An den Finanzmärkten stehen Sparern heutzutage zahlreiche Sparpläne zur Verfügung, zwischen denen sie sich entscheiden können. Die große Auswahl ist einerseits positiv zu bewerten, auf der anderen Seite stellt sie manche Sparer allerdings auch vor die Herausforderung, sich für den optimal passenden Sparvertrag zu entscheiden. Im ersten Schritt solltest du dich daher informieren, welche Sparpläne grundsätzlich angeboten werden und worin sich diese unterscheiden. Im zweiten Schritt geht es dann darum, diejenigen Sparvertrag zu finden, der für die eigenen Belange bestens geeignet ist.
Welche Sparpläne gibt es – ein erster Überblick
Angeboten werden Sparpläne mittlerweile nicht nur von Banken, sondern ebenfalls von Fondsgesellschaften, Versicherungsgesellschaften, Bausparkassen und anderen Finanzdienstleistern, wie zum Beispiel Edelmetallhändlern. In erster Linie können sich die Sparer zwischen den folgenden Produkten entscheiden, die allesamt zum regelmäßigen Vermögensaufbau geeignet sind:
- Banksparplan
- Bausparvertrag
- Private Rentenversicherung
- Kapitallebensversicherung
- Fondssparplan
- ETF-Sparplan
- Edelmetallsparplan
- Aktiensparplan
Darüber hinaus gibt es noch weitere Finanzprodukte, die zwar keinen Sparplan darstellen, aber dennoch zum regelmäßigen Vermögensaufbau geeignet sein können. Dazu gehören zum Beispiel Aktien oder auch das Crowdinvesting, bei dem du in der Regel schon ab 100 oder 250 Euro in interessante Projekte investieren kannst. Daher sind auch diese Anlageformen geeignet, um zum Beispiel regelmäßig Monat für Monat 200 Euro auf diese Art und Weise zu investieren.
Worin unterscheiden sich die verschiedenen Sparpläne – die Rendite
Im Hinblick auf die zuvor genannten Sparpläne gibt es mehrere Kategorien, in denen es Unterschiede geben kann. Eine große Differenz besteht in der Rendite, denn diese reicht von durchschnittlich kaum mehr als ein bis über sieben Prozent. Hier ist also eine erste Auswahl wichtig, denn natürlich möchten Sparer zumindest einen durchschnittlichen Ertrag mit dem Vermögensaufbau erzielen. Wir werfen deshalb einen Blick auf die aktuell durchschnittlichen Renditen bzw. Erträge, die du für gewöhnlich mit den entsprechenden Sparplänen erzielen kannst:
- Banksparplan: 1,0 bis 2,0 % (inklusive Prämien)
- Bausparvertrag: 0,2 bis 0,8 %
- Private Rentenversicherung: 2,5 bis 3,5 %
- Kapitallebensversicherung: 2,5 bis 4 %
- Fondssparplan: 4 bis 6 % (nach Abzug der Kosten)
- ETF-Sparplan: 4,5 bis 6,5 %
- Edelmetallsparplan: 3,5 bis 5,5 %
- Aktiensparplan: 4,5 bis 7 %
Beachte allerdings, dass es sich dabei lediglich um langfristige Durchschnittswerte handelt und insbesondere im Hinblick auf die jeweils aktuelle Zinssituation an den Märkten abweichende Werte auftreten können. An der Auflistung siehst du allerdings sofort, dass die klassischen Sparprodukte wie der Banksparplan, der Bausparvertrag und mittlerweile auch die private Rentenversicherung eine momentan eher unterdurchschnittliche Rendite beinhalten. Wer also mit etwas höheren Erträgen langfristig sparen möchte, der kommt kaum an ETF-, Fonds- oder Aktiensparplänen vorbei. Interessant sind mittlerweile auch durchaus Edelmetallsparpläne, weil Gold und Silber vor allem in Krisenzeiten und bei niedrigen Zinsen gefragt sind.
Wie sieht es mit der Sicherheit aus?
Neben der Rendite ist für die meisten Anleger und Sparer die Sicherheit ein zweites, wichtiges Kriterium bei der Auswahl von Geldanlagen und Sparplänen. Hinsichtlich der Sicherheit verhält es sich tatsächlich genau umgedreht wie mit der zuvor aufgeführten Rendite. Das bedeutet, desto höher die durchschnittliche Rendite eines Sparplans ist, desto weniger sicher ist die Anlage. Anders ausgedrückt: Die Sparpläne mit den geringsten Renditen weisen in aller Regel die höchste Sicherheit auf, wie zum Beispiel Banksparpläne, Bausparverträge und eine private Rentenversicherung. Wenn du dein Kapital also sehr sicher anlegen bzw. regelmäßig investieren möchtest, dann solltest du dich für eines der folgenden Finanzprodukte entscheiden:
- Banksparplan
- Bausparvertrag
- Private Rentenversicherung
- Klassische Kapitallebensversicherung
Bei diesen Sparformen gibt es eine hohe Sicherheit, dass die zumindest deine eingezahlten Beträge später wieder zurück erhalten. Lediglich bei der Kapitallebensversicherung musst du etwas aufpassen, denn die Absicherung gilt nur für die klassische Variante. Bei einer fondsgebundenen Lebensversicherung hingegen besteht durchaus ein Risiko, dass du Kapitalverluste erleiden kannst.
Flexibilität als weiteres Entscheidungskriterium
Neben der Sicherheit und der Rendite gibt es bei Sparplänen ein weiteres Entscheidungskriterium, welches durchaus nicht unerheblich ist. Es handelt sich dabei um die Flexibilität des Investments. Damit ist gemeint, ob du mit Abschluss des Sparplans auf Dauer strikt an die einmal vereinbarten Konditionen und Regelungen gebunden bist oder zum Beispiel die Möglichkeit besteht, die Höhe der Sparrate zu verändern, die Laufzeit oder auch das Produkt, welches in dem Sparplan integriert ist. Hier wiederum zeigt sich, dass die klassischen Sparpläne eher weniger flexibel sind, wie zum Beispiel der Banksparplan, die private Rentenversicherung und der Bausparvertrag. Zwar kannst du zum Beispiel beim Bausparen jederzeit neben den vereinbarten Sparraten eine Sonderzahlung vornehmen, aber an sich ist der Bausparvertrag ohnehin nicht sehr gut als reiner Sparplan geeignet. Seine Stärke zeigt er hingegen in der Regel nur unter der Voraussetzung, dass später ein zinsgünstiges Bauspardarlehen beansprucht wird.
Deutlich flexibler hingegen sind insbesondere Edelmetallsparpläne, Aktiensparpläne, Fondssparpläne und ETF-Sparpläne. Der Grund besteht darin, dass du zum Beispiel bei einem Fonds- oder ETF-Sparplan jederzeit den Fonds ändern kannst, der regelmäßig im Zuge des Sparvertrages gekauft wird. Darüber hinaus besteht normalerweise jederzeit die Möglichkeit, Anteile aus dem Portfolio zu veräußern und den Sparplan trotzdem weiterlaufen zu lassen. Als ähnlich flexibel sind mittlerweile Aktienfonds und der Edelmetallsparplan anzusehen, denn auch dort ist es normalerweise möglich, entweder die Sparrate zu ändern oder Teile des Bestandes zu veräußern.
Regelmäßiges Sparen: Staatliche Förderung nicht vergessen
Unabhängig davon, für welchen Sparplan du dich entscheidest, solltest du stets an eine mögliche, staatliche Förderung denken. In erster Linie ist natürlich die Riester-Rente zu nennen, denn dort erhältst du normalerweise mindestens 175 Euro Förderung im Jahr, nämlich in Form der Grundzulage. Leben dann noch weitere Personen im Haushalt, insbesondere Kinder, kann die Gesamtförderung zum Beispiel für eine vierköpfige Familie fast 1.000 Euro jährlich betragen.
Wenn du dich für einen Riestervertrag entscheidest, musst du allerdings unbedingt beachten, dass nicht jedes der von uns angesprochenen Sparprodukte riesterfähig ist. Einen Riestervertrag gibt es nur für die folgenden Ansparmöglichkeiten:
- Banksparplan
- Bausparvertrag
- Private Rentenversicherung
- Fonds- und ETF-Sparplan
Du siehst an der Auflistung, dass du zum Beispiel Einzahlungen in einen Aktiensparplan, einen Edelmetallsparplan und die Kapitallebensversicherung nicht mit der Riester-Förderung kombinieren kannst. Daher solltest du bei der Wahl des Sparplans beachten, ob du diesen in Verbindung mit einer staatlichen Förderung nutzen willst oder schlichtweg zusätzlich einen zweiten Sparvertrag abschließt.