Aktien als interessante Kapitalanlage – immer mehr junge Erwachsene entdecken Aktienwerte

Aktien sind in Deutschland sicherlich nicht zu den Geldanlagen zu zählen, die bei einer breiten Masse von Anlegern besonders beliebt sind. Die meisten Anleger scheuen sich vor dem Risiko, denn mit Aktien werden häufig Gefahren und höhere Verluste in Verbindung gebracht. Dies gilt insbesondere für den älteren Teil der Bevölkerung, die lieber in oft sehr niedrig verzinsliche Geldanlagen investieren. Bei den jungen Erwachsenen zeichnet sich mittlerweile allerdings ein Umdenken ab, denn diese investieren ihr Geld zunehmend in Aktien.

Große Unterschiede im Hinblick auf das Alter der Aktionäre

In Deutschland gibt es eine eindeutige Struktur nach Alter, was die Anzahl und den Anteil der Aktionäre angeht, also den Menschen, die Aktien in ihrem Depot haben. Je älter die Menschen sind, desto geringer ist der Anteil an Aktionären. Insbesondere die über 65-Jährigen investieren relativ selten in Aktientitel, sondern bevorzugen stattdessen äußerste sichere Kapitalanlagen. Dazu gehören insbesondere:

  • Festgelder
  • Spareinlagen
  • Staatsanleihen wie Bundesanleihen
  • Geldmarktpapiere

Nun ist es grundsätzlich natürlich nicht falsch, insbesondere im hohen Alter sein Kapital möglichst sicher anzulegen. Dennoch wäre eine Diversifikation in dem Bereich die bessere Alternative, denn dann könnte zumindest ein gewisser Teil des Geldes deutlich rentabler angelegt werden. Je jünger die Anleger in Deutschland allerdings werden, desto höher ist mittlerweile der Anteil von Aktien am Gesamtportfolio. In erster Linie sind es Anleger zwischen 20 und 30 Jahren, die inzwischen vermehrt auf Aktien setzen. Doch was sind die Gründe dafür?

Junge Erwachsene wollen ihr Geld rentabel investieren

Als Hauptgrund geben die meisten jungen Erwachsenen bei Umfragen an, warum sie sich gezielt für ein Investment in Aktien entscheiden, dass sie ihr Kapital rentabel investieren möchten. Tatsächlich bieten Aktienwerte dazu die beste Möglichkeit, wenn man nicht mit einem überdurchschnittlich hohen Risiko investieren möchte. Allerdings muss bei den jungen Anlegern deutlich differenziert werden, ob Aktien als langfristiges Investment angesehen oder stattdessen eher zum kurzfristigen Handel, dem sogenannten Trading, genutzt werden.

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In beiden Fällen ist der Hauptgrund für die Anlage in Aktien jedoch die überdurchschnittliche Rendite. Bei einem langjährigen Anlagehorizont von mindestens zehn Jahren liegt der durchschnittliche Ertrag, der sich durch die Kursgewinne mit Aktien erzielen lässt, tatsächlich im Bereich zwischen sieben bis neun Prozent im Jahr. Das gilt unter anderem für DAX-Werte, denn damit konnten Anleger in den letzten 35 Jahren im Durchschnitt eine Jahresrendite von knapp zehn Prozent erzielen. Die überdurchschnittliche Rendite ist also definitiv der Hauptgrund auch für junge Anleger, sich vermehrt für Aktien zu entscheiden.

Neobroker und Trading-Apps forcieren den Aktienkauf

Ein weiterer Grund dafür, dass junge Erwachsene vermehrt in Aktien investieren, kommt eher von Außen. So sind es unter anderem die sogenannten Neobroker, die den Trend forcieren. Dabei handelt es sich um Online-Broker, die Kunden die Möglichkeit geben, mit Aktien und anderen Wertpapieren per App zu handeln. Das Besondere an den Neobrokern, also neuartigen Brokern, sind die äußerst geringen Kosten. Während bei klassischen Brokern und bei Banken durchschnittlich zwischen sieben und 15 Euro pro Order an Kosten anfallen, kannst du über Neobroker oft schon zu einem Preis von ein oder zwei Euro pro Order handeln.

Diese günstigen Gebühren führen allerdings auf der einen Seite dazu, dass die betreffenden Anleger nicht unbedingt langfristig denken, sondern durchaus häufiger im Monat oder im Quartal mit Aktien handeln. Es steht dann also weniger die langfristige Geldanlage im Vordergrund, sondern eher das kurzfristige Trading. Dies wird durch ein weiteres Mittel unterstützt, nämlich die sogenannten Trading-Apps. Diese stehen mittlerweile häufig in Verbindung mit Brokern, aber auch klassische Broker bieten vermehrt den Handel über das Smartphone an.

Einfacher, schneller und bequemer Handel von Aktien

Anknüpfend an die Trading-Apps ist es für junge Erwachsene wichtig, dass der Handel mit Aktien einfach, schnell und effektiv funktioniert. Dafür bilden die angesprochenen Applikationen die beste Grundlage. Von der Depoteröffnung und Legitimation bis zum ersten Handelsauftrag vergehen oftmals keine 24 Stunden, sodass praktisch mit einigen Klicks sofort damit begonnen werden kann, in Wertpapiere wie Aktien zu investieren. Darüber hinaus funktioniert heutzutage fast alles über eine App, angefangen vom Ausfüllen des Kontoeröffnungsantrages, über die entsprechende Identifizierung bis hin zum Einzahlen des ersten Geldes auf das Verrechnungsskonto.

Aktien-Investment gilt mittlerweile als hip

Sicherlich spielt auch die Tatsache bei jungen Erwachsenen eine Rolle, dass Aktien in der Generation wieder trendy gelten. Eher verpönt sind stattdessen klassische Anlageformen, wie zum Beispiel Tagesgeld, Festgeld oder Spareinlagen, weil diese schlichtweg eine indiskutable Rendite liefern. Das gilt spätestens seit der Niedrigzinsphase, innerhalb derer zum Beispiel auf dem Tages- oder Festgeldkonto kaum Renditen von einem Prozent erzielt werden konnten.

Hier sind junge Erwachsene, die mittlerweile durchaus gut informiert sind, schlichtweg nicht bereit, solche geringen Erträge zu akzeptieren. Da es bei höheren Renditen nur wenige Alternativen zu einem Investment in Aktien gibt, ist das ein weiterer Anlass dafür, sich für die Wertpapiere zu interessieren und auch in Aktien zu investieren.

Trading-Apps bieten zunehmend eine Portfolioverwaltung

Ein weiterer Grund dafür, dass besonders junge Anleger zunehmend in Aktien investieren, sind immer weiter reichenden Funktionen der Trading Apps. So gibt es mittlerweile nicht nur die Möglichkeit, dort Handelsaufträge per Klick zu erfassen, sondern in mancher App ist eine Art Portfolio- und Vermögensverwaltung integriert. Das bedeutet, dass sich zum Beispiel Broker darum kümmern, wie Aktien am besten angelegt und welche Aktien überhaupt gehandelt werden. Bestens geeignet sind solche Anwendungen natürlich insbesondere für Anleger, die zwar einerseits an Aktien glauben, aber auf der einen Seite keine Zeit oder Lust haben, sich selbst intensiver mit der Materie zu beschäftigen.

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Kommen Aktien in die staatliche Altersvorsorge?

Einen weiteren Schub könnte es in Kürze für Aktien dadurch geben, dass diese vielleicht endlich auch in Deutschland ein Teil der Altersvorsorge werden. Im Gespräch ist vor allem die sogenannten Aktienrente, hinter der in erster Linie die Freien Demokraten (FDP) stehen. Zukünftig soll ein gewisser Prozentsatz vom Bund in Aktien angelegt werden, und zwar im Hinblick auf die normale, gesetzliche Rente. Dies wäre durchaus ein Meilenstein, wobei es eine solche staatlichen Vorsorge mit Aktien in anderen Ländern schon viele Jahre und teilweise Jahrzehnten gibt, wie zum Beispiel in den Vereinigten Staaten und Schweden.

Eine weitere Option wäre die staatliche Förderung des Vermögensaufbaus mit Aktien. Bisher zum Beispiel werden Aktiensparpläne nicht durch die Riester-Rente gefördert, sondern lediglich eher veraltete Banksparpläne, eine private Rentenversicherung und zumindest Fonds- und ETF-Sparpläne. ETFs sind übrigens ebenfalls ein mittlerweile beliebtes Finanzprodukt, in das auch junge Erwachsene zunehmend investieren. Dabei handelt es sich vereinfacht ausgedrückt um einen Aktienkorb, der einen Index widerspiegelt. Mittels der ETFs lässt sich somit indirekt in einer Reihe von Aktien mit einer guten Diversifikation Geld anlegen.

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