Bei der Anlage in Immobilien denken die meisten Anleger daran, das entsprechende Objekt zu kaufen und zum Beispiel durch Mieteinnahmen anschließend Erträge zu generieren. Das Problem ist, dass beim Erwerb einer Immobilie fast immer mindestens sechsstellige Summen aufzubringen sind. In dem Zusammenhang wissen zahlreiche Anleger nicht, dass es an den Finanzmärkten noch weitere Alternativen gibt, wie Geld in Immobilien angelegt werden kann. Neben Immobilienfonds zählt dazu unter anderem das Crowdinvesting in Immobilien, mit dem wir uns im Folgenden beschäftigen möchten.
- Was ist Crowdinvesting?
- Crowdinvesting in Immobilien: Spannende Immobilienobjekte als Geldanlage
- Wie funktioniert Crowdinvesting in Immobilien im Detail?
- Gibt es Risiken beim Crowdinvesting in Immobilien?
- Wie hoch ist die Rendite beim Crowdinvesting?
- Risikostreuung als möglicher Vorteil beim Crowdinvesting
Was ist Crowdinvesting?
Vielleicht kennen manche Anleger statt Crowdinvesting noch den ersten Begriff in dieser Kategorie, nämlich das Crowdfunding. Tatsächlich gibt es nur unwesentliche Unterschiede zwischen dem Crowdfunding auf der einen und dem Crowdinvesting auf der anderen Seite. Während beim Crowdfunding die Finanzierung gemeinnütziger Projekte im Vordergrund steht, geht es beim Crowdinvesting vornehmlich darum, dass Anleger einen attraktiven Ertrag mit ihrem Kapital erzielen können. Das Crowdinvesting wird allerdings nicht von Banken angeboten, sondern findet über spezielle Plattformen statt. Diese werden dementsprechend oft als Crowdinvesting-Plattformen bezeichnet und in der Regel von speziellen Finanzdienstleistern oder Vermittlern betrieben.
Auf der Plattform werden im ersten Schritt interessante Projekte vorgestellt, zum Beispiel aus der Republik Immobilien, StartUps oder Erneuerbare Energien. Ist ein Anleger an einem Investment interessiert, entscheidet er sich einfach für das ausgewählte Projekt und legt eine vorher festzulegende Geldsumme dort an. Fast immer gibt es nähere Details zu dem jeweiligen Projekt, wie zum Beispiel Grund der Finanzierung, erzielbare Rendite, Laufzeit und Mindestanlagesumme.
Crowdinvesting in Immobilien: Spannende Immobilienobjekte als Geldanlage
Zahlreiche Projekte, die über eine Crowdinvesting-Plattform finanziert werden sollen, fallen in die Rubrik des Immobilieninvestments. Oftmals nutzen die Bauherren oder Eigentümer von Immobilien diese Alternative als zusätzlich Finanzierungsmöglichkeit neben Bankkrediten oder anderweitigen Finanzierungsvarianten. Fast immer handelt es sich dabei um gewerbliche Immobilienprojekte, weil zum Beispiel der Bau oder Betrieb folgender Immobilienarten über das Crowdinvesting im Westlichen finanziert werden soll:
- Büroimmobilien
- Mehrfamilienhäuser
- Hotels
- Geschäfte
- Wohnparks
Bei den Kapitalsuchenden handelt es sich demzufolge meistens um Unternehmen, die ein bestimmtes Immobilienprojekt durchführen möchten. Attraktiv ist für Kapitalsuchende vor allem, dass die Bedingungen für den Erhalt des Geldes nicht mit so strengen Voraussetzungen verbunden sind, wie es bei Bankkrediten üblicherweise der Fall ist.
Wie funktioniert Crowdinvesting in Immobilien im Detail?
Wenn sich Anleger für ein indirektes Investment in Immobilien interessieren und dabei vielleicht sogar eine Risikostreuung nutzen möchten, dann ist das Crowdinvesting in Immobilien vermutlich eine geeignete Alternative. Um Geld in interessante Immobilienprojekte anlegen zu können, müssen sich Anleger im ersten Schritt lediglich auf der ausgewählten Plattform registrieren. Achten sollte man dabei lediglich darauf, dass dort auch Immobilienprojekte beheimatet sind. Manche Crowdinvesting Plattformen haben sich nämlich auf eine Kategorie spezialisiert, wie zum Beispiel die Finanzierung von StartUps, mittelständischen Unternehmen oder Projekte aus dem Bereich Erneuerbare Energien.
Genauso gibt es natürlich auch Plattformen, bei denen nahezu ausschließlich Immobilienprojekte vorgestellt werden. Nachdem der Anleger sich für ein oder mehrere Projekte entschieden hat, muss er im zweiten Schritt festlegen, welchen Kapitalbetrag er gerne investieren möchte. Für gewöhnlich bewegen sich die Mindestanlagesummen pro Projekt zwischen 250 und 1.000 Euro. Manchmal können Kunden auch schon ab 100 Euro investieren, sodass Crowdinvesting in Immobilien streng genommen sogar zum regelmäßigen Vermögensaufbau geeignet sein kann.
Nachdem der Investor den gewünschten Kapitalbetrag transferiert hat, muss in der Regel noch abgewartet werden, ob das Projekt im gewünschten Umfang finanziert werden kann. Kommt allerdings nicht genügend Geld zusammen, ist es auf einigen Plattformen so, dass das Projekt wieder gelöscht wird. Hier sollten Anleger auf die Handhabung durch die jeweilige Plattform achten, damit es aus ihrer Sicht keine unangenehmen Überraschungen gibt.
Wenn wir nun davon ausgehen, dass das Projekt voll finanziert werden konnte, erhalten Anleger in der Regel jährliche Zinsen oder eine Gewinnbeteiligung. Dies passiert solange, bis die Anlagedauer abgelaufen ist. Dann erhalten Investoren ihren Kapitalbetrag in vollem Umfang zurück, sollte es keine Zahlungsschwierigkeiten beim Projektinitiatoren geben.
Gibt es Risiken beim Crowdinvesting in Immobilien?
Das Crowdinvesting in Immobilien ist sicherlich eine interessante, jedoch keine risikofreie Anlage. Häufiger suchen insbesondere mittelständische Unternehmen per Crowdinvesting Plattform eine Finanzierung, weil sie das Projekt – zumindest nicht in vollem Umfang – nicht über einen Bankkredit finanzieren können. Das wiederum kann damit zu tun haben, dass die Kreditinstitute den Kapitalsuchenden als nicht ausreichend kreditwürdig betrachten. Tendenziell finden sich also auf Crowdinvesting-Plattformen mehr Projektinitiatoren mit keiner besonders guten Kreditwürdigkeit, was allerdings andererseits nicht pauschaliert werden kann. Dennoch sollten Anleger sich des Risikos bewusst sein, dass zum Beispiel der zugesagte Ertrag nicht erzielt wird oder sie gar einen Teil ihres Kapitals nicht wie vorgesehen zurückerhalten. Ein Totalverlustrisiko kann ebenfalls nicht ausgeschlossen werden, sollte der Projektinitiator und Kapitalnehmer insolvent werden.
Manche Crowdinvesting-Plattformen bieten dagegen zwar keinen direkten Schutz, sorgen jedoch dafür, dass sich das Risiko etwas besser einschätzen lässt. So werden auf einigen Plattformen die Projektinitiatoren in Bonitätsklassen eingeteilt. Aus diesem Grund können Anleger an der Bonitätsklasse ablesen, wie groß die Kreditwürdigkeit ist und mit welchen Risiko sie rechnen müssen.
Wie hoch ist die Rendite beim Crowdinvesting?
Wie hoch die Rendite beim Crowdinvesting in Immobilien ausfallen kann, hängt nahezu ausnahmslos vom entsprechenden Projekt und dem Initiatoren ab. Wenn Anleger sich einmal aktuelle Immobilienprojekte auf solchen Plattformen betrachten, werden sie schnell feststellen, dass die Erträge von zwei bis über acht Prozent jährlich reichen können. Grundsätzlich lässt sich also mit dem Crowdinvesting in Immobilien gutes Geld verdienen, weil die Rendite teilweise sogar höher als die offener und geschlossener Immobilienfonds ausfallen kann.
Risikostreuung als möglicher Vorteil beim Crowdinvesting
Einen Vorteil des Crowdinvesting in Immobilien sollten Anleger – beispielsweise im Vergleich zum Direktinvestment in Immobilien oder zur Anlage in geschlossene Immobilienfonds – keinesfalls vernachlässigen: die mögliche Diversifikation. Aufgrund der relativ geringen Mindesteinlage haben Kunden die Möglichkeit, nicht nur in eins, sondern in mehrere Immobilienprojekte über die entsprechende Plattform zu investieren. Planen Investoren beispielsweise ein Investment mit einem Geldbetrag von 20.000 Euro, könnten sie diesen zum Beispiel auf 20 interessante Immobilienprojekte mit jeweils 1.000 Euro Investitionssumme aufteilen.
So erreichen Anleger eine solide Risikostreuung. Selbst wenn eines oder zwei der Projekte scheitern, haben die Kapitalgeber dennoch den Großteil ihres Geldes nicht verloren, als wenn sie sich lediglich für ein spezielles Immobilienprojekt entschieden hätten. Manche Crowdinvesting-Plattform bieten übrigens einen sogenannten Managed-Service an. Dieser beinhaltet, dass die Betreiber der Plattform faktisch für Anleger als eine Art Vermögensverwalter fungieren und – meistens auf Basis einiger Selektionen – die Auswahl der Projekte für den Kunden vornehmen, in welche dann deren Kapital fließt.