Dass Immobilien eine sehr gute Geldanlage sein können, erfahren mittlerweile immer mehr Anleger. Grundsätzlich stehen an den Märkten eine Reihe von Möglichkeiten zur Verfügung, auf welche Art und Weise Anleger ihr Geld in Immobilien investieren können. So gibt es neben dem Direktinvestment, also dem Kauf von Objekten, mehrere Optionen im Bereich der indirekten Geldanlage. Darüber hinaus differenzieren Bank- und Anlageberater mittlerweile häufiger zwischen unterschiedlichen Immobilienarten. Als besonders aussichtsreich gilt momentan ein Investment unter anderem in Pflegeimmobilien.
Was sind Pflegeimmobilien eigentlich?
Der Begriff Pflegeimmobilien ist zwar vielen Anlegern bekannt, jedoch treten in dem Zusammenhang häufiger Fragen auf, was eigentlich im Detail mit einer Pflegeimmobilie für ein Objekt gemeint ist. Etwas verallgemeinert fallen sämtliche Immobilien in die Gruppe der Pflegeimmobilien, bei denen das Wohnen oder die Immobilie selbst in direktem Zusammenhang mit der Pflege-Branche steht. Klassischerweise fallen insbesondere die folgenden Objektarten unter die Pflegeimmobilien:
- Pflege- und Altenheime
- Seniorenwohnungen
- Betreutes Wohnen
- Wohnanlagen für Senioren
Zusammengefasst geht es also bei Pflegeimmobilien um Häuser, in denen bevorzugt Menschen im fortgeschrittenen Alter leben und bei denen es in der Regel zusätzlich eine Betreuung durch Fachkräfte aus dem Pflegebereich gibt. Das bekannteste Beispiel für Pflegeimmobilien sind sicherlich Pflegeheime, aber auch Seniorenwohnungen in speziellen Anlagen nehmen in den vergangenen Jahren immer weiter zu.
Pflegemarkt als Wachstumsbranche
Dass ein Investment in Pflegeimmobilien sehr attraktiv sein kann, hat vor allem damit zu tun, dass es sich beim gesamten Pflegemarkt um eine Wachstumsbranche handelt. Das wiederum ist vorrangig darauf zurückzuführen, dass die Menschen in Deutschland – durchschnittlich betrachtet – immer älter werden. Daher steigt die Anzahl derjenigen Personen, die pflegebedürftig sind oder später pflegebedürftig sein werden, stetig an. Darüber hinaus gibt es immer seltener Mehrgenerationen, die unter einem Dach wohnen. Tendenziell existieren auch im Alter mehr Alleinstehende, als es noch vor einigen Jahrzehnten der Fall war. Das wiederum führt dazu, dass die Nachfrage nach Plätzen in Pflegeheimen oder seniorengerechten Wohnungen immer weiter wächst.
All diese Faktoren führen dazu, dass die Angebote an Pflegeimmobilien in der Summe geringer als die Nachfrage ist. Das wiederum ist im Rahmen einer normal funktionierenden Marktwirtschaft fast immer ein Grund dafür, dass Preise ansteigen. Dies lässt sich auch im Bereich der Pflegeimmobilien nachvollziehen, denn die Preise für entsprechende Häuser und Wohnungen sind in den letzten zehn Jahren deutlich angestiegen. Das ist natürlich für Anleger eine sehr gute Voraussetzung, die ihr Kapital in den Wachstumsmarkt Pflege und speziell in Pflegeimmobilien investieren möchten.
Wie kann ich in Pflegeimmobilien investieren – direktes Investment
Wie es grundsätzlich bei einer Immobilienanlage der Fall ist, so gibt es auch bei einem möglichen Investment in Pflegeimmobilien zwei unterschiedliche Option. Die erste Variante besteht darin, dass du dich mit deinem Kapital direkt an einer Pflegeimmobilien beteiligst. Entweder erwirbst du das gesamte Objekt oder zum Beispiel einzelne Wohnungen, die sich innerhalb einer Seniorenwohnanlage befinden. In beiden Fällen brauchst du normalerweise Kapital im mindestens sechsstelligen Bereich, weshalb diese Form des direkten Investments in Pflegeimmobilien nahezu ausschließlich für etwas vermögendere Privatanleger oder institutionelle Investoren infrage kommt.
Indirekte Anlage in Pflegeimmobilien
Alternativ existiert jedoch auch bei Pflegeimmobilien die Möglichkeit, indirekt zu investieren. Das bedeutet, dass du in dem Fall kein Pflegeheim, keine Seniorenwohnung oder eine anderweitige Pflegeimmobilie erwirbst, sondern stattdessen über entsprechende Finanzinstrumente versuchen, eine positive Rendite auf Grundlage möglichst steigender Immobilienpreise zu erzielen. Zu diesem Zweck stehen an den Finanzmärkten mehrere Anlageprodukte zur Verfügung, nämlich:
- Geschlossene Immobilienfonds
- Offene Immobilienfonds
- Immobilienaktien
- ETF-Fonds
- Zertifikate
- Crowdinvesting
Bei all diesen Anlagen und Finanzinstrumenten musst du natürlich darauf achten, dass die jeweilige Basis eine Pflegeimmobilie oder mehrere Objekte dieser Art sind. Wenn du dich zum Beispiel für einen geschlossenen Immobilienfonds entscheidest und darüber indirekt in Pflegeimmobilien investieren möchtest, dann musst du natürlich darauf achten, dass das zu finanzierende Projekt tatsächlich etwas mit dem Pflegebereich zu tun hat.
Ein typisches Beispiel wäre, wenn der geschlossene Immobilienfonds den Bau einer Seniorenwohnanlage oder eines Pflegeheimes finanziert. Gleiches gilt für eine Anlage in offene Fonds, also in offene Immobilienfonds. Dort solltest du ebenfalls darauf achten, dass die entsprechende Fondsgesellschaft in erster Linie in Pflegeimmobilien investiert und nicht etwa sehr breit gestreut in allen möglichen Formen von Gewerbeimmobilien.
Eine weitere Alternative des indirekten Investments in Pflegeimmobilien kann darin bestehen, dass du dich gezielt für bestimmte Immobilienaktien entscheidest. Im Fokus stehen dann Unternehmen, die im Pflegebereich tätig sind und natürlich in dem Zusammenhang auch mit Pflegeimmobilien zu tun haben sollten. Dabei kann es sich zum Beispiel um eine große Baufirma handeln, die sich auf das Errichten von Pflegeheimen, Seniorenwohnungen und entsprechende Seniorenwohnanlagen spezialisiert hat. Sind deren Aktien an der Börse notiert, kannst du über diesen Weg durchaus von steigenden Preisen der Pflegeimmobilien profitieren.
Für welche Anleger ist ein Investment in Pflegeimmobilien geeignet?
Aufgrund der beschriebenen Angebote, auf welche Art und Weise du am Markt direkt oder indirekt in Pflegeimmobilien investieren kannst, ist dieser Investitionsbereich für eine große Gruppe von Anlegern und sogar Sparer geeignet. Es ist demnach keineswegs so, dass die Anlage in Pflegeimmobilien nur für institutionelle Investoren, Unternehmen oder vermögende Privatkunden infrage kommt. Es gibt mehrere Optionen eines indirekten Investments, für die deutlich weniger Kapital als beim Kauf einer Pflegeimmobilie notwendig ist.
Auf dieser Grundlage ist die Anlage in Pflegeimmobilien für eine Vielzahl von Anlegern und auch Sparer geeignet, mit Ausnahme vielleicht der äußerste sicherheitsorientierten Investoren. Nahezu keines der genannten Investments garantiert nämlich zu 100 Prozent, dass das investierte Kapital auf jeden Fall mindestens in der Größenordnung wieder zurückgezahlt wird. Insofern ist die Anlage in Pflegeimmobilien vor allem für sogenannte ertragsorientierte Investoren sehr gut geeignet. Diese wünschen sich eine gute Mischung aus solider Sicherheit und mindestens durchschnittlicher Rendite, was auf die meisten Anlageformen durchaus zutrifft, die sich auf Pflegeimmobilien beziehen.
Sogar für Sparer gibt es die Möglichkeit, indirekt mit Pflegeimmobilien ein Vermögen aufzubauen. Zu diesem Zweck sind in erster Linie die folgenden Finanzprodukte geeignet:
- Fondssparplan (offener Immobilienfonds)
- ETF-Sparplan
- Aktienfondssparplan (Immobilienaktien, speziell Pflegeimmobilien)
- Crowdinvesting
Das sogenannte Crowdinvesting in Immobilien ist noch eine relativ junge Variante, allerdings für eine sehr breite Masse an Anlegern und auch Sparern geeignet. In dem Fall investierst du nämlich in einzelne Projekte, die zum Beispiel auch im Bereich der Pflegeimmobilien angesiedelt sein können, indem du den Bau eines Pflegeheimes finanzierst. Der große Vorteil gegenüber anderen Beteiligungen, wie zum Beispiel über geschlossene Immobilienfonds, besteht darin, dass die Mindesteinlage auf den Crowdinvesting-Plattformen für gewöhnlich selten mehr als 500 Euro beträgt.