Fondskosten verringern Rendite – auf welche Gebühren Anleger achten sollten

Die Rendite einer Finanzanlage setzt sich bekanntlich meistens aus zwei Komponenten zusammen, nämlich einerseits aus der Performance (Wertentwicklung) bzw. den Zinsen und auf der anderen Seite aus den Kosten. Während sich eine positive Performance naturgemäß ebenfalls positiv auf die Rendite auswirkt, führen Kosten stets dazu, dass die Nettorendite geringer ausfällt. Dies macht sich besonders deutlich bei einem Investment in Fonds bemerkbar, denn dort erreichen die Kosten einen nicht unerheblichen Anteil. Daher möchten wir dich im folgenden Beitrag darüber informieren, welche Kosten es bei Investmentfonds gibt und worauf du in dem Zusammenhang achten solltest.

Gesamtkostenquote nicht selten über 1,5 %

Wenn wir uns einmal aktiv gemanagte Fonds näher betrachten, also zum Beispiel Aktien-, Renten- und offene Immobilienfonds, so beläuft sich die Gesamtkostenquote nicht selten auf über 1,5 Prozent. Das bedeutet nichts anderes, als dass der Fonds jedes Jahr eine Wertentwicklung von mindestens diesen beispielsweise 1,5 Prozent haben müsste, um zumindest keine Verluste zu erleiden. Hinzu kommt, dass in der Gesamtkostenquote noch nicht einmal alle anfallenden Kosten berücksichtigt sind, denn es fehlt beispielsweise ein eventueller Ausgabeaufschlag. Das wiederum führt dazu, dass die Gebühren insgesamt bei aktiv gemanagten Fonds, insbesondere bei Aktienfonds, durchaus mehr als zwei Prozent im Jahr betragen können.

Welche Gebühren gibt es bei Fonds?

Wenn du dich näher mit dem Thema Fondskosten beschäftigen, dann geht es zunächst einmal darum, alle möglichen Gebühren zu kennen und dann zu beurteilen, wie sich diese bei den infrage kommenden Fonds gestalten. In der Regel sind es insbesondere die folgenden Fondskosten, die Anlegern für gewöhnlich in Rechnung gestellt werden:

  • Ausgabeaufschlag
  • Managementgebühren
  • Vertriebskosten
  • Verwaltungsgebühren
  • Transaktionskosten
  • Depotgebühren

Im Folgenden gehen wir nun näher auf diese einzelnen Kosten ein, die beim Investment in Fonds häufig zum Tragen kommen.

Ausgabeaufschlag: Einmalige Kosten auf das Jahr rechnen

Wie bereits kurz erwähnt, gehört der Ausgabeaufschlag zu den Kosten im Zusammenhang mit einem Investment in Fonds, die nicht in der Gesamtkostenquote integriert sind. Das hat insbesondere damit zu tun, dass es sich beim Ausgabeaufschlag um einmalige Kosten handelt. Sie kommen dadurch zustande, dass die Fondsgesellschaft die Anteile zu einem etwas höheren Preis ausgibt, als zu dem sie diese bei einem Verkauf seitens des Anlegers entgegen nehmen würde. Wenn die Fondsgesellschaft also zur gleichen Zeit ihre Anteile beispielsweise zu einem Preis von 46,73 Euro ausgibt, im Gegenzug aber nur 45,63 Euro beim Verkauf durch den Kunden zahlen würde, handelt es sich dementsprechend bei der Differenz um einen Ausgabeaufschlag von 1,10 Euro oder anders ausgedrückt 2,41 Prozent.

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Um diesen Ausgabeaufschlag nun sinnvoll auf die Gesamtkostenquote einzurechnen, müsstest du diesen im Prinzip auf die Dauer der Anlage verteilen. Wenn du im Beispiel also sechs Jahre in die Fonds investierst, musst du den Ausgabeaufschlag von 2,41 Prozent durch diese sechs Jahre teilen und würdest so pro Jahr Kosten in Höhe von 0,4 Prozent haben. Daraus wiederum resultiert, dass sich der Ausgabeaufschlag auf die Gesamtkostenquote umso gravierender auswirkt, desto kürzer ihre geplante Anlagedauer ist.

Managementgebühren: Meistens größter Anteil an der Gesamtkostenquote

Die anteilsmäßig größten Kosten sind bei den meisten Investmentfonds die Managementgebühren. Diese fallen bei Aktienfonds oder Spezialfonds besonders hoch aus, weil dort der Anspruch an das Fondsmanagement am größten ist. Vermeiden lassen sich die Managementgebühren nicht, sodass du einen Vergleich der infrage kommenden Fonds vornehmen solltest. Durchschnittlich bewegen sich die Managementgebühren bei aktiv gemanagten Aktienfonds im Bereich zwischen ein bis zwei Prozent im Jahr. Somit nehmen diese Gebühren in der Regel den größten Anteil an den Gesamtkosten ein. Auch bei Krypto Fonds sieht das übrigens nicht anders aus.

Vertriebsprovision und Verwaltungsgebühren

Ebenfalls in die Gesamtkostenquote integriert sind zum einen Vertriebsprovision und zum anderen Verwaltungsgebühren. Diese werden in der Form allerdings nicht unbedingt von allen Fondsgesellschaften berechnet, sodass auch an dieser Stelle ein Vergleich sinnvoll sein kann. Zudem bewegen sich sowohl die Vertriebs- als auch die Verwaltungsgebühren im Vergleich zu Managementgebühren eher auf einem niedrigeren Niveau. Du kannst von einem Kostenanteil zwischen jeweils etwa 0,2 und 0,4 Prozent ausgehen. Vertriebsgebühren zum Beispiel kommen in erster Linie bei sogenannten Tradingsfonds zum Tragen, die dann auf der anderen Seite allerdings in der Regel keinen Ausgabeaufschlag haben.

Transaktionskosten und Depotgebühren

Nicht direkt den Fonds sind weitere Kosten zuzuordnen, nämlich die Transaktionskosten zum einen und die Depotgebühren zum anderen. Diese fallen grundsätzlich beim Handel mit Wertpapieren an und eben für die Depotführung, die von Banken und Brokern vorgenommen wird. Den Depotgebühren kannst du allerdings mittlerweile häufig entgehen, denn es gibt eine Reihe von Banken und vor allem Online-Broker, die auf diese Gebühren grundsätzlich verzichten. Die Transaktionskosten hingegen fallen fast immer an, wenn entsprechende Wertpapiere gehandelt werden. Dies gilt dementsprechend auch für den Kauf und Verkauf entsprechender Fondsanteile. An der Gesamtkostenquote haben die Transaktionskosten allerdings einen recht geringen Anteil, zumal sie dort ohnehin in der TER (Total Expensive Rate = Gesamtkostenquote) nicht offiziell integriert werden. Es gibt jedoch auch Anbieter wie Finanzen.net zero, die auch auf die Ordergebühren verzichten.

Wie kann ich bei den Fondskosten sparen?

Es gibt tatsächlich mehrere Möglichkeiten, wie du zumindest versuchen kannst, bei den Fondskosten Geld einzusparen. Dabei handelt es sich um die folgenden Optionen:

  • Bestimmte Fonds ohne Ausgabeaufschlag handeln
  • Broker oder Bank ohne Depotgebühren wählen
  • ETFs als Alternative zu aktiv gemanagten Fonds
  • Fondsvergleich

Die erste Möglichkeit besteht also darin, dass du Fondsanteile ohne Ausgabeaufschlag handelst. Tatsächlich gibt es von Zeit zu Zeit oder bei manchen Brokern auch dauerhaft Angebote, die einen reduzierten Ausgabeaufschlag auf bestimmte Fonds zwischen 50 bis zu 100 Prozent beinhalten. Du musst natürlich prüfen, ob diese Fonds für dich prinzipiell infrage kommen. Sollte dies jedoch der Fall sein, kannst du an der Stelle im besten Fall den kompletten Ausgabeaufschlag sparen. Meistens handelt es sich dabei um Fonds bestimmter Emittenten, die mit dem entsprechenden Broker oder der Bank zusammenarbeiten und deshalb Anlegern eine Art Sonderangebot unterbreitet werden kann.

Eine zweite Möglichkeit, wie du an den Fondskosten sparen kannst, ist die Wahl eines Brokers, der zumindest auf die Depotgebühren verzichtet. Noch effektiver ist es darüber hinaus, wenn du dich alternativ zu aktiv gemanagten Fonds für Exchange Traded Funds (ETFs) entscheidest. Bei diesen Indexfonds bewegt sich die Gesamtkostenquote nämlich durchschnittlich lediglich bei 0,4 bis 0,8 Prozent. Das bedeutet gegenüber aktiv gemanagten Aktienfonds mit einer Gesamtkostenquote von nicht selten mehr als zwei Prozent immerhin eine deutliche Ersparnis von über einem Prozent.

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Rechenbeispiel für die Fondskosten

Um am Ende unseres Beitrages einmal zu verdeutlichen, welche Fondskosten sich tatsächlich wie auf die Gesamtrendite auswirken, möchten wir dazu ein Beispiel geben. In diesem Fall hast du für einen Betrag von 30.000 Euro Fondsanteile erworben und es entstehen in dem Zusammenhang folgende Kosten:

  • Ausgabeaufschlag: 5,26 %
  • Managementgebühren: 1,35 %
  • Vertriebs- und Verwaltungsgebühren: 0,5 %

Die Depotgebühren und die Transaktionskosten lassen in diesem Beispiel weg, weil sie kaum ins Gewicht fallen. Der Ausgabeaufschlag muss – wie zuvor bereits erwähnt – auf ein Jahr gerechnet werden. Daher gehen wir im Beispiel davon aus, dass du die Fonds für einen Zeitraum von sechs Jahren halten möchtest. Rechnet man also den Ausgabeaufschlag von 5,26 Prozent auf sechs Jahren, ergibt sich dadurch eine jährliche Gebühr in Höhe von 0,87 Prozent. Das wiederum führt zusammen mit den Vertriebs- und Verwaltungskosten sowie der Managementgebühr zu einer jährlichen Gesamtkostenquote in Höhe von 2,72 Prozent. Bezogen auf die Anlagesumme von 30.000 Euro würde das pro Jahr 816 Euro an Kosten bedeuten. Von einer jährlichen Wertentwicklung in Höhe von beispielsweise 7,2 Prozent würden in diesem Beispiel also „nur noch“ 4,48 Prozent als Nettorendite übrig bleiben.

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