Im Arbeitsleben eines Menschen kann es dazu kommen, dass dieser über einen gewissen Zeitraum erkrankt und in dieser Zeit nicht dazu fähig ist zu arbeiten. Kommt es zu solch einer Krankheit, wird den Kranken nach einer gewissen Zeit das sogenannte Krankengeld gewährt. Dieses soll sicherstellen, dass man trotz Krankheit und des Verlusts der Fähigkeit arbeiten zu können, seinen Lebensunterhalt bestreiten kann. Zwar ist der Arbeitgeber am Anfang dazu verpflichtet den Lohn, während der Krankheit und der daraus resultierenden Abwesenheit, weiter zu zahlen. Allerdings erlischt diese Pflicht irgendwann und es wird Krankengeld in einer bestimmten Höhe gezahlt.
Was das Krankengeld genau ist, wie viel Krankengeld man erhält und wie sich der Erhalt auf die Rente auswirkt, erfährst du hier.
Was das Krankengeld ist
Das Krankengeld ist eine Leistung der gesetzlichen Krankenversicherung in Deutschland, die Versicherten in bestimmten Fällen während einer Arbeitsunfähigkeit aufgrund einer Erkrankung oder eines Unfalls zusteht.
Wenn ein Versicherter aufgrund einer Krankheit oder eines Unfalls arbeitsunfähig wird und dadurch seinen Job nicht ausüben kann, erhält er in der Regel für eine bestimmte Zeit Krankengeld. Das Krankengeld soll den Verdienstausfall ausgleichen und sicherstellen, dass der Versicherte während seiner Krankheit finanziell abgesichert ist.
Die Höhe des Krankengeldes beträgt in der Regel 70 Prozent des regelmäßigen Bruttoarbeitsentgelts, maximal jedoch 90 Prozent des Nettogehalts. Dies gilt jedoch nur bis zu einer Höchstgrenze, die bei der Berechnung des Krankengeldes berücksichtigt wird. Der genaue Betrag des Krankengeldes hängt also von der Höhe des vorherigen Einkommens ab.
Der Anspruch auf Krankengeld besteht in der Regel ab der siebten Woche der Arbeitsunfähigkeit. In den ersten sechs Wochen der Krankheit zahlt der Arbeitgeber das sogenannte „Entgeltfortzahlung im Krankheitsfall“. Wenn der Anspruch auf Entgeltfortzahlung ausgeschöpft ist und der Versicherte weiterhin krankgeschrieben ist, kann er Krankengeld bei seiner Krankenkasse beantragen.
Die Dauer, für die Krankengeld gezahlt wird, ist begrenzt. In der Regel beträgt die maximale Bezugsdauer 78 Wochen innerhalb von drei Jahren. Es gibt jedoch Ausnahmen für bestimmte Erkrankungen, wie beispielsweise Krebs, für die eine längere Bezugsdauer möglich ist.
Es ist zu beachten, dass für den Anspruch auf Krankengeld bestimmte Voraussetzungen erfüllt sein müssen. Dazu gehört beispielsweise, dass der Versicherte mindestens 6 Monate Mitglied in einer gesetzlichen Krankenkasse sein muss und in den letzten 12 Monaten vor der Arbeitsunfähigkeit mindestens 4 Wochen lang versicherungspflichtig beschäftigt war.
Kann man Krankengeld bei längerer Krankheit auch vermeiden?
Da das Einkommen beim Erhalt von Krankengeld niedriger ist, als wenn der Arbeitnehmer normal arbeitet, ist es natürlich besser länger andauernde Krankheiten und somit auch das Krankengeld zu vermeiden.
Es gibt einige Schritte, die eine Person unternehmen kann, um das Risiko zu verringern, dass sie aufgrund einer längeren Krankheit Krankengeld beziehen muss. Hier sind einige Möglichkeiten, um eine längere Krankheit zu vermeiden:
- Gesund leben: Eine gesunde Lebensweise kann das Risiko von Erkrankungen reduzieren. Dazu gehören regelmäßige körperliche Aktivität, eine ausgewogene Ernährung, ausreichend Schlaf und der Verzicht auf Tabak und Alkohol.
- Regelmäßige Vorsorgeuntersuchungen: Regelmäßige ärztliche Untersuchungen können dazu beitragen, Krankheiten frühzeitig zu erkennen und zu behandeln, bevor sie sich verschlimmern und zu einer längeren Abwesenheit von der Arbeit führen.
- Stressmanagement: Chronischer Stress kann zu vielen gesundheitlichen Problemen führen. Es ist wichtig, Strategien zu entwickeln, um Stress zu reduzieren und zu bewältigen, wie z.B. Entspannungstechniken, Sport, Zeitmanagement und die Vermeidung von übermäßigem Arbeitsstress.
- Arbeitssicherheit: Eine sicherere Arbeitsumgebung kann dazu beitragen, Verletzungen und Krankheiten am Arbeitsplatz zu vermeiden. Arbeitgeber sollten Maßnahmen ergreifen, um sicherzustellen, dass ihre Mitarbeiter in einer sicheren Umgebung arbeiten.
- Hygiene: Die Einhaltung von Hygienemaßnahmen kann dazu beitragen, die Verbreitung von Infektionskrankheiten zu reduzieren, die zu längeren Krankheitszeiten führen können. Dazu gehören regelmäßiges Händewaschen, das Abdecken von Mund und Nase beim Husten oder Niesen und die Vermeidung von engem Kontakt mit kranken Menschen.
- Gesetzliche Vorschriften: In einigen Ländern gibt es gesetzliche Bestimmungen, die Arbeitgeber dazu verpflichten, Maßnahmen zu ergreifen, um die Gesundheit ihrer Mitarbeiter zu schützen. Arbeitnehmer sollten sich über ihre Rechte und Pflichten im Hinblick auf ihre Gesundheit und Sicherheit am Arbeitsplatz informieren.
Es gibt keine Garantie dafür, dass eine Person niemals krank wird und Krankengeld benötigt. Durch die Umsetzung dieser Maßnahmen kann jedoch das Risiko einer längeren Krankheitszeit reduziert werden, was letztendlich dazu beiträgt, die eigene Gesundheit und die finanzielle Stabilität zu erhalten.
Wie sich der Erhalt von Krankengeld auf die spätere Rente auswirkt
In Deutschland haben Arbeitnehmer Anspruch auf Krankengeld, wenn sie aufgrund einer Krankheit oder eines Unfalls arbeitsunfähig werden und dadurch ein Verdienstausfall entsteht. Das Krankengeld wird in der Regel für einen Zeitraum von maximal 78 Wochen gezahlt und beträgt 70 Prozent des Bruttoeinkommens (maximal jedoch 90 Prozent des Nettoeinkommens).
Nun stellt sich die Frage, ob sich das Krankengeld auf die spätere Rente auswirkt. Grundsätzlich gilt, dass das Krankengeld als Einkommen zählt und somit auch in die Beitragsberechnung für die spätere Rente einfließt. Das bedeutet, dass Arbeitnehmer während des Bezugs von Krankengeld weiterhin Beiträge zur gesetzlichen Rentenversicherung zahlen.
Allerdings gibt es eine Besonderheit: Das Krankengeld ist beitragspflichtig, aber beitragsfrei gestellt. Das bedeutet, dass zwar Beiträge auf das Krankengeld gezahlt werden müssen, diese Beiträge jedoch nicht von Arbeitnehmer und Arbeitgeber gemeinsam getragen werden, sondern allein vom Arbeitgeber. Der Arbeitgeber trägt also allein die Kosten für die Beiträge zur gesetzlichen Rentenversicherung auf das Krankengeld.
Die Beiträge zur Rentenversicherung werden auf Basis des Krankengeldes berechnet und fließen in die Rentenversicherung ein. Dadurch wird das Krankengeld zwar in gewisser Weise auf die spätere Rente angerechnet, allerdings wird auch der Zeitraum, in dem das Krankengeld gezahlt wurde, als rentenversicherungspflichtige Zeit angerechnet. Das bedeutet, dass der Bezug von Krankengeld die Rentenansprüche nicht mindert, sondern im Gegenteil sogar erhöhen kann, da während des Bezugs von Krankengeld weiterhin Rentenbeiträge gezahlt werden.
Es lässt sich somit festhalten, dass das Krankengeld als Einkommen zählt und in die Beitragsberechnung für die spätere Rente einfließt. Da die Beiträge zur Rentenversicherung jedoch allein vom Arbeitgeber getragen werden, hat der Bezug von Krankengeld keinen negativen Einfluss auf die spätere Rente. Im Gegenteil, da während des Bezugs von Krankengeld weiterhin Rentenbeiträge gezahlt werden, kann der Bezug von Krankengeld die spätere Rente sogar erhöhen.
Welche Faktoren die Rentenhöhe beeinflussen und wie sie berechnet wird
In Deutschland wird die Höhe der gesetzlichen Rente auf Basis der bisherigen Rentenbeiträge berechnet, die ein Arbeitnehmer im Laufe seines Berufslebens in die gesetzliche Rentenversicherung eingezahlt hat. Dabei sind verschiedene Faktoren ausschlaggebend, die im Folgenden erläutert werden.
- Beitragszeitraum: Die Höhe der Rente hängt in erster Linie davon ab, wie lange ein Arbeitnehmer in die Rentenversicherung eingezahlt hat. Je länger der Beitragszeitraum, desto höher die Rente.
- Beitragshöhe: Auch die Höhe der eingezahlten Rentenbeiträge spielt eine Rolle. Je höher die Beiträge, desto höher die Rente.
- Durchschnittliches Einkommen: Die Höhe der Rente hängt auch davon ab, wie viel der Arbeitnehmer im Durchschnitt während seines Berufslebens verdient hat. Das heißt, dass ein höheres Durchschnittseinkommen zu einer höheren Rente führt.
- Rentenart: Es gibt verschiedene Rentenarten, die unterschiedlich berechnet werden. Hierzu gehören die Altersrente, die Erwerbsminderungsrente und die Hinterbliebenenrente.
Die Berechnung der Rente erfolgt auf Basis des sogenannten Rentenpunktesystems. Dabei wird das Durchschnittseinkommen aller Versicherten in Deutschland als Maßstab genommen. Für jedes Jahr, in dem ein Arbeitnehmer in die Rentenversicherung einzahlt, erhält er Rentenpunkte. Je höher die Beitragszahlungen und das Durchschnittseinkommen, desto mehr Rentenpunkte werden gutgeschrieben. Der Rentenwert, also der Wert eines Rentenpunkts, wird jedes Jahr neu festgelegt und gibt an, wie viel Rente ein Rentenpunkt wert ist.
Die Höhe der Rente wird schließlich durch die Multiplikation der Rentenpunkte mit dem aktuellen Rentenwert ermittelt. Es ist zu beachten, dass die Rentenberechnung komplex ist und von vielen Faktoren abhängt. Um die individuelle Rentenhöhe zu berechnen, sollten daher alle persönlichen Daten, wie das Einkommen, der Rentenversicherungsverlauf und die geplante Renteneintrittsalter, berücksichtigt werden.
Durch verschiedene Maßnahmen die Rente erhöhen
Es gibt verschiedene Möglichkeiten, die eigene Rente zu erhöhen. Im Folgenden sind einige Optionen aufgeführt:
- Längere Einzahlung in die Rentenversicherung: Wer länger in die Rentenversicherung einzahlt, sammelt mehr Rentenpunkte und erhält dadurch eine höhere Rente. Dies kann durch längeres Arbeiten, eine spätere Rentenbeantragung oder freiwillige Einzahlungen in die Rentenversicherung erreicht werden.
- Höhere Einzahlungen in die Rentenversicherung: Durch höhere Rentenbeiträge kann man mehr Rentenpunkte sammeln und somit eine höhere Rente erhalten. Dies ist insbesondere für Selbstständige und Freiberufler relevant, da sie oft keine Arbeitgeber haben, die Rentenbeiträge für sie zahlen. Sie können jedoch freiwillige Einzahlungen in die Rentenversicherung leisten, um ihre Rentenansprüche zu erhöhen.
- Private Altersvorsorge: Durch eine private Altersvorsorge wie beispielsweise eine Riester- oder eine betriebliche Altersvorsorge kann man zusätzliches Kapital für den Ruhestand aufbauen. Hierbei gibt es staatliche Förderungen und Steuervorteile, die dazu beitragen, dass man im Alter mehr Geld zur Verfügung hat.
- Wohn-Riester: Wer eine Immobilie besitzt oder erwerben möchte, kann die Riester-Förderung auch für eine Finanzierung nutzen. Hierbei wird ein Teil der Zulagen und Steuervorteile für die Tilgung des Immobilienkredits verwendet. Im Alter kann die Immobilie dann beispielsweise vermietet oder verkauft werden, um zusätzliches Einkommen zu erzielen.
- Nachzahlungen: Wer in der Vergangenheit Lücken im Rentenversicherungsverlauf hat, kann diese durch Nachzahlungen schließen. Dadurch werden Rentenpunkte gutgeschrieben und die Rente erhöht sich entsprechend.
Flexible Rentenbezugsform: Wer flexibel ist und beispielsweise eine Teilrente oder eine Vorruhestandsregelung in Anspruch nimmt, kann gegebenenfalls eine höhere Rente erhalten, wenn er später in den regulären Rentenbezug geht.
Fazit
Das Krankengeld in Deutschland ist für Arbeitnehmer eine gute Sache. Es sorgt dafür, dass man seinen Lebensunterhalt trotz lang andauernder Krankheit weiterhin gut bestreiten kann. Trotzdem sollte man stets im Hinterkopf behalten, dass das Krankengeld von der Höhe her nur einen Teil des eigentlichen Nettogehalts beträgt. Möchte man vermeiden, dass man weniger Geld erhält, empfiehlt es sich zu versuchen, das Krankengeld bzw. eine längere Krankheit zu vermeiden oder anders gesagt das Risiko einer Krankheit zu verringern.
Sportliche Aktivitäten, Gesundheitsvorsorge und eine gesunde Ernährung sind nur drei Möglichkeiten, dieses Ziel zu erreichen. In gewisser Weise hat das Krankengeld Einfluss auf die spätere Rente, wobei dieser Einfluss nicht unbedingt negativ sein muss. Es werden immerhin weiter Beiträge in die Rentenversicherung eingezahlt. Um eine möglichst hohe Rente zu erhalten, kann man schon früh, durch verschiedene Methoden, anfangen für die Rente zu sparen oder sein Geld zum Beispiel clever anzulegen. Beachtet man einige Tipps und Tricks, steht einem entspannten Rentenleben nichts mehr im Wege.