Hauseigentum oder Miete – Zwei Wohnformen im Vergleich

Zahlreiche Bundesbürger kommen in ihrem Leben irgendwann an den Punkt, an dem sie sich fragen, ob sie weiterhin zur Miete wohnen möchten oder zukünftig in einem Eigenheim leben wollen. Natürlich hängt die Beantwortung dieser Frage auch von finanziellen Faktoren ab, denn nicht jeder Verbraucher hierzulande kann sich die eigenen vier Wände leisten. Manchmal ist es allerdings tatsächlich eine Grundsatzfrage, denn auch hierzulande gibt es sowohl so genannte Miet- als auch Eigentumstypen. Doch worin liegen eigentlich die gravierenden Unterschiede, ob Menschen zur Miete wohnen oder sich für den Kauf oder Bau einer Immobilie entscheiden?

Finanzieller Aspekt: Eigenheim keineswegs immer teurer als Miete zahlen

Manche Menschen machen sich keine weiteren Gedanken um den eventuellen Bau oder Kauf eines Eigenheims, weil sie – der manchmal fälschlichen – Meinung sind, dass die eigenen vier Wände ohnehin zu teuer wären und auch teurer als Miete zahlen sind. Tatsächlich muss dies keinesfalls immer zutreffen. Manchmal ist es sogar günstiger, die Rate für einen Immobilienkredit zu zahlen als die bisherige Miete weiter an den Vermieter zu überweisen. Dies gilt natürlich insbesondere in der Niedrigzinsphase, in der Baukredite teilweise schon zu einem Zins von unter 1,5 Prozent erhältlich sind.

Auf der anderen Seite sind die Immobilien und auch Baupreise mittlerweile auf einem recht hohen Niveau angekommen. Hier spielt selbstverständlich vor allem eine Rolle, für welches Haus du dich interessierst oder entscheiden möchtest, denn die Kosten bewegen sich in einem relativ breiten Rahmen von durchschnittlich zwischen 200.000 und 400.000 Euro. Insofern muss jeder individuell kalkulieren, wenn es um die finanzielle Frage geht, ob die Miete weiterhin günstiger ist oder sogar durch den Erwerb einer Immobilie mit der zusammengehörigen Immobilienfinanzierung, bei der Eigenkapital immer wichtiger wird, zukünftig monatlich Kosten eingespart werden können.

Unabhängigkeit und Gestaltungsfreiheit sprechen oft für Immobilieneigentum

Gehen wir einmal davon aus, dass die finanzielle Frage nicht ausschlaggebend dafür ist, ob du zukünftig weiterhin zur Miete wohnst oder stattdessen ein Haus kaufen oder bauen möchtest. In diesem Fall gilt es herauszufinden, ob du eher ein Miet- oder Eigentumstyp bist. Zahlreiche Hausbesitzer nennen zum Beispiel die folgenden Vorteile, die Wohneigentum aus ihrer Sicht im direkten Vergleich mit der Miete aufweisen kann:

  • Unabhängigkeit
  • Gestaltungsfreiheit
  • Alleine wohnen
  • Grundstück mit dabei
  • Als private Altersvorsorge geeignet

Mit Unabhängigkeit ist insbesondere die Unabhängigkeit von anderen Personen wie einem Vermieter gemeint. Mieter müssen indirekt jederzeit befürchten, dass sie zum Beispiel aufgrund von Eigenbedarf aus der Wohnung oder dem Haus ausziehen müssen. Darüber hinaus führen zahlreiche Immobilieneigentümer die größeren Gestaltungsmöglichkeiten in und an der Immobilie als wesentlichen Vorteil an. Dies gilt ebenfalls im direkten Vergleich mit dem Miete zahlen. Möchtest du in deiner Mietwohnung große Veränderungen vornehmen, muss in der Regel der Vermieter dazu seine Zustimmung geben. Auch die Tatsache, dass sie zum Beispiel in einem Einfamilienhaus keine direkten Nachbarn wie in einer Mietwohnung haben, führen nicht wenige Wohnungseigentümer als Vorteil an.

Keine Schulden, direkte Nachbarn und keine finanziellen Risiken sprechen für Miete

Es gibt nicht nur Vorteile, die dazu führen, dass sich Menschen in Deutschland ein Eigenheim zulegen. Die sogenannte Eigentumsquote ist allerdings in den letzten Jahrzehnten immer weiter angestiegen, sodass mittlerweile fast die Hälfte aller erwachsenen Bundesbürger über Immobilieneigentum verfügen. Damit liegt Deutschland im europaweiten Vergleich allerdings nach wie vor relativ weit hinten, denn insbesondere in den südeuropäischen Ländern beläuft sich die Eigentumsquote teilweise auf mehr als 70 Prozent. Es hat also den Anschein, dass hierzulande besonders viele Bürger die Miete nach wie vor als alternative Wohnform zu schätzen wissen. Angeführt werden von Metern meistens die nachfolgenden Vorteile:

  • Keine finanziellen Risiken
  • Schneller Wohnortwechsel möglich (Flexibilität)
  • Direkte Nachbarn
  • Oftmals geringere, monatliche Belastung
  • Keine Schulden machen wie beim Immobiliendarlehen

Für viele Mieter ist es durchaus ein schlagendes Argument, weiterhin zur Miete zu wohnen, dass es diesbezüglich keine finanziellen Risiken gibt. Gemeint ist damit, dass Immobilieneigentümer stets ein höheres Risiko haben, sollte es zum Beispiel an oder in der Immobilie zu größeren Schäden kommen. So kostet zum Beispiel die Erneuerung eines Daches leicht zwischen 20.000 und 40.000 Euro, während Mieter solche hohen Ausgaben nicht tragen müssen. Für viele Menschen ist es zum Beispiel positiv, direkte Nachbarn zu haben. Die hohe Flexibilität wird von Mietern ebenfalls häufig als positives Argument angeführt, weil natürlich ein Wohnortwechsel so schneller und leichter möglich ist, als wenn du erst dein Immobilieneigentum veräußern müsstest.

Region und Lage beeinflussen die Entscheidung ebenfalls

Nicht immer können sich Verbraucher frei zwischen Miete und Wohneigentum entscheiden. Manchmal kommt es zum Beispiel auf die Region und Lage an, ob es in beiden Bereichen überhaupt eine größere Auswahl am Markt gibt. In den Metropolen des Landes zum Beispiel sind die Immobilienpreise für die meisten Durchschnittsverdiener inzwischen fast unbezahlbar geworden. Darüber hinaus ist Wohneigentum in Städten wie München, Hamburg, Berlin oder Frankfurt inzwischen recht knapp, wenn du nicht gerade 500.000 Euro aufwärts bezahlen kannst.

Aus dem Grund erübrigt sich die Frage manchmal, ob die aktuelle Miete zukünftig durch Wohneigentum abgelöst werden soll. Natürlich könntest du in eine Region umziehen, in der es dann am Markt zum Beispiel mehr Angebote im Immobilienbereich gibt. Auf der anderen Seite haben Weitem nicht alle Verbraucher diese Flexibilität des möglichen Umzuges, weil sie durch ihren Arbeitsplatz an einen bestimmten Wohnort gebunden sind. An den vorherigen Ausführungen erkennst du jedenfalls, dass die Entscheidung für oder gegen Miete bzw. Wohneigentum meistens eine sehr individuelle ist.

Immobilieneigentum hat aus wirtschaftlicher Sicht fast immer Vorteile

Unabhängig davon, ob du dich eher für die Miete oder das Wohneigentum entscheidest: Rein wirtschaftlich hat Immobilieneigentum nahezu immer einen deutlichen Vorteil gegenüber der Miete. Der Grund ist schlichtweg der, dass die monatlich gezahlte Miete an den Vermieter fließt, du zwar als Gegenleistung in der Wohnung leben darfst, das Geld (Miete) jedoch weg ist. Anders hingegen beim Wohneigentum.

Dort zahlst du zwar an die Bank Zinsen für das Immobiliendarlehen, die Tilgung fließt hingegen in deine eigene Tasche. Du hast also stets eine später schuldenfreie Immobilie als Gegenwert und kannst diese beispielsweise in der Form als private Altersvorsorge nutzen, als dass du dir die Ausgaben für Mieten sparen. Lediglich bei vergleichsweise hohen Bauzinsen kann sich das Bild etwas drehen. Unter dieser Voraussetzung ist es durchaus möglich, dass sich Wohneigentum aufgrund der hohen Hypothekenzinsen tatsächlich nicht mehr rentiert und das Miete zahlen auf Dauer wirtschaftlicher wäre. Aufgrund des deutschen Rentensystems sollte man dann jedoch anderweitig vorsorgen.

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