Nachhaltigkeit ist mittlerweile nicht nur ein Trend, sondern immer mehr Menschen richten teilweise ihren Alltag nach diesen Prinzipien aus. Dies gilt unter anderem auch für die Finanzmärkte, an denen sogenannte grüne Investments bei immer mehr Anlegern beliebt sind. Auf der anderen Seite gibt es allerdings zahlreiche Bankkunden, die zwar schon einmal von Nachhaltigkeit gehört haben, im Zusammenhang mit Geldanlagen damit jedoch nichts anzufangen wissen. Aus dem Grund möchten wir uns im folgenden Beitrag etwas näher mit dem Thema nachhaltig investieren, grüne Geldanlagen und diesem Sektor an den Finanzmärkten beschäftigen.
- Nachhaltigkeit wird immer öfter zu einem Anlageziel
- Was ist eine nachhaltige Kapitalanlage überhaupt?
- Welche Projekte schließen eine nachhaltige Geldanlage aus?
- Welche Branchen stehen in Verbindung mit nachhaltigen Geldanlagen?
- Verschiedene Anlageprodukte im Bereich grüne Geldanlagen
- Nachhaltigkeitsfonds als spezielle Art des Investments
Nachhaltigkeit wird immer öfter zu einem Anlageziel
In den letzten zehn Jahren gab es an den Finanzmärkten eine enorme Entwicklung, was den Bereich grüne Investments und nachhaltige Geldanlagen betrifft. Wünschten sich Anleger früher in erster Linie eine gute Rendite und hohe Sicherheit nebst Flexibilität von ihrer Kapitalanlage, so wird mittlerweile meistens zusätzlich der Wunsch geäußert, dass es sich um ein möglichst nachhaltiges Investment handeln sollte. Für manche Anleger und Sparer steht die Nachhaltigkeit mittlerweile sogar im Vordergrund, noch vor Sicherheit und Rendite.
Was ist eine nachhaltige Kapitalanlage überhaupt?
Lass uns zunächst darauf eingehen, worum es sich bei einer nachhaltigen Kapitalanlage überhaupt handelt. Oftmals wird alternativ auch von einem grünen Investment oder grünen Geldanlagen gesprochen, wenn es um das Thema nachhaltig geht. An den Finanzmärkten werden solche Kapitalanlagen in den Bereich der grünen Investments und somit nachhaltigen Geldanlagen eingeordnet, bei denen die Banken und andere Finanzdienstleister darauf achten, dass mit dem durch die Anleger zufließenden Kapital keine bestimmten Projekte finanziert werden.
Es geht also praktisch um eine Art Blacklist. Auf der anderen Seite existieren ebenfalls Projekte, die selbst nachhaltig sind und dementsprechend ideal zu grünen Investments passen. Etwas allgemeiner kann man festhalten, dass diejenigen Kapitalanlagen zu den grünen Investments und somit nachhaltigen Geldanlagen zählen, bei denen die folgenden Aspekte eine Rolle spielen und bestimmte Kriterien erfüllt werden, nämlich:
- Umwelt- und Klimaschutz
- An Werten orientiertes Management
- Verträgliche und moderne Produktionsbedingungen
- Ökologische Verträglichkeit
- Gesellschaftliche Aspekte
Die durch nachhaltige Geldanlagen finanzierten Projekte sollten also im Idealfall zwar ihre Ziele erfüllen und einen Bedarf befriedigen. Auf der anderen Seite darf dies jedoch nicht dazu führen, dass die nachfolgenden Generationen, das Klima, die Umwelt oder die gesamte Gesellschaft dadurch einen dauerhaften und eventuell nicht mehr reparablen Schaden erleiden. Aus dem Grund arbeiten manche Banken und Finanzdienstleister mit der zuvor bereits kurz erwähnt Blacklist, indem Geldanlagen und die daraus resultierenden Gelder auf keinen Fall für bestimmte Vorhaben verwendet werden dürfen.
Welche Projekte schließen eine nachhaltige Geldanlage aus?
Es gibt einige Branchen und Projekte, die schlichtweg nicht zu dem Thema Nachhaltigkeit und damit auch nicht zu nachhaltigen Kapitalanlagen passen. Deshalb arbeiten manche Banken mit einer Blacklist und würden angebotene, nachhaltige Geldanlagen mit den bereitgestellten finanziellen Mitteln zum Beispiel nicht in den folgenden Bereichen im Rahmen einer Darlehensvergabe und somit zur Projektfinanzierung nutzen:
- Atom- und Rüstungsindustrie
- Fossile Brennstoffe
- Chlorchemie
- Gentechnik
- Tierversuchsanstalten (kosmetisch)
- Unternehmen, bei denen Kinderarbeit bekannt ist
Es sind also sowohl fehlende ethische, ökologische als auch durchaus ebenso ökonomische Faktoren, die ein bestimmtes Ausschlusskriterium für nachhaltige Geldanlagen darstellen.
Welche Branchen stehen in Verbindung mit nachhaltigen Geldanlagen?
Das Gegenteil der zuvor genannten Blacklist ist eine Positivliste. Dabei handelt es sich um Projekte und Unternehmen sowie Branchen, die einerseits Kapital benötigen, zu denen auf der anderen Seite aber auch die grünen Investments sehr gut passen. Typisch für nachhaltige Geldanlagen als Grundlage sind zum Beispiel Unternehmen und Projekte aus den Bereichen erneuerbare Energien, nachhaltige Gebäude oder Elektromobilität. Die Bereiche Wald- und Forstwirtschaft, Wasserkraftwerke sowie die gesamte Bio-Branche passen ebenfalls sehr gut zu nachhaltigen Investments.
Verschiedene Anlageprodukte im Bereich grüne Geldanlagen
Vom Grundsatz her stehen für nachhaltig orientierte Anleger nahezu alle Arten von Finanzprodukten zur Verfügung, die auch bei konventionellen Investments genutzt werden können. Der Grund besteht darin, dass es weniger auf die Art der Geldanlage ankommt, sondern stattdessen, wofür die Mittel der Anleger verwendet werden. Das wiederum bedeutet, dass ein Tagesgeldkonto der Bank A ein nachhaltiges Investment darstellen kann, weil die Bank das Guthaben zum Beispiel an ein Unternehmen in Form eines Kredites zur Verfügung stellt, das im Bereich erneuerbare Energien tätig ist.
Das gleiche Tagesgeldkonto kann allerdings bei der Bank B nicht in den Bereich der grünen Geldanlagen fallen, weil die das Kreditinstitut das Geld der Anleger vielleicht an eine Rüstungsfirma verleiht. Auf dieser Grundlage gibt es dementsprechend für Anleger ein breites Portfolio an Anlageformen und Anlageprodukten, die in den Bereich der nachhaltigen Geldanlagen fallen können. Typische Beispiele sind in erster Linie:
- Ökologische Anleihen
- Umweltaktien
- Nachhaltigkeitsfonds
- Nachhaltige ETFs
Dabei handelt es sich bereits um spezielle Geldanlagen, die explizit dem Gedanken der Nachhaltigkeit, des Klimaschutzes und ökologische Verträglichkeit anpreisen. Eine Umweltaktie zum Beispiel ist ein Wertpapier, welches von einem Unternehmen emittiert wird, dass sich die Nachhaltigkeitsprinzipien auf die Fahnen geschrieben hat. Das bedeutet, dass zum Beispiel großen Wert auf eine gute Mitarbeiterführung gelegt wird, die Firma arbeitet nachhaltig sowie klimaschonend und ist vielleicht sogar selbst im Bereich Umweltschutz oder Nachhaltigkeit tätig. Dabei kann es sich zum Beispiel um ein Unternehmen handeln, welches Windkraftanlagen baut oder im Bereich Biogasanlagen aktiv ist.
Name | 3-Jahres-Rendite (Stand 28.5.22) | Ausschüttend | ISIN |
---|---|---|---|
Amundi IS Amundi MSCI Wld SRI ETF DR | 44,62% | nein | LU1861134382 |
BNPP E MSCI Wld SRI S-Sr 5% Cpd ETF C | 43,60% | nein | LU1291108642 |
iShares MSCI World SRI ETF USD Dist | 44,06% | ja | IE00BDZZTM54 |
Lyxor MSCI Wld ESG Ld Ext DR ETF Acc | 37,31% | nein | LU1792117779 |
UBS(Lux)FS MSCI World SRI USD Adis | 35,42% | ja | LU0629459743 |
iShares Thomson Reuters Incl & Divst ETF | 35,29% | nein | IE00BD0B9B76 |
Nachhaltigkeitsfonds als spezielle Art des Investments
Für viele Anleger oder Sparer sind prinzipiell Fonds ein interessantes Investment. In dieser Sparte gibt es ebenfalls mittlerweile einige grüne Geldanlagen, wie zum Beispiel sogenannte Nachhaltigkeitsfonds. In den meisten Fällen handelt es sich dabei um Aktienfonds, die nur Aktien solcher Unternehmen im Portfolio haben, die nach bestimmten Nachhaltigkeitskriterien arbeiten. Nicht selten legen die Gesellschaften in dem Zusammenhang die sogenannten ESG-Kriterien zu Grunde, nämlich:
- Environment (Umwelt)
- Social (Gesellschaft)
- Governance (Unternehmensführung)
Wenn ein Unternehmen auf dieser Grundlage arbeitet und seine operativen Geschäfte durchführt, handelt es sich bei der entsprechenden Aktie in den meisten Fällen dadurch um Umwelt- oder Nachhaltigkeitsaktien. Diese Wertpapiere wiederum passen gut in einen Nachhaltigkeitsfonds, in den Anleger nicht nur einmalig investieren, sondern in der Regel auch regelmäßig sparen können.