Vermögensaufbau für Kinder – gibt es den besten Sparplan?

Die Zeiten, in denen Eltern oder Großeltern nach der Geburt des Kindes ein normales Sparbuch eröffnet, sind größtenteils vorbei. Zu gering sind einfach die Zinsen, die es heutzutage auf einem Sparbuch gibt. Nicht selten zahlen die Banken sogar gar keine Zinsen mehr und das bei einer momentanen Inflationsrate von über vier Prozent. Daher fragen sich viele Eltern, wie sie einen Vermögensaufbau für ihre Kinder durchführen können, wenn zum Beispiel mit Erreichen des 18. Lebensjahr dann eine stattliche Summe zur Verfügung stehen soll, mit der beispielsweise ein Führerschein oder das Studium finanziert werden soll. Welcher Sparplan ist also optimal geeignet, um für die eigenen Kinder regelmäßig Geld einzuzahlen?

Zahlreiche Sparpläne am Markt

Einige Banken bieten zwar spezielle Sparpläne für Kinder an, allerdings handelt es sich dabei in der Regel um die gleichen Produkte, die auch erwachsene Kunden nutzen können. Manchmal ist der Sparplan eventuell mit einem kleinen Bonus versehen, falls es sich um einen Bank- oder Prämien-Sparvertrag handelt. In der Regel kannst du jedoch davon ausgehen, dass du grundsätzlich für deine Kinder die gleichen Sparpläne nutzen kannst, die auch sonstigen Kunden seitens der Bank angeboten werden. Im Überblick sind es vor allem die folgenden Sparformen, die auch Kinder – natürlich bei Kontoeröffnung durch die Eltern – in Anspruch nehmen können:

  • Banksparplan (Prämien-Sparvertrag)
  • Private Rentenversicherung
  • Kapitallebens- bzw. Ausbildungsversicherung
  • Fonds-Sparplan
  • ETF-Sparplan
  • Aktiensparplan

Die Frage ist nun, welche dieser Sparpläne am besten geeignet ist, wenn du vielleicht schon nach der Geburt deines Kindes direkt damit beginnen möchtest, kontinuierlich Vermögen aufzubauen.

Banksparplan, private Rentenversicherung und Ausbildungsversicherung: nur noch wenig rentabel

Sehr klassische Produkte, die dem längerfristigen Vermögensaufbau dienen, sind der Banksparplan, die private Rentenversicherung und die Kapitallebensversicherung. Alle drei Bank- und Versicherungsprodukte haben gemeinsam, dass sie mit einer hohen Sicherheit ausgestattet sind. Sowohl beim Banksparplan als auch bei der privaten Rentenversicherung und der Kapitallebensversicherung (keine fondsgebundene Variante) ist das eingezahlte Kapital garantiert. Das bedeutet, dass du mindestens die Beiträge bzw. Sparanteile zurück erhältst, die du auch eingezahlt hast.

Die Kehrseite der Medaille ist allerdings, dass alle drei Sparprodukte nur noch wenig rentabel sind. Bei Bank-Sparverträgen, die heutzutage neu abgeschlossen werden, gibt es häufig nicht einmal mehr eine Gesamtrendite, bereits inklusive eventueller Prämien oder einem Bonus, von über zwei Prozent. Nicht viel besser sieht es bei der privaten Rentenversicherung und der Kapitallebensversicherung aus. Allenfalls bieten die jeweiligen fondsgebundenen Varianten noch eine etwas höhere Rendite, die allerdings ebenfalls häufig im Bereich von unter vier Prozent nach Abzug aller Kosten angesiedelt ist.

Aus den genannten Gründen sind diese drei Sparverträge und Versicherungen wenig empfehlenswert, wenn du gezielt für deine Kinder ein Vermögen aufbauen möchtest. In der Summe sind die Produkte zwar sicher, allerdings zu wenig rentabel, vor allem im Vergleich mit einigen anderen Sparplänen.

Fonds- und ETF-Sparpläne: Vermögen mit guter Diversifizierung aufbauen

Zwei deutlich bessere Varianten zum Vermögensaufbau sind zum einen der Fondssparplan und zum anderen der ETF-Sparplan. In beiden Fällen sparst du regelmäßig in Fonds, entweder in aktiv gemanagte oder sogenannte Passivfonds. Die Rendite liegt in der Regel um einiges höher, als es bei den zuvor genannten Sparprodukten der Fall ist. Dies trifft insbesondere auf die ETF-Sparpläne zu, denn dort ist die Gesamtkostenquote öfter mehr als ein Prozent niedriger als bei aktiv gemanagten Fonds. Aus dem Grund haben sich in der jüngeren Vergangenheit zahlreiche Eltern und teilweise Großeltern dazu entschlossen, zum Beispiel monatlich 50 Euro in einen ETF-Sparplan einzahlen. Sowohl Fonds- als auch ETF-Sparpläne haben insbesondere die folgenden Vorteile:

  • Sehr flexibel
  • Kapital in Form der vor Anteile jederzeit verfügbar
  • Durchschnittlich gute Renditen
  • Langfristiger Vermögensaufbau
  • Kompetente Betreuung durch Fondsmanager

In der Summe sprechen diese Vorteile insbesondere für ETF-Fonds, auch wenn aktiv gemanagte Fonds ebenfalls eine rentable Alternative sein können.

Aktien selbst auswählen: der Aktiensparplan

Eine weitere Alternative, wie du für deine Kinder regelmäßige sparen und damit Vermögen aufbauen kannst, sind Aktiensparpläne. Der große Unterschied zu den zuvor genannten Fonds- und ETF-Sparplänen besteht darin, dass es keine Diversifizierung gibt. Darüber hinaus musst du dich selbst darum kümmern, die entsprechenden Aktien auszuwählen, in die regelmäßig gespart werden soll. So sind Aktiensparpläne insbesondere für solche Eltern oder Großeltern gut geeignet, die etwas Spaß daran haben, sich mit der Börse und Aktientiteln zu beschäftigen.

Edelmetallsparplan als alternative Form des Vermögensaufbaus

Vor allem in Krisenzeiten, wie es aktuell aufgrund der Corona-Pandemie und vor allem wegen des Ukraine-Krieges der Fall ist, entscheiden sich Anleger vermehrt für Sachwertanlagen wie Gold oder Silber. Diese Entwicklung geht auch am regelmäßigen Vermögensaufbau nicht vorbei, sodass sich eine wachsende Anzahl von Sparern bewusst für einen Edelmetallsparplan entscheidet. Grundsätzlich sind diese Sparpläne natürlich auch für Kinder geeignet und können entsprechend von den Erziehungsberechtigten eröffnet werden. Angeboten wird ein Edelmetallsparplan in erster Linie von Online-Edelmetallhändlern, die auch den Kauf von Barren oder Münzen ermöglichen. Da Edelmetalle mit den entsprechenden Preisen allerdings etwas volatil sind, ist der Vermögensaufbau nicht ganz so sicher, wie es bei anderen Sparplänen der Fall ist.

Fazit: Welcher Sparplan ist nun am besten für mein Kind?

Pauschal lässt sich diese Frage nicht beantworten, da es in erster Linie darauf ankommt, wie deine Einstellung zum Thema Sicherheit und Rendite ist. Soll beim Vermögensaufbau für dein Kind eindeutig die größte Sicherheit im Vordergrund stehen, wirst du dich nahezu zwangsläufig entweder für einen Banksparplan, eine private Rentenversicherung oder die Kapitallebensversicherung entscheiden. Dort hast du eine Kapitalgarantie und die Gelder sind in der Regel sogar bei Insolvenz des jeweiligen Anbieters geschützt.

Möchtest du dich hingegen nicht mit maximal durchschnittlichen – oft eher unterdurchschnittlichen – Renditen zufriedengeben, sondern zählst eher zu den ertragsorientierten Sparern, so bietet sich für den Vermögensaufbau der Kinder in erster Linie ein Fonds- oder ETF-Sparplan an. Aktiensparpläne können bei der Rendite ebenfalls mithalten. Dann kommt es allerdings sehr auf die richtige Auswahl der Aktienwerte an, denn die Erträge können sich zwischen den vielen Hundert Aktien erheblich voneinander unterscheiden. Möglicherweise kommt für dich auch eine Diversifizierung in der Form infrage, als dass du für dein Kind einfach zwei unterschiedliche Sparpläne abschließt. So kannst du beispielsweise monatlich 25 Euro in einen ETF-Sparplan einzahlen und noch einmal 25 Euro pro Monat in einen Edelmetallsparplan fließen lassen.

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