Sachwertanlage in der Niedrigzinsphase – Immobilien hoch im Kurs

Schon seit Jahren gibt es immer mehr Anleger, die in der anhaltenden Niedrigzinsphase nach Alternativen zu zwar sicheren, aber relativ niedrig verzinslichen Anlageformen suchen. Eine Gattung von Anlageprodukten, die in dem Zusammenhang von Bankberatern und anderen Experten häufig genannt wird, sind die sogenannten Sachwerte. Dabei handelt es sich Vermögenswerte, die einen Materialwert haben, wie zum Beispiel Edelmetalle, Antiquitäten oder auch Immobilien. Besonders die Anlage in Immobilien ist gefragt, denn die Wertsteigerung ist unabhängig von Zinsmärkten und Börsen.

Immobilien nach wie vor ein Wachstumsmarkt

Eine Sachwertanlage ist immer dann besonders aussichtsreich, wenn es sich um einen Wachstumsmarkt handelt. Der Immobiliensektor zählt nach wie vor dazu, auch wenn die Immobilienpreise in den letzten zehn Jahren bereits deutlich angestiegen sind und manche Experten mittlerweile das Bilden einer Immobilienblase fürchten. Trotzdem gibt es eine Reihe von Argumenten, die für das Investment in sogenanntes Betongold sprechen. So ist die Anlage in Immobilien unter anderem mit den folgenden Vorzügen verbunden:

  • Anlage mit echtem Sachwert als Basis
  • Inflationsschutz
  • Durchschnittlich guten Renditen
  • Variable Anlageoptionen
  • Ideal zur Portfoliomischung

In der Praxis würden definitiv noch deutlich mehr Anleger in Immobilien investieren, wenn sie nicht davon ausgehen würden, dass dies nur über den Direktkauf eines Objektes funktionieren wurde. Tatsächlich ist vor allem der Kauf einer Immobilie mit anschließender Vermietung oder Verpachtung aussichtsreich, wenn es um überdurchschnittliche Renditen geht. Darüber hinaus gibt es allerdings noch Alternativen, die in den Bereich des indirekten Investments in Betongold fallen und auf die wir im Beitrag ebenfalls näher eingehen werden.

Direktanlage in Immobilien: Kauf von Gewerbeimmobilien oder Mehrfamilienhäusern

Wer als Anleger eine gewisse Kapitalsumme zur Verfügung hat oder von der Bank einen größeren Kredit bekommen kann, der kann durchaus an den Direktkauf einer Immobilie denken. Dieser ist tatsächlich der direkteste Weg, wie du ohne Umwege von einer eventuell positiven Entwicklung des Immobilienmarktes mitsamt der entsprechenden Preise profitieren kannst. Allerdings ist es empfehlenswert, dass du dich im Immobiliensektor gut auskennst, denn sonst kann es sich schnell um ein Verlustgeschäft handeln. Grundsätzlich gibt es die folgenden Optionen, wie du mit dem Eigentum an einer Immobilie als Anleger Geld verdienen kannst:

  • Kauf und späterer Verkauf zu höherem Preis (Handel mit Immobilien)
  • Kauf der Immobilie und anschließende Vermietung des Objektes oder einzelner Wohnungen
  • Kauf einer Immobilie, Sanierung und späterer Verkauf mit Mehrwert

Am häufigsten wird bei einem direkten Investment definitiv die zweite Variante gewählt, also beispielsweise eine Gewerbeimmobilie oder ein Mehrfamilienhaus zu erwerben, um das Objekt anschließend entweder komplett oder in Einheiten zu verpachten oder zu vermieten. Die entsprechenden Einnahmen resultieren dann aus Miet- bzw. Pachterträgen, die natürlich größer als sämtliche Aufwendungen sein sollten, die im Zusammenhang mit der Finanzierung und dem Unterhalt des Objektes stehen. Wer sich als Anleger allerdings – oft aus guten Gründen – vor einem solchen Direktinvestment scheut, dem stehen noch indirekte Anlagemöglichkeiten als Option zur Verfügung.

Beispielkalkulation für die Vermietung einer gekauften Immobilie

Wie kann ich auf indirektem Wege in Immobilien investieren und vom Betongold profitieren?

Manchen Anlegern ist nicht bekannt, dass es auch außerhalb des Direktkaufes einer Immobilie Möglichkeiten gibt, in Betongold zu investieren und von den Vorteilen der Sachwertanlage zu profitieren. Man bezeichnet diese Anlagemöglichkeiten oft zusammengefasst auch als indirekte Investments in Immobilien. Am Markt stehen diesbezüglich vor allem die folgenden Optionen bereit:

  • Offene Immobilienfonds
  • Geschlossene Immobilienfonds
  • Crowdinvesting (in Immobilien)
  • Nachrangdarlehen
  • Beteiligungen aller Art
  • Immobilienaktien
  • Spekulative Finanzinstrumente wie Derivate

Du siehst also, dass es mehr als fünf unterschiedliche Anlageoptionen gibt, mittels derer du indirekt in Immobilien Geld anlegen kannst.

Offene Immobilienfonds: Für Kleinanleger und Sparer ideal geeignet

(Screenshot, Quelle: comdirect)

Du musst keineswegs über sechsstellige Kapitalsummen verfügen, wenn du in Immobilien investieren möchtest. Mittels offener Immobilienfonds, wie dem Deka-ImmobilienEuropa (WKN 980956), kannst du sogar regelmäßig in Betongold sparen oder kleinere Beträge anlegen. Dies funktioniert, indem du Anteile an einem offenen Immobilienfonds erwirbst, was oft schon ab 50 Euro Kapitaleinsatz möglich ist. Offene Immobilienfonds funktioniert so, dass sie das Kapital der Anteilskäufer in verschiedene Objekte investieren, diese wiederum vermieten und so Erträge generieren. Der große Vorteil offener Immobilienfonds ist die Risikostreuung, denn das Geld der Anleger wird in mehrere Immobilien angelegt.

Geschlossene Immobilienfonds: höhere Renditen bei größerem Risiko

Nur auf den ersten Blick klingen geschlossene Immobilienfonds ähnlich wie offene Fonds dieser Art. Tatsächlich gibt es wesentliche Unterschiede der geschlossenen zu offenen Immobilienfonds . So musst du als Anleger bei geschlossenen Immobilienfonds in der Regel mindestens 10.000 bis 20.000 Euro investieren und dein Kapital für mindestens 4-5 Jahre binden. Darüber hinaus gibt es in der Regel bei geschlossenen Immobilienfonds keine Risikostreuung, denn das Geld der Anleger fließt nur in ein Objekt. Das wiederum führt zu einem recht hohen Risiko, sodass selbst der Totalausfall des investierten Kapitals möglich ist. Auf der anderen Seite können Anleger jedoch bei überdurchschnittlichen Erträgen von einer sehr guten Rendite profitieren, die teilweise sogar mehr als acht Prozent beträgt.

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Crowdinvesting als relativ neue Anlagevariante

Eine vergleichsweise neue Option, wie du ebenfalls indirekt in Immobilien investieren und von der Sachwertanlage profitieren kannst, ist es sogenannte Crowdinvesting. In diesem Fall investierst du dein Kapital in ein einzelnes Immobilienprojekt, benötigen jedoch bei Weitem nicht so viel Geld, wie es bei geschlossenen Immobilienfonds oder sonstigen Beteiligungen der Fall wäre. Stattdessen meldest du dich auf einer Crowdinvesting-Plattform wie Propvest an, suchst dort nach geeigneten Projekten und kannst oft schon ab 100 Euro ein Investment vornehmen.

(Screenshot, Quelle: Propvest)

Auf diese Weise erzielst du eine gute Risikostreuung, die du dadurch erreichst, dass du dein Geld aufteilst und zum Beispiel in zehn unterschiedliche Immobilienprojekte fließen lässt. Trotzdem ist es natürlich auch beim Crowdinvesting in Immobilien möglich, größere Verluste zu erleiden. Die Rendite hängt vor allem davon ab, wie aussichtsreich das Projekt ist und was Ihnen der jeweilige Projektinitiator an Ertrag anbieten möchte.

Nachrangdarlehen und sonstige Beteiligungen in Immobilien

Neben geschlossenen Fonds und dem Crowdinvesting gibt es weitere Möglichkeiten, wie du dich an einem Immobilienprojekt beteiligen kannst. Manche Unternehmen, insbesondere Projektentwickler, sammeln zum Beispiel Kapital über sogenannte Nachrangdarlehen ein. Du gibst dem Projektentwickler demzufolge einen Kredit, für den du meistens einen festen Zins erhältst. Nachrangdarlehen sind allerdings relativ riskant, weil du im Fall der Insolvenz mit deinen Ansprüchen allen anderen Gläubigern nachgestellt bist. Bei sonstigen Beteiligungen solltest du genau auf die Konstruktion und die Bedingungen achten, vor allem im Hinblick auf das Risiko, die möglichen Erträge und eventuelle Kosten.

Immobilienaktien und spekulative Finanzinstrumente

Eine sehr indirekte Möglichkeit des Investments in Immobilien ist der Kauf sogenannter Immobilienaktien. So werden die Wertpapiere von Aktiengesellschaften bezeichnet, die im Rahmen der Geschäftstätigkeit in größerem Umfang im Immobiliensektor zu tun haben. Es handelt sich dabei zum Beispiel um Maklerunternehmen, Wohnungsbaugesellschaften oder Projektentwickler. Selten verläuft der Kurs der entsprechenden Aktien 1:1 zu den steigenden Immobilienpreisen, da in eine Aktiengesellschaft noch weitere Faktoren mit einfließen. Wer jedoch Spaß an der Anlage an der Börse hat, für den sind Immobilienaktien durchaus eine gute Option.

Magst du es relativ spekulativ? Dann gibt es natürlich auch Finanzinstrumente, mittels derer du mit einem hohen Risiko, aber der Chance auf hohe Gewinne in kurzer Zeit im Immobilienbereich Geld investieren kannst. Dazu sind insbesondere die Derivate geeignet, wie zum Beispiel Futures, Optionen, CFDs oder Zertifikate, die auf eine bestimmte Art und Weise Immobilien als Basis haben.

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