Auch in diesem Jahr gibt es deutschlandweit wieder unzählige Berufsanfänger, die zum Beispiel nach dem Ende ihrer Ausbildung oder des Studiums damit beginnen, einer geregelten Tätigkeit nachzugehen. Dieser Lebensabschnitt ist neu und beinhaltet zahlreiche Veränderungen, sowohl im beruflichen als auch im privaten Bereich. Ganz besonders wichtig ist es, dass sich Berufsanfänger – vielleicht zum ersten Mal – intensiver mit dem Thema Finanzen auseinandersetzen. In unserem Beitrag erfährst du, worauf du als Berufsstarter achten solltest und welche Finanzthemen jetzt für dich auch im Jahre 2023 besonders relevant sind.
- Finanzielle Grundlagen schaffen von großer Bedeutung
- Einnahmen und Ausgaben: Erstmals mehrere Fixkosten für Berufsstarter
- Versicherungen: Schutz für Berufsanfänger wichtig
- Finanzierungen eventuell für Berufsanfänger ein Thema
- Vermögensaufbau, private Altersvorsorge und Rücklagen bilden
- Fazit zu Berufsstartern und Finanzen im Jahre 2023
Finanzielle Grundlagen schaffen von großer Bedeutung
Berufsanfänger haben oft das erste Mal überhaupt in größerem Umfang mit dem Thema Finanzen zu tun. Zwar haben heutzutage schon viele Kinder und Jugendliche ein eigenes Girokonto, aber dieses wird normalerweise in nur geringem Umfang in Anspruch genommen. An Geldanlagen oder Kredite ist zudem bei vielen Studenten, Auszubildenden und Schülern bis zu einer Anstellung nicht zu denken. Generell ist es allerdings empfehlenswert, sich spätestens mit dem Berufsstart mehr zum Thema Finanzen zu informieren. Dabei gibt es vor allem die folgenden Rubriken, die auch in 2023 für Berufsstarter wichtig sein können:
- Einnahmen und Ausgaben
- Versicherungen
- Finanzierungen
- Bilden von Rücklagen und Vermögensaufbau
Mit diesen Themen möchten wir uns etwas näher beschäftigen und erläutern, warum diese für Berufsstarter besonders wichtig sind.
Einnahmen und Ausgaben: Erstmals mehrere Fixkosten für Berufsstarter
Mit dem Start ins Berufsleben ist für viele, junge Erwachsene häufig die erste eigene Wohnung verbunden. Das bedeutet vor allem zusätzliche Kosten, die zum Beispiel in folgender Form anfallen:
- Miete
- Mietnebenkosten
- Wohnungseinrichtung
- Lebensunterhaltskosten
Wer zum Beispiel zuvor bei den Eltern gewohnt hat, kennt es vermutlich gar nicht, Lebensmittel, Kleidung und Hygieneartikel selbst zu bezahlen. Hinzu kommen nicht nur die Mietkosten, sondern meistens wird auch durch den Weg zur Arbeit das Auto häufiger genutzt. Das wiederum führt dazu, dass mehr Benzinkosten als vorher anfallen oder stattdessen andere Mobilitätskosten, zum Beispiel für eine Fahrkarte, relevant sind.
Bei diesen Ausgaben kann man schnell den Überblick verlieren und vielleicht sogar aufgrund der ersten Gehälter dazu neigen, mehr Geld auszugeben, als eigentlich zur Verfügung steht. Deshalb ist es bereits für Berufsbilder empfehlenswert, nach den ersten Monaten eine sogenannte Einnahmen- und Ausgabenrechnung zu erstellen. Diese hilft dabei, die Summe der Ausgaben zu identifizieren und festzustellen, ob nicht bereits in diesem Stadium nach Anfang der beruflichen Tätigkeit mehr Geld ausgegeben als eingenommen wird.
Die Einnahmen- und Ausgabenrechnung ist einfach, denn du musst dort lediglich deinem Einkommen die Fixkosten pro Monat gegenüberstellen, beispielsweise in Form der Miete, der Mietnebenkosten, Versicherungsprämien und der Lebensunterhaltskosten. Wenn das frei verfügbare Einkommen positiv ist, als die Ausgaben geringer als die Einnahmen sind, besteht kein weiterer Handlungsbedarf. Ist jedoch das Gegenteil der Fall, solltest du bereits in dieser Phase damit beginnen, Ausgaben zu reduzieren.
Versicherungen: Schutz für Berufsanfänger wichtig
Mit dem Start ins Berufsleben fällt auch in vielen Fällen eine Absicherung weg, die bisher vielleicht über die Eltern bestanden hat. Neben vielen optionalen und zum Teil auch eher überflüssigen Versicherungen gibt es auf der anderen Seite mehrere Versicherungsarten, die Berufsanfänger haben sollten. Dazu gehören sicherlich insbesondere:
- Private Haftpflichtversicherung
- Berufsunfähigkeitsversicherung
- Hausratversicherung
- Zahnzusatzversicherung (für gesetzliche Krankenversicherte)
Der Schutz durch die Privathaftpflicht-Versicherung ist besonders wichtig, denn dieser erstreckt sich auf alltägliche Risiken, die allerdings zum Teil zu hohen Schadenssummen führen können. Neben den genannten Versicherungsarten gibt es noch weitere Versicherungen, die von Fall zu Fall ebenfalls sinnvoll sein können. Dazu gehören zum Beispiel die private Unfallversicherung oder auch eine Rechtsschutzversicherung. Diese Versicherung kann sinnvoll sein, wenn es insbesondere um den Verkehrs- und Mietrechtsschutz geht.
Finanzierungen eventuell für Berufsanfänger ein Thema
Unter Umständen sind auch Finanzierungen für Berufsstarter bereits ein Thema. Eventuell musst du das erste Auto finanzieren oder die Wohnungseinrichtung, falls du zusammen mit dem Berufsstart deine erste, eigene Wohnung beziehst. Darüber hinaus möchtest du vielleicht mit dem ersten Gehalt etwas konsumieren, sodass du diesbezüglich ebenfalls eine Finanzierung in Anspruch nehmen möchtest. Wichtig ist vor allem, dass du darauf achtest, dass deine kalkulierte Kreditrate gut tragbar ist. Wie hoch die Darlehensrate sein darf, kannst du insbesondere der zuvor bereits ausführlich erläutert Einnahmen- und Ausgabenrechnung entnehmen.
Vermögensaufbau, private Altersvorsorge und Rücklagen bilden
Im Grunde noch wichtiger als eine Finanzierung ist bereits für Berufsstarter der Vermögensaufbau und rechtzeitig an die private Altersvorsorge zu denken. Schon mit kleinen Sparbeiträgen im Monat lässt sich so kontinuierlich ein Vermögen aufbauen, welches natürlich auch der privaten Altersvorsorge dienen kann. In dem Zusammenhang solltest du dich mit verschiedenen Sparverträgen auseinandersetzen, um die für dich beste Option zum Vermögensaufbau zu finden. Dazu stehen an den Finanzmärkten mehrere Optionen zur Auswahl, wie zum Beispiel:
- Banksparplan
- Private Rentenversicherung
- Kapitallebensversicherung
- Fondssparplan
- ETF-Sparplan
- Aktiensparplan
Die verschiedenen Sparpläne unterscheiden sich insbesondere im Hinblick auf die Sicherheit auf der einen und die Rendite auf der anderen Seite. Du solltest dementsprechend vergleichen, welcher Sparplan für dich voraussichtlich die beste Option darstellt. Unter Umständen macht es sogar Sinn, die Beratung durch die Bank in Anspruch zu nehmen.
Vermögensaufbau mit staatlicher Förderung kombinieren
Nach wie vor gibt es auch in 2023 staatliche Unterstützung beim Vermögensaufbau, insbesondere in Form der Riester-Rente. Voraussetzung ist lediglich, dass du den Vermögensaufbau nutzt, um so eine private Altersvorsorge aufzubauen. In diesem Fall kannst du als Alleinstehender vom Staat immerhin pro Jahr im besten Fall 175 Euro an Grundzulage erhalten. Sind sogar Kinder im Haus, kommen noch einmal pro Kind 300 Euro Kinderzulage mit dazu. Darüber hinaus gibt es noch andere staatliche Förderungen, die du ebenfalls oft mit dem Vermögensaufbau kombinieren kannst. Zu nennen sind hier zum Beispiel die Wohnungsbauprämie oder auch die Arbeitnehmersparzulage, bei denen du allerdings bestimmte Einkommensgrenzen beachten musst.
Fazit zu Berufsstartern und Finanzen im Jahre 2023
Auf Berufsbeginner kommen auch in diesem Jahr einige Herausforderungen zu, die auch teilweise den Finanzbereich betreffen. So solltest du dich darum kümmern, dass deine Einnahmen- und Ausgabensituation von Beginn an stimmt, du ausreichend versichert bist und dich nicht bei einer eventuellen Finanzierung übernimmst. Ebenfalls empfehlenswert ist, schon mit dem Berufsbeginn daran zu denken, regelmäßig Vermögen aufzubauen. Dieses kann als Rücklage dienen, aber auch als spätere, private Altersvorsorge.