Bargeldabhebungen im Ausland – Kosten und Risiken im Blick haben

Viele Millionen Bundesbürger sind es heutzutage gewohnt, insbesondere mit der girocard sowie der Kreditkarte an Geldautomaten Bargeld zu verfügen. Rund um den Globus stehen dazu mehr als zwei Millionen Geldausgabeautomaten zur Verfügung. In Deutschland ist das Geldautomatensystem relativ sicher, da bei den Banken hohe Sicherheitsstandards vorherrschen. Beim Bargeld verfügen im Ausland solltest du allerdings einige Punkte beachten, insbesondere im Hinblick auf die Kosten und mögliche Risiken, die mit der Bargeldabhebungen verbunden sein können.

Worauf sollte ich beim Bargeld abheben achten – ein Überblick

Einige Punkte solltest du bei Bargeldverfügungen grundsätzlich beachten, andere Aspekte sind hingegen speziell bei Transaktionen im Ausland von Bedeutung. Daher möchten wir im folgenden Beitrag diese Themen behandeln, die im Zusammenhang mit Geldautomaten im Ausland durchaus relevant sind:

  • Kosten für Bargeldabhebungen
  • Wie kann ich am Automaten Bargeld verfügen?
  • Welche Risiken gibt es?
  • Wie kann ich mich vor Schäden schützen?

Beginnen wir im nächsten Abschnitt mit den Kosten, die bei Bargeldverfügungen im Ausland durchaus von denen im Inland abweichen können.

Kosten Geldautomaten: Gebühren und Fremdwährungsentgelt

Bei Verfügungen an ausländischen Geldautomaten gibt es im Wesentlichen zwei Möglichkeiten. Zunächst einmal kann die Abhebung als solche mit Kosten verbunden sein. Das passiert vor allem, wenn du an institutsfremden Geldautomaten eine Barabhebung durchführst. Was ist damit gemeint? Angenommen, du bist Kunde der Sparkasse. Hebst du dann im Urlaub oder auf einer Geschäftsreise beispielsweise in Frankreich Geld bei der Filiale der Deutschen Bank ab, wird dies vermutlich Gebühren kosten. Das wäre allerdings nicht der Fall, wenn du gezielt an einem Geldausgabeautomaten Bargeld abhebst, der von einer Sparkasse in Frankreich betrieben wird. Es ist also von Vorteil, sich im jeweiligen Land nach institutseigenen Geldautomaten umzusehen.

Dabei muss es sich nicht zwangsläufig um genau die gleiche Bank handeln, da es sogenannte Geldautomatenverbünde gibt. Dazu gehören in erster Linie:

  • Sparkassenverband
  • Volks- und Raiffeisenbanken-Verbund
  • Cashpool
  • Cashgroup

Innerhalb der Cashgroup haben sich zum Beispiel mehrere Banken zusammengeschlossen, sodass du auch im Ausland kostenfrei am Automaten Bargeld verfügen kannst, wenn du an einer der Geschäftsstellen der dem Cashpool oder der Cashgroup angeschlossenen Banken Bargeld abhebst. Andernfalls bewegen sich die Gebühren in der Regel im Bereich zwischen 2,50 bis 7,50 Euro. Auf das Fremdwährungsentgelt gehen wir im Verlauf des Beitrages noch näher ein.

Risiken bei Verfügungen an ausländischen Automaten

Neben den Kosten solltest du beim Thema Geld verfügen im Ausland vor allem eventuelle Risiken im Kopf haben. In erster Linie geht es um das sogenannte Skimming. Damit ist gemeint, dass Betrüger Geldautomaten manipulieren und so an deine Kartendaten nebst PIN gelangen. Diese Daten können die Betrüger unter Umständen anschließend verwenden, um von deinem Konto Verfügungen vorzunehmen. Die Betrugsmasche kann auf mehreren Methoden basieren, insbesondere:

  • Jemand schaut dir bei Eingabe der Geheimzahl über die Schulter
  • Versteckte Kamera wird am Geldautomaten angebracht
  • Tastatur des Geldautomaten wurde manipuliert

Schützen kannst du dich vor einem möglichen Skimming, wenn du einige Punkte beachtest. So solltest du zum Beispiel sicherstellen, dass dir eben niemand bei Eingabe deiner Geheimzahl über die Schulter schauen kann. Zum Schutz vor der Aufzeichnung durch eine versteckte Kamera kann es sinnvoll sein, wenn du die Eingabe der PIN mit der anderen Hand nach oben hin überdeckst. Ferner solltest du den Geldautomaten zumindest nach offensichtlichen Manipulationen überprüfen, auch wenn das nicht immer zum Erfolg führt.

Wie und wo kann ich im Ausland Geld abheben?

Wie du im Detail bei ausländischen Geldautomaten Bargeld verfügen kannst, hängt auch davon ab, wo du dich befindest. Innerhalb der Eurozone zum Beispiel kannst du normalerweise problemlos mit deiner gewöhnlichen girocard der Bank am Geldautomaten Bargeld abheben. Dann fallen übrigens auch keine Fremdwährungsentgelte an, die bei der Umrechnung einer anderen Währung relevant sind. Außerhalb von Europa ist die girocard jedoch meistens nicht einsetzbar.

Dann kannst du allerdings auf deine Kreditkarte zurückgreifen, denn mit dieser erhältst du in über 150 Ländern an insgesamt mehr als zwei Millionen Geldautomaten Bargeld. Du musst dann lediglich darauf achten, dass der entsprechende Geldautomat für deine Kreditkarte zugelassen ist. Meistens wirst du passende Geldautomaten finden, wenn du dich für eine der folgenden Kreditkarten entscheidest:

  • VISA
  • Mastercard
  • American Express

Kostenfalle Sofortumrechnung: Lieber spätere Abrechnung wählen

Eine Kostenfalle gibt es bei vielen Geldautomaten im Ausland, wenn die entsprechende Landeswährung nicht der Euro ist. In dem Fall kannst du vor dem Abheben des Bargeldes wählen, ob die Umrechnung der Fremdwährung sofort oder später zum dann gültigen Devisenkurs erfolgen soll. Viele Nutzer machen hier den Fehler, sich für die Sofortumrechnung zu entscheiden, weil sie daran denken, dass sie einen günstigeren Kurs bekommen würden. Tatsächlich ist genau das Gegenteil der Fall.

Wenn du dich für die Sofortumrechnung entscheidest, ist der Kurs meistens ungünstiger als wenn du die spätere Abrechnung zum amtlichen Devisenkurs wählst. Diese Differenz kann sich vor allem bei höheren Beträgen durchaus bemerkbar machen. Daher solltest du dich beim Bargeld verfügen an ausländischen Automaten mit einer Fremdwährung dafür entscheiden, dass die Umrechnung später zum dann gültigen und offiziellen Devisenkurs vorgenommen wird.

Tipp: Mit zweiter Karte ins Ausland reisen

Zum Schluss unseres Beitrages möchten wir dir noch einen Tipp geben, wie du dich vor einer eventuell heiklen Situation im Zusammenhang mit Bargeldverfügungen im Ausland schützen kannst. Insbesondere bei längeren Geschäfts- und Urlaubsreisen kommt es durchaus vor, dass deine girocard oder die Kreditkarte das Hauptzahlungsmittel sind. Geht nun eine der Karten allerdings verloren, wird gestohlen oder ist defekt, kann das dazu führen, dass du keine ausreichenden finanziellen Mittel hast.

Diese unangenehme Situation kannst du leicht vermeiden, indem du mindestens zwei unterschiedliche Karten mit auf die Reise nimmst. Sollte sich dein Reiseziel im außereuropäischen Ausland befinden, sollten das am besten zwei unterschiedliche Kreditkarten sein. Um zu verhindern, dass eventuell beide Kreditkarten gestohlen werden, solltest du diese an getrennten Orten aufbewahren. Wird nun tatsächlich eine der zwei Karten gestohlen, verlierst du diese oder ist die Kreditkarte defekt, hast du immer noch mit anderen Karte die Möglichkeit, dich weiterhin mit Bargeld versorgen.

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