Im Darlehensbereich entwickeln die Banken oft neue Produkte, die dann neben den üblichen Standardkrediten angeboten werden. Manchmal tritt die Neuerung allerdings auch automatisch auf, weil es technische Entwicklungen in der bestimmten Sparte gibt. Davon betroffen sind unter anderem auch die sogenannten Paperless Credits, die papierlosen Darlehen. Diese werden oftmals alternativ als digitale Kredite bezeichnet, weil sie vollständig über das Internet vergeben und abgewickelt werden. Daher möchten wir uns in diesem Beitrag etwas näher mit den papierlosen Krediten beschäftigen.
Wie werden Kredite heutzutage vergeben?
Schauen wir uns zunächst an, wie Kreditvergabe heutzutage prinzipiell stattfindet. Nach wie vor gibt es diesbezüglich die wesentliche Unterscheidung zwischen:
- Krediten aus der Bankfiliale
- Internetkrediten
Zusammengefasst heißt das, dass du einen Kredit nach wie vor in der Geschäftsstelle deiner Bank beantragen und aufnehmen kannst. Allerdings gibt es bekanntlich immer weniger Filialen, sodass es manchmal zu aufwendig ist, sich deshalb in die nächstgelegene Geschäftsstelle zu begeben. Darüber hinaus sind viele Kredite heutzutage so standardisiert, dass keine Beratung seitens der Banken notwendig ist. Deshalb kommen immer öfter die Internetkredite zum Einsatz, die meistens als Onlinekredite bezeichnet werden. Hier findet die Vergabe über das Internet statt und du musst keine Filiale der Bank mehr aufsuchen.
Unterschiede auch zwischen den Onlinekrediten
Insbesondere in den letzten Jahren haben sich innerhalb der Sparte Online-Kredite Unterschiede herausgebildet. Das hat unter anderem dazu geführt, dass heutzutage nicht automatisch jeder Online-Kredit gleichzeitig ein papierloses Darlehen und damit ein digitales Darlehen darstellt. Beim gewöhnlichen Onlinekredit sieht der Ablauf normalerweise so aus, dass du über die Webseite der Bank einen Antrag ausfüllst und diesen entweder direkt an das Kreditinstitut übermittelst oder ausdruckst und per Post an die Bank sendest.
Der weitere Ablauf eines gewöhnlichen Onlinekredites sieht dann so aus, dass der Antrag geprüft und im besten Fall von der Bank genehmigt wird. Vorher musst du dich noch legitimieren, was entweder per Post- oder per VideoIdent-Verfahren möglich ist. Liegt die Kreditzusage vor, fertigt die Bank die Darlehensverträge an und sendet dir diese per Post zur Unterschrift zu. Du unterschreibst die Verträge und zahlst fortan den Darlehensbetrag an das Kreditinstitut zurück. Zuvor wird natürlich die gewünschte Darlehenssumme auf dein Konto transferiert. So gestaltet sich noch heute der Ablauf vieler Onlinekredite, die aus den genannten Gründen nicht zu den Paperless Credits zählen.
Was unterscheidet papierlose Darlehen von gewöhnlichen Onlinekrediten?
Kommen wir nun zu der Frage, was digitale Darlehen eigentlich von gewöhnlichen Onlinekrediten heutzutage unterscheidet. Pauschal zusammengefasst lässt sich festhalten, dass es bei digitalen Darlehen keinen sogenannten Papierkram gibt. Das bedeutet, dass zum Beispiel die zuvor angesprochene Ausfertigung nebst des Versandes der Kreditverträge komplett entfällt. Einen ausgedruckten Antrag gibt es natürlich ebenfalls nicht mehr, wenn es sich um einen papierlosen Kredit handelt. Die signifikanten Unterschiede zwischen gewöhnlichen Onlinekrediten und den digitalen Darlehen gibt es in den folgenden Bereichen:
- Antragstellung
- Legitimation
- Versand und Bestätigung des Kreditvertrages
Beginnen wir mit dem ersten Schritt, nämlich der Antragstellung. Wie zuvor bereits kurz erwähnt, kann es selbst bei Onlinekrediten sein, dass du den Antrag zwar über die Website ausfüllst, jedoch anschließend ausdrucken und an die Bank senden musst. Dieses Vorgehen gibt es bei papierlosen Darlehen nicht, denn dort wird der Onlineantrag definitiv auch digital und auf direktem Wege online an das Kreditinstitut übermittelt.
Der zweite Unterschied besteht häufig im Legitimationsverfahren. Bei gewöhnlichen Onlinekrediten wird häufig noch das PostIdent-Verfahren verwendet. Dann musst du den Darlehensantrag ebenfalls ausdrucken und sich in einer Postfiliale legitimieren. Bei digitalen Darlehen funktioniert die Identifizierung hingegen so, dass diese per VideoIdent-Verfahren oder auch per App erfolgt. In dem Fall kommt meistens eine Kameraverbindung mit einem Mitarbeiter zustande, der deine Ausweisdaten prüft. Du musst also nicht mehr manuell tätig werden und eine Postfiliale aufsuchen.
Der dritte und entscheidende Unterschied, weshalb auch die Paperless Credits zu ihrem Namen papierlose Darlehen kamen, bezieht sich auf die Ausfertigung und Bestätigung der Darlehensverträge. Während es bei gewöhnlichen Onlinekrediten nach wie vor oft so ist, dass die Kreditverträge zugesendet werden, damit du diese unterschreibst und an die Bank zurücksendest, entfällt dieser Schritt bei digitalen Darlehen komplett. Zwar werden auch hier selbstverständlich Verträge ausgefertigt. Diese werden allerdings nicht per Post versendet, sondern dir per E-Mail oder als möglicher Download von der Webseite der Bank – natürlich über einen gesicherten Bereich – zur Verfügung gestellt.
Die Unterschrift wird in dem Fall ersetzt durch die sogenannte digitale Signatur. Das bedeutet, dass die Bank dir in der Regel einen speziellen Code zukommen lässt. Diesen musst du nach dem Erhalt der Kreditverträge an festgelegter Stelle eingeben und bestätigst damit, dass du mit dem Inhalt der Verträge einverstanden bist und diese akzeptierst. Dieser Vergleich zeigt, dass bei papierlosen Krediten tatsächlich alles online erfolgt und keine Ausdrucke mehr vorgenommen werden. Das hat übrigens auch zur Folge, dass es meistens schneller geht, bis das entsprechende Geld auf deinem Konto angekommen ist.
Welche Vorteile haben digitale Darlehen?
Einige Vorteile der Paperless Credits lassen sich in und aus den vorherigen Ausführungen bereits erkennen. Zunächst einmal wird die Umwelt geschont, weil eben keine Verträge mehr auf Papier gedruckt und versendet werden. Du profitierst ferner davon, dass die Antragstellung schneller geht und damit der Zeitaufwand geringer ist. Dies zeigt sich auch bei den Legitimationsverfahren, denn du musst dich nicht extra auf den Weg in eine Postfiliale zu machen, um dort das PostIdent-Verfahren durchzuführen und kannst so durchaus mit Hin- und Rückfahrt eine Stunde an Zeit einsparen. Die Antragstellung online nebst VideoIdent-Verfahren für gewöhnlich weniger als 20 Minuten in Anspruch.
Ein weiterer Vorteil besteht darin, dass normalerweise deutlich weniger Zeit zwischen deiner Antragstellung und der Überweisung des Kreditbetrages auf dein Konto vergeht, als es bei gewöhnlichen Onlinekrediten und erst recht bei Darlehen aus der Bankfiliale der Fall ist. Wenn alles optimal läuft, kann es unter Umständen sogar möglich sein, dass dir der morgens beantragte Darlehensbetrag schon am Abend auf deinem Girokonto zur Verfügung steht. Möglich ist das vor allem aufgrund der folgenden technischen Feinheiten, durch die sich Digitaldarlehen heutzutage auszeichnen:
- Automatisches Kreditscoring der Banken
- Automatische Anfertigung der Kreditverträge
- Digitale Signatur
- Echtzeitüberweisung
All diese Schritte zusammengenommen führen dazu, dass du deinen Darlehensbetrag manchmal binnen 24 bis 48 Stunden auf deinem Konto hast.
Digitale Kredite per App
Die neueste Entwicklung im Finanzierungsvergleich sind eine besondere Variante der papierlosen Darlehen, nämlich digitale Kredite per App. In dem Fall erfolgt die Beantragung und Abwicklung nicht mehr über Webseite der Bank, sondern es wird eine spezielle App zur Verfügung gestellt. Dort kannst du Kredite beantragen und auch die folgenden Schritte für die notwendige Abwicklung absolvieren. Es gibt mittlerweile sogar einige, allerdings noch wenige Finanzdienstleister, die ausschließlich Kredite per App zur Verfügung stellen. Dabei handelt es sich meist nicht um Universalbanken mit ihrem Angebot, sondern um Spezialanbieter solcher digitalen Kredite. Der Vorteil ist manchmal, dass die Konditionen besonders günstig sind und natürlich sparst du auch hier bei der gesamten Abwicklung Zeit ein.