolebensversicherung: Sinnvoll für Familien?
Kfz-Haftpflichtversicherung: Ohnehin per Gesetz vorgeschrieben
Bei einer Versicherung ist es sehr einfach, etwas dazu zu sagen, ob diese empfehlenswert oder nicht. Es handelt sich dabei um die Kfz-Haftpflichtversicherung. Diese Absicherung muss ohnehin jeder Kfz-Halter haben, der sein Fahrzeug im Straßenverkehr nutzen möchten. Es handelt sich nämlich um die ganz wenigen privaten Versicherungen, die per Gesetz vorgeschrieben sind. Aber auch unter der Voraussetzung, dass die Kfz-Haftpflichtversicherung nicht obligatorisch wäre, wäre sie dennoch äußerst empfehlenswert. Die Versicherung übernimmt die Regulierung von Schäden, die du mit deinem Fahrzeug schuldhaft an anderen Personen oder Sachen verursachst.
Teil-und Vollkaskoversicherung: Optionale Autoversicherung
Neben der Kfz-Haftpflichtversicherung gibt es im Bereich der Autoversicherung auch noch die zwei Kaskoversicherungen. Dabei handelt es sich zum einen um die Teilkasko und zum anderen um die Vollkasko. In dem Bereich raten die meisten Experten dazu, mindestens den Schutz der Teilkaskoversicherung zu wählen. Diese sichert dich gegen die finanziellen Folgen bestimmter Schäden ab, die zum Beispiel durch folgende Ereignisse oder Taten verursacht werden:
- Diebstahl
- Einbruch
- Hagel
- Sturm
- Brand
- Zusammenstoß mit Haarwild
Ob neben der Teilkaskoversicherung auch die teurere Vollkaskoversicherung empfehlenswert ist, hängt von deinem persönlichen Sicherungsbedürfnis und auch davon ab, wie alt das Fahrzeug ist und welchen Gegenwert es noch hat. Zusätzliche Leistungen in der Vollkaskoversicherung sind insbesondere die Übernahme von Schäden durch Vandalismus und Schäden am eigenen Fahrzeug, die du schuldhaft verursacht hast. Ob du diesen zusätzlichen Schutz wünscht, musst du letztendlich auf dieser Grundlage selbst entscheiden.
Privathaftpflichtversicherung: Die wichtigste private Versicherung
Bei der Privathaftpflicht-Versicherung ist die Antwort eindeutig, ob du diese Versicherung benötigst oder nicht. Unbestritten zählt die Privathaftpflicht zu den wichtigsten privaten Versicherungen überhaupt, und zwar für alle Bürger. Abgesichert werden Risiken im Alter, die schnell zu einem Schaden mit finanziell vielleicht sogar dramatischen Auswirkungen führen können. Da die Privathaftpflicht selten mehr als 100 Euro im Jahr kostet, hat sie zudem ein sehr gutes Preis-Leistungs-Verhältnis. Daher sind sich die Fachleute einig, dass jeder volljährige Bürger eine Privathaftpflicht haben sollte.
Berufsunfähigkeitsversicherung: Für alle Berufstätigen empfehlenswert
Eine weitere Versicherungsart, die auch im Versicherungscheck 2023 zu den wichtigen und empfehlenswerten Versicherungsarten gehört, ist die Berufsunfähigkeitsversicherung. Diese sollte im Prinzip jeder Berufstätige haben, wozu durchaus auch bereits Auszubildende, Studenten und Berufsanfänger zählen. Wenn du dann noch weißt, dass statistisch fast jeder vierte Bundesbürger im Laufe seines Lebens – zumindest vorübergehend – einmal in die Berufsunfähigkeit gerät, erkennst du daran schnell die große Bedeutung dieser Absicherung. Leider ist die BU-Versicherung nicht ganz günstig, denn die Jahresbeiträge belaufen sich oft zwischen 1.000 und 2.000 Euro. Dazu ist der Schutz sehr wichtig, weil du mit keiner anderen Versicherung so gezielt die finanziellen Folgen einer Berufsunfähigkeit abdecken kannst.
Hausratversicherung: Hausrat gegen Schäden absichern
Die Hausratversicherung ist meistens empfehlenswert, da du damit Schäden absichern kannst, die sich am Hausrat ereignen. In den meisten Familien und auch bei Single-Haushalten bewegt sich der Gesamtwert des Hausrates zwischen 20.000 und mehr als 100.000 Euro. Da sich Hausrat aus vielen Einzelteilen zusammensetzt, wird dessen Gesamtwert allerdings häufig unterschätzt.
Damit du bei der Hausratversicherung nicht in eine Unterversicherung gerätst, gibt es einen sogenannten Unterversicherungsverzicht. Wenn du den Hausrat mit mindestens 600 Euro pro Quadratmeter Wohnfläche versicherst, dann verzichtet der Versicherer in der Regel auf die Einrede der Unterversicherung. Lediglich Personen, die zum ersten Mal alleine wohnen und dementsprechend vielleicht nur einen Hausrat im Gegenwert von wenigen Tausend haben, können noch auf diese Versicherung verzichten.
Private Unfallversicherung: Risiken abwägen und individuell entscheiden
Die private Unfallversicherung gehört auf jeden Fall zunächst in einen Versicherungscheck 2023 hinein. Oftmals ist die private Unfallversicherung eine sinnvolle Versicherungsform, weil das Risiko von Unfällen im privaten Segment und im Freizeitbereich immer existiert. Deshalb raten die meisten Fachleute dazu, sich für eine private Unfallversicherung zu entscheiden. Die gesetzliche Unfallversicherung übernimmt nämlich nur solche Schäden, die im direkten Zusammenhang mit der beruflichen Tätigkeit stehen. Statistisch erwiesen ist jedoch, dass die meisten Unfälle sich nicht am Arbeitsplatz, sondern Zuhause und Freizeitbereich ereignen. Letztendlich ist es jedoch eine persönliche Risikoabwägung, ob für dich die private Unfallversicherung eine passende Absicherung darstellt.
Insassenunfallversicherung: Meistens verzichtbar
Dass es nicht nur empfehlenswerte und sinnvolle Versicherungen gibt, dafür gibt es mehrere Beispiele. Auch im Versicherungscheck 2023 schneidet unter anderem die Insassenunfallversicherung so ab, dass diese oft als verzichtbar eingestuft werden kann. Die Versicherung leistet dann, wenn Insassen im PKW einen Unfall erleiden und dadurch (dauerhaft) verletzt werden. Verzichtbar ist die Insassenunfallversicherung vor allem deshalb, weil normalerweise solche Gesundheitsschäden von der Kfz-Haftpflichtversicherung des Unfallverursacher übernommen werden. Wenn die entsprechenden Insassen dann noch eine eigene, private Unfallversicherung haben, ist der Schutz der Insassenunfallversicherung normalerweise überflüssig.
Zahnzusatzversicherung: Für gesetzlich Krankenversicherte definitiv empfehlenswert
Gegenüber Krankenzusatzversicherungen sind viele Verbraucher eher skeptisch eingestellt. Dabei gibt es damit die Möglichkeit, einige Lücken in der Absicherung zu schließen, die es in den gesetzlichen Krankenkassen gibt. Tatsächlich ist die Zahnzusatzversicherung für gesetzlich Krankenversicherten sehr empfehlenswert. Der Grund besteht darin, dass zum Beispiel bei Zahnersatz die gesetzliche Krankenversicherung oft nur zwischen 30 bis 50 Prozent der Kosten erstattet. Da diese jedoch leicht im Bereich mehrerer Tausend Euro liegen können, stellt die Zahnzusatzversicherung eine gute Absicherung dar. Mit Beiträgen von – je nach Alter – zwischen monatlich 8 bis 25 Euro ist die Versicherung zudem vergleichsweise günstig.
Kapital- oder Risikolebensversicherung: Sinnvoll für Familien?
Die Risiko- oder Kapitallebensversicherung wird besonders gerne verkauft, weil sie dem Versicherungsvermittler oder dem Versicherungsvertreter eine gute Provision bringt. Das bedeutet aber noch lange nicht, dass insbesondere die Kapitallebensversicherung auch im Versicherungscheck 2023 bestehen würde. Tatsächlich kehren viele Experten dieser Versicherung inzwischen den Rücken, weil sie zwar eine Todesfallabsicherung bietet, allerdings auch zum regelmäßigen Sparen genutzt wird. Dann jedoch gibt es deutlich renditestärkere Alternativen, wie zum Beispiel das Fondssparen oder Aktiensparpläne.
Die Kombination aus Vermögensaufbau und Todesfallversicherung war früher sehr beliebt, macht allerdings heute aufgrund der relativ geringen Renditen nur noch selten Sinn. Stattdessen ist es empfehlenswert, dass du Vermögensaufbau und Absicherung trennst. Das bedeutet, dass für Familien die Risikolebensversicherung sinnvoller ist. Hier kann sich der Hauptverdiener finanziell absichern, genauer gesagt seine Angehörigen, sollte er sterben und damit das Einkommen für die Familie entfallen. Unsinnig hingegen ist sowohl die Kapital- als auch die Risikolebensversicherung natürlich dann, wenn du keine Angehörigen hast, die du finanziell absichern musst und willst.