Bei Kryptowährungen denken nahezu alle an reine Spekulationen, die mit größeren Chancen auf hohe Gewinne, aber auch mit erheblichen Risiken verbunden sind. Tatsächlich machen zum Beispiel beim Bitcoin nach wie vor über 85 Prozent aller Transaktionen die Spekulation aus. Auf der anderen Seite existieren jedoch immer mehr Menschen, die alternativ oder zusätzlich gerne längerfristiger in Kryptowährungen investieren möchten. Noch stehen dazu an den Finanzmärkten lediglich wenige Produkte zur Verfügung. Eine etwas ältere Alternative kann stattdessen das sogenannte Cloud-Mining sein.
- Kryptowährung meistens als reines Spekulationsobjekt
- Zertifikate und ETFs: Geringes Angebot am Markt
- Was ist das Cloud-Mining?
- Wie funktioniert Cloud-Mining für Anleger?
- Welche Cloud-Mining-Anbieter gibt es?
- Welche Risiken beinhaltet das Cloud-Mining für Anleger?
- Welche Rendite ist beim Cloud-Mining möglich?
- Für wen ist Cloud-Mining geeignet?
Kryptowährung meistens als reines Spekulationsobjekt
Ursprünglich waren der Bitcoin und nachfolgende Kryptowährungen dafür gedacht, auf einer breiten Ebene zum Zahlungsverkehr eingesetzt werden. Auf gewisse Art und Weise sollte damit sogar langfristig das etablierte Zahlensystem der Banken ersetzt oder diesem zumindest eine gute Alternative geboten werden. Diese Vorstellung hat sich allerdings bis heute nicht erfüllt, denn nicht einmal zehn Prozent aller Online-Händler akzeptieren überhaupt Kryptowährungen als Zahlungsmittel.
Stattdessen werden Bitcoin, Ethereum, Litecoin und andere Cryptocoins in der überwiegenden Mehrheit genutzt, um durch die Spekulation auf fallende oder steigende Preise Gewinne zu generieren. Mit einem (längerfristigen) Investment hat das nichts gemeinsam, sondern die Spekulation auf Kryptowährungen ist fast schon mit einer Wette zu vergleichen. Aus dem Grund kommt diese Form der Spekulation auch für zahlreiche Anleger nicht infrage, obwohl diese sich grundsätzlich für Kryptowährungen interessieren. Daher wird verstärkt nach alternativen Möglichkeiten gesucht, um Kapital tatsächlich längerfristig auf Grundlage der Kryptowährungen zu investieren.
Zertifikate und ETFs: Geringes Angebot am Markt
Grundsätzlich gibt es durchaus einige Finanzprodukte, mit der ein langfristiges Investment in solche Werte möglich ist, die sonst eher zur Spekulation genutzt werden. Dabei handelt es sich insbesondere um die folgenden Finanzprodukte:
- Zertifikate
- ETFs
- ETCs
Optionen, Futures, Optionsscheine und CFDs fallen nicht in diese Rubrik, da diese wiederum in erster Linie zur reinen Spekulation genutzt werden. Mit ETFs, ETCs und Zertifikaten hingegen haben Anleger beim Basiswert Bitcoin oder eine andere Kryptowährung durchaus die Möglichkeit, aufgrund der meistens nicht vorhanden Laufzeitbegrenzung langfristig in die entsprechende digitale Währung zu investieren. Das Problem besteht allerdings darin, dass es solche Angebote bisher noch in einer relativ geringen Menge gibt. Daher bietet sich bisher in erster Linie das Cloud-Mining an, wenn längerfristig von steigenden Preisen bei Kryptowährungen profitiert werden soll.
Was ist das Cloud-Mining?
Mit dem Begriff Mining wird das Generieren neuer Coins einer bestimmten Kryptowährung bezeichnet. Bekannt ist zum Beispiel das Bitcoin Mining, indem häufig einzelne Personen Zuhause einen leistungsstarken Rechner haben. Dieser wiederum muss mathematische Aufgaben lösen und erhält als Belohnung einen neuen Coin der entsprechenden Kryptowährung, zum Beispiel einen Bitcoin. Dass das Mining durchaus attraktiv sein kann, zeigt allein beim Bitcoin der Gegenwert. Immerhin würde der Miner für jede gelöste Aufgabe einen Bitcoin im Gegenwert von zeitweise über 50.000 Euro erhalten.
Trotzdem ist dieses sogenanntes Solo-Mining immer unattraktiver geworden, weil zum einen die Rechner immer leistungsstärker werden müssen und zum anderen ein enormer Stromverbrauch mit dem Mining verbunden ist. Aus diesem Grund entscheiden sich Anleger vermehrt alternativ für das sogenannte Cloud-Mining. Dies funktioniert im Prinzip genauso wie das Solo-Mining, nur dass sich faktisch eine Reihe von Anlegern zusammenschließen und Geld investieren. Durchgeführt wird das Cloud-Mining letztendlich von einem Cloud-Mining Anbieter. Dabei handelt es sich in der Regel um ein kleines oder mittelständisches Unternehmen, welches eine sogenannte Rechnerfarm besitzt.
Damit ist gemeint, dass eine Reihe von Hochleistungsrechnern zusammengeschlossen werden, die dann das Mining übernehmen und natürlich deutlich effektiver als Einzelrechner bei Privatpersonen sein können. Der Cloud-Mining Anbieter verdient sein Geld also damit, von Investoren Geld Kapital einzusammeln, damit die Rechner und sonstiges Equipment zu bezahlen, um neue Coins zu generieren.
Wie funktioniert Cloud-Mining für Anleger?
Wie aber nun funktioniert Cloud-Mining für Anleger im Detail? Zunächst einmal muss man sich für einen entsprechenden Anbieter entscheiden, welcher Cloud-Mining zur Verfügung stellt. In den meisten Fällen wird das Mining für die fünf bis zehn größten Kryptowährungen angeboten, also unter anderem:
- Bitcoin
- Ethereum
- Dash
- Litecoin
Anleger entscheiden sich also zum einen für den Cloud-Mining Anbieter und zum anderen für die Kryptowährung, die sie für besonders aussichtsreich halten. Auch das Mining und somit das Cloud-Mining funktionieren nämlich nur auf der Basis, dass der Wert der entsprechenden digitalen Währungen möglichst ansteigt. Dann ist ein einzelner Coin mehr Wert und mit dem Cloud-Mining können höhere Erträge generiert werden.
Nach Entscheidung für einen Cloud-Mining Anbieter transferiert der Anleger den von ihm gewünschten Betrag. Meistens muss eine Mindestanlagesumme zwischen 2.500 und 10.000 Euro aufgewendet werden. Mit diesem Geld finanziert der Cloud-Mining Anbieter dann zum Beispiel die Kosten für Rechner, Grafikkarte, Software, sonstige Hardware und natürlich die Stromkosten. Werden in der Summe mit dem Cloud-Mining Gewinne generiert, sind also die Einnahmen höher als die Ausgaben, werden die entsprechenden Gewinne anteilig an die Investoren ausgeschüttet. Hier gibt es durchaus Unterschiede zwischen den Cloud-Mining Anbietern, sodass manchmal ein fester Zins versprochen wird, das andere Mal eine Gewinnbeteiligung.
Welche Cloud-Mining-Anbieter gibt es?
Hier eine kleine Auswahl am Markt vertretener Anbieter:
Welche Risiken beinhaltet das Cloud-Mining für Anleger?
Das Cloud-Mining für Anleger ist zwar eine echte Alternative zur reinen Spekulation auf die Kurse der Kryptowährungen, aber dennoch nicht risikofrei. Von einer sicheren Geldanlage kann definitiv nicht gesprochen werden. Ein mögliches Problem besteht darin, dass sich die Kurse der geschürften Kryptowährungen in die „falsche“ Richtung entwickeln könnten, also durch deutliche Preisrückgänge gekennzeichnet sind. Dann wäre ein geminter Coin schlichtweg weniger wert. Das könnte wiederum dazu führen, dass der Cloud-Mining Anbieter Verluste schreiben muss. In einem solchen Fall ist nicht nur die Ertragsauszahlung gefährdet, sondern mitunter sogar die Rückzahlung des investierten Geldbetrages. Im schlimmsten Fall muss der Cloud-Mining Anbieter sogar Insolvenz anmelden, sodass Anleger um ihr gesamtes Kapital fürchten müssen.
Welche Rendite ist beim Cloud-Mining möglich?
Auf der einen Seite ist das Cloud-Mining mit einem durchaus höheren Risiko verbunden. Auf der anderen Seite gibt es jedoch bei den Renditen kaum Grenzen, denn für diese ist ebenfalls die Preisentwicklung der jeweils geminten Kryptowährung von großer Bedeutung. Wer beispielsweise als Cloud-Mining Anbieter vor fünf Jahren mit dem Schürfen von Bitcoins begonnen hat, dürfte heute hohe Gewinne generieren können. Immerhin hat sich der Wert des Bitcoins in den letzten fünf Jahren mehr als verhundertfacht. Das ist natürlich lediglich das ideale Szenario, auf der anderen Seite sind größere Verluste naturgemäß ebenfalls möglich. Die Rendite beim Cloud-Mining kann also zwischen wenigen Prozent bis zu über 15 Prozent im Jahr liegen.
Für wen ist Cloud-Mining geeignet?
Geeignet ist Cloud-Mining ausschließlich für Anleger, die zum einen am Krypto-Markt interessiert sind und an die Weiterentwicklung der digitalen Währungen glauben. Zum anderen muss eine bestimmte Risikobereitschaft vorhanden sein, denn die Investition per Cloud-Mining ist keine sichere Geldanlage. Wer allerdings nicht auf die Kurse der Kryptowährungen spekulieren möchte, sondern ein langfristiges Investment wünscht, für den ist Cloud-Mining definitiv eine gute und teilweise momentan sogar einzige Alternative.